Fischbrötchen ist nicht gleich Fischbrötchen. Das Abendblatt stellt elf ausgewählte Fisch-Imbisse vor – viele mit Blick auf Elbe.

Fischköppe Hamburg
Das Credo des familiengeführten Geschäfts „Fischköppe Hamburg“ an der Ecke Bernstorffstraße/
Stresemannstraße lautet: Klassiker neu denken. Auf der Karte stehen moderne Fischbrötchen- Kombinationen wie Stremellachsschnecke mit Honig-Senf-Sauce im Roggenbrötchen, Pfeffer-Makrelenfilet mit Sahnemeerrettich im Mehrkornbaguette oder Dorschfrikadelle mit Sylter Sauce im Sonnenblumenkernbrötchen. Preislich liegen die Snacks, stets belegt mit Salat, Gurke und Tomate, absolut fair zwischen 2,50 und 4,50 Euro. Seit viereinhalb Jahren gibt es die „Fischköppe Hamburg“ nun schon. Angefangen hat alles mit einem kleinen Kiosk an der Ecke Stresemannstraße/ Juliusstraße. Doch wegen der zunehmenden Nachfrage zog Gründer Meiko Lange 2014 in gegenüberliegende, größere Räume – und Tochter Nadine stieg mit ihrem Mann ins Geschäft mit ein. Zusammen zaubern sie täglich frische, raffinierte Fischbrötchen mit hausgemachten Saucen, aber auch Mittagsgerichte wie etwa Butterfisch – nach traditioneller Art im „Altonaer Ofen“ über Buchenholz geräuchert – mit Wasabi-Sauce und Kartoffelsalat. Wo immer es passt, kombinieren die „Fischköppe Hamburg“ Tradition mit aktuellen Trends. Um die Ecke zu denken, das liegt dem Familiengespann: Seine Fisch- Feinkost bietet es auch als Catering an, und die Brötchen verkauft es „pur“ für das Frühstück zu Hause. (hpdc)
Stresemannstraße 60, Tel. 38 02 35 38, Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8–20 Uhr

Kleine Haie Große Fische
Hamburgs wohl originellster Fischbrötchen-Imbiss liegt auf St. Pauli. Die Tür hat ein Bullauge, der Tresen ist schrabbelig, und an der Wand hängt eine Urkunde des „Feinschmeckers“. Den „Charme des 19. Jahrhunderts“ wollte Heiner Harhues auf den Kiez holen. Und weil dazu Musik gehört, treten in dem kleinen Laden ein- bis zweimal pro Monat Bands auf. Die steile Treppe wird dabei zur Bühne. Dennoch sollten die Fischbrötchen (die einzigen, die es regelmäßig auf dem Kiez gibt) nicht als Nebensache betrachtet werden. Es gibt sie mit Rollmops, Matjes, Bismarckhering, Lachs, Fischfrikadelle, Krabben oder Brathering. Topseller sind der Störte-Burger (Fischfrikadelle mit Käse überbacken, dazu scharfe Sauce) und der Matjes nach nordischer Art, der in einer würzigen Rote-Bete-Marinade eingelegt ist und wegen seiner Zimtnote auch Weihnachtsmatjes heißt. Alle Brötchen kosten zwischen 3,50 und 4 Euro. (fru)
Querstraße 4, Öffnungszeiten: Mi bis Sa ab 17 Uhr, www.kleinehaie-grossefische.de

Fischhaus Neptun
Bis ins Jahr 1943 kann Inhaber Daniel Brüggemann- Moritz das Bestehen des Fischhauses Neptun zurückverfolgen. Er selbst reicht seit 2011 feinste Fischbrötchen über die Theke des kleinen Geschäfts an der Holstenstraße. Für jeden einzelnen bereitet er den „Fisch im Brot“-Snack frisch zu. Auf der Tafel mit Kreide angeschrieben stehen unter anderem Bismarckhering (2,50 Euro), geräuchertes Makrelenfilet (3,50 Euro) und Fischfrikadelle (2,50). Mit der Variante „Krabben natur“ (4,50 Euro) bekommt der Kunde fangfrische Nordseekrabben im Weizenbrötchen serviert. Die Remoulade ist sehr lecker, überhaupt nicht säuerlich – sie rundet den Krabbengeschmack fein ab, anstatt ihn zu übertünchen. Zum Angebot des Fischhauses Neptun zählen auch Fischsalate, so etwa roter Heringssalat, oder „Sylter Matjestopf“ aus eigener Herstellung sowie frische Fische und Mittagstische. (hpdc)
Holstenstraße 185, Di bis Fr 9.30–17 Uhr, Sa 9.30–13 Uhr. Tel. 439 94 18, www.fischhaus-neptun.de

Strandperle
Die Strandperle gehört zu den Klassikern unter den Elblokalen und müsste eigentlich gar nicht mehr vorgestellt werden. Aber es geht hier ja um Fischbrötchen. Und dass es in der Open-Air-Gaststätte welche gibt, die dazu noch ausgesprochen lecker schmecken, ist sicher weniger bekannt. Drei Variationen dieser „Perlensnacks“ stehen zur Auswahl: mit Lachs und Sahnemeerrettich (3,80 Euro), mit Matjes, Zwiebeln und Hausfrauensauce (2,90 Euro) oder mit einer Fischfrikadelle, zu der eine leckere Senf-Dill- Sauce serviert wird (3,80 Euro). Die Fischbrötchen werden in praktischen Papiertütchen gereicht. So kann man sie auf dem Strandspaziergang essen, ohne sich zu bekleckern. Oder man setzt sich an einen der Tische, die im Sand und auf der Terrasse stehen. Noch ein kühles Bier dazu, ein paar große Pötte, die vorüberziehen – besser lässt sich ein Fischbrötchen in Hamburg wohl nirgends verzehren. (fru)
Övelgönne 60, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10–23 Uhr, Sa und So 9–21 Uhr, www.strandperle-hamburg.de

Daniel Wischer
Wer das saftige Goldbarschfilet mit goldbrauner Knusperpanade von Daniel Wischer mag, wird dieses Fischbrötchen lieben: eine ordentliche Portion Backfisch mit Remoulade im ebenso knackfrischen Baguette- Brötchen, stets frisch zubereitet und daher noch warm für 4,50 Euro. Da fehlt eigentlich nur noch die legendäre Fassbrause, die es viele Jahrzehnte lang nur bei Wischer zu trinken gab – jetzt auch in der neuen Filiale an der Kleinen Johannisstraße direkt am Rathaus, wo früher der Bertelsmann Club Bücher verkaufte. Brötchen gibt’s dort auch mit Fischfrikadelle (3,50 Euro) und Seelachsfilet (4 Euro) – auf Wunsch mit Remoulade. Für ganz eilige Gäste warten in der Vitrine schon fertig belegte Brötchen mit Bismarckhering (2,90 Euro), Matjes (3 Euro), Räucherlachs (4 Euro), Nordseekrabbensalat (4,30 Euro) und Nordseekrabben (4,60 Euro). Auch lecker zum Mitnehmen: „Fish & Chips“ (6,50 Euro) in der Abendblatt-Zeitungspapiertüte. (nr)
Große Johannisstraße 3, Tel. 36 09 19 88, Mo bis Sa 11.30–22 Uhr (Küche bis 21 Uhr)

Dampferimbiss
Fischbrötchen in Hamburg? Dann sollte man unbedingt auch eines auch auf der alten Fischerinsel Finkenwerder probieren. Im Dampferimbiss direkt am Fähranleger der Linie 62 gibt es natürlich auch die beiden klassischen Varianten: einmal mit Matjes (salzig) und einmal mit einem Bismarck-Hering (süßsauer). Beide Fischbrötchen kosten hier 2,50 Euro, sind immer frisch gemacht und werden ohne viel Firlefanz so angeboten, wie es sich gehört. Wer mehr Hunger hat, bekommt hier auch einen Hausmannskost-Mittagstisch. Am besten aber schmeckt das Fischbrötchen dort als Pausensnack bei einem Fahrradausflug ins Alte Land, das von Finkenwerder aus am besten zu erreichen ist. Von den St. Pauli-Landungsbrücken oder Neumühlen nimmt man die Fähre, erlebt eine kleine Hafenrundfahrt – und kann sich dann für die Tour mit dem Fischbrötchen stärken. Mit Blick auf die Elbe natürlich! Und auf der Rückfahrt gibt es noch eins. (at)
Finkenwerder, Fähranleger der Linie 62, Öffnungszeiten: täglich 5–2 0 Uhr

Scampi&Friends
Mittags ist es zumeist brechend voll hier – und das ist gut so, denn damit ist schon mal ein hoher Warendurchsatz gewährleistet, und die Fischbrötchen liegen nicht lange nutzlos in der Kühlvitrine herum. Die Preise sind der Qualität angemessen: Ein „Bremer“ (eine Fischfrikadelle) mit Ketchup oder Remoulade (hausgemacht) kostet 2,20 Euro, Räucherlachs und Brathering 2,80 Euro, gebackener Seelachs 3 Euro, Backfisch 2,70 Euro, der exzellente, weil herrlich milde Matjes sowie der Bismarckhering kosten jeweils 2,30 Euro, ein Brötchen mit Schollenfilet 3,20 Euro – und darüber hinaus gibt auch immer ein „Fischbrötchen des Tages“; an diesem Tag war es mit Schillerlocken belegt (1,95 Euro). Ein kleines Manko: Wenn Backfisch & Co. nicht ganz frisch aus der Pfanne kommen, ist das Geschmackserlebnis etwas dröge. Dagegen hilft ein Extraklacks Remoulade – oder ein zünftiges Bier. (ale)
Quarree 810, Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11.30–20 Uhr, durchgehend auch warme Küche

Meeres-Kost
„Der letzte Imbiss vor New York“ wartet an der Großen Elbstraße auf Kundschaft. Bei „Meeres-Kost“ werden alle gängigen Sorten Fischbrötchen (2,40 bis 5 Euro), auf Wunsch – und ohne Aufpreis – mit Zwiebeln, Remoulade oder Meerrettich serviert. Die Brötchen sind knackig aufgebacken. Außerdem gibt es Backfisch, Scampispieße und mehr mit Pommes oder Kartoffelsalat. In der Frischetheke findet man außerdem viele Sorten Fischsalate zum Mitnehmen. Innen ist der recht kleine Imbiss eher von maritim-rustikalem Charme: mit Resopaltischen, Rettungsring und Plastikblumen. Aber stilechter genießt man sein Fischbrötchen ohnehin im Freien, wo man auf der Laderampe sitzen kann. Wer hier einmal angebissen hat, für den lohnt sich die „Meeres- Kost“-Treuekarte: Für zehn verzehrte Fischbrötchen bekommt man das elfte umsonst. (gw)
Große Elbstraße 135. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr. sonntags je nach Wetterlage 12–17 Uhr., Tel. 380 56 21, www.meeres-kost.de

Brücke 10
Wer beim Verspeisen seiner Fischsemmel über die Brötchenkante hinweg auf große Pötte gucken will, ist in der Fischbrötchen-Bude Brücke 10 richtig. Absolut frischer Fisch auf selbst gebackenen Brötchen inklusive schöner Aussicht auf die Elbe, Urlaubsgefühl an der Hafenkante, ein Muss auch für Nichttouristen. Die Auswahl – von Bismarckhering über Frikadellen, Seelachs bis hin zum Krabbenbrötchen – ist so groß, dass für jeden Fischfeinschmeckergeschmack etwas dabei sein dürfte. Die Einrichtung ist maritim, drinnen wie draußen sitzt man auf weißen Holzbänken oder Hochhockern vor den Holztischen mit freiem Blick auf die Elbe auch bei Hochbetrieb. Durch die tolle Lage der Bude am Ende der Brücke ist man aber geschützt vor Fußgängerverkehr und auch vor Wind. Das Personal ist jung, schnell und freundlich. Zwischen 3 und 9,50 Euro werden fürs Brötchenessen in der ersten Reihe fällig. (bmr)
St. Pauli-Landungsbrücken, Brücke 10, Mo–So: April bis Oktober 10–22 Uhr, November bis März 10–20 Uhr, Tel. 65 04 68 99,

Fisch & Co.
Urig und gemütlich ist es in diesem winzigen Fisch-Imbiss, der sich in einem denkmalgeschützten Haus an der Deichstraße versteckt. Die Wände sind mit dunklem Holz getäfelt, es gibt zwei Bullaugen – fast fühlt man sich hier wie an Bord eines eleganten Schiffes, was auch an den zahlreichen historischen Aufnahmen von Segelbooten liegen mag, die an den Wänden hängen. Neben traditionellen und für die touristische Lage äußerst günstigen Fischgerichten gibt es hier auch leckere Fischbrötchen. Die noch ofenwarmen Semmeln werden wahlweise mit Matjes, Bismarckhering, Brathering, Lachs, Fischfrikadelle oder Krabben belegt. Von Mai an gibt es auch eine Variante mit frischem Seelachs, die das Backfisch- Brötchen ersetzt. Gebettet wird der Fisch auf Salat und hausgemachte Remoulade. Die Fischbrötchen gibt es auch „to go“, sie kosten zwischen 2,50 und 4,50 Euro. (fru)
Deichstraße 41, Öffnungszeiten (März bis Oktober): 10.30 bis 18 Uhr, www.fischundco.de

Nuggis Elbkate
Wellen klatschen an den Ponton, Barkassen tuckern vorbei, ab und zu legt eine Hafenfähre rauschend an. Wenn dann noch die Sonne scheint und man mit einem Fischbrötchen in der Hand vor Nuggis Elbkate im Museumshafen Övelgönne sitzt, ist der Hamburg-Moment perfekt. Zur Auswahl stehen Matjes und Bismarckhering (jeweils 2,50 Euro) und Räucherlachs (3 Euro). Alles wird ohne Salat und Butter, aber auf Wunsch mit Zwiebeln oder Meerrettich serviert. Zubereitet werden die Brötchen von Nani aus der Dominikanischen Republik. Sie ist seit 19 Jahren mit Nuggi, dem Hamburger Jung, verheiratet und bildet einen reizenden exotischen Kontrast zu den maritimen Requisiten, mit denen die kleine Fischbude üppig dekoriert ist: Schiffsmodelle in allen Größen, Petroleumlampen, Schwimmringe und Schiffsglocken – was sich eben ansammelt in 24 Jahren, die es die Elbkate schon gibt. (fru)
Neumühlen, Öffnungszeiten: täglich 12 Uhr bis abends, im Winter fünf Wochen geschlossen