Altona-Altstadt. Das Restaurant Au Quai liegt direkt an der Elbe und bietet internationale, maritime, mediterrane Küche mit dem Schwerpunkt Fisch.

Großstadtgefühl, Grandezza und gleichwohl Gemütlichkeit: Dieses Restaurant könnte sich auch in New York oder London befinden mit seinem „industrial chic“ und dem Blick auf den Fluss. Aber das Au Quai liegt in Hamburg, direkt an der Elbe. Und es lebt vor allem dank Gastgeberin Sylviane Caressa.

Im April sind es 15 Jahre, dass die Französin mit italienischen Wurzeln zusammen mit ihrem Bruder Enzo, 52, das Lokal an der Großen Elbstraße eröffnete. „Wir waren die ersten in der neuen Bebauung am Hafenrand“, erinnert sich die heute 57-jährige. „Der Rest des Hauses war noch im Rohbau.“ Heute ist die Gegend entwickelt, die Restaurant-Chefin wohnt in Neumühlen und findet die Ecke richtig „toll“.

Zuvor hatte Sylviane Caressa unter anderem am Neuen Wall asiatische Antiquitäten verkauft und ein Hotel in Italien gemanagt, war Reiseleiterin auf den Balearen, entwarf Mode in Mexiko und kümmerte sich in Zürich um den Einkauf von Textilien. „Zehn Leben in zehn Ländern, Stillstand liegt mir nicht.“

Ein kosmopolitischer Gesit weht durch das Au Quai

Und den Geist der Kosmopolitin, die fünf Sprachen fließend spricht, atmet auch das Au Quai. An Tischen mit Holzplatten aus Indonesien und Metallfüßen stehen braune Lederstühle, in denen man gern mit Blick auf die Elbe und das Gebäude „Dockland“ verweilt. Die Tische sind schlicht eingedeckt mit Besteck, Stoffservietten, gelben Wassergläsern und klaren Weingläsern mit Signet des Restaurants.

Ein ThunfischSteak
mit Wasabi-Kruste
und einer
Salatkreation
Ein ThunfischSteak mit Wasabi-Kruste und einer Salatkreation © HA | Marcelo Hernandez

An den orangefarbenen Wänden hängen große Fotos, die gut gelaunte Menschen beim Nachstellen von da Vincis Abendmahl zeigen. Der Tresen ist grau, und mitten im rechten Raum zieht ein alter Holztisch die Blicke auf sich. Denn darauf versammelt sich eine veritable Sammlung von Schnapsflaschen, flankiert von zwei schönen alten Leuchtern. Auch links gibt es einen großen Raum, sodass 180 Plätze zur Verfügung stehen.

Und auf dem großzügigen Balkon können noch einmal 100 Besucher das Hafenpanorama genießen. Außerdem steht eine Event-Location mit 200 Plätzen für Feiern, Präsentationen und Firmen-Veranstaltungen zur Verfügung.

Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen

Der Name „Au Quai“ stand für die Caressa-Geschwister schnell fest. „Wir liegen ja am Kai oder an der Pier, da lag diese Bezeichnung nahe“, sagt die Schwester. „Nur an der richtigen Aussprache mussten wir bei unseren Gästen arbeiten.“ „Okee“ trifft es ganz gut.

Wer öfter das Restaurant besucht, hat sie mittlerweile gelernt. Viele Stammgäste, Geschäftsleute, Touristen und einfach Menschen, die gutes Essen in einer Wie-zu-Hause-Wohlfühl-Atmosphäre genießen möchten, kommen vorbei. 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich in Küche und Service um die Wünsche der Kunden. „Wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen“, sagt Sylviane Caressa. Sie verantwortet das Marketing und ist die „Frontfrau“ im Restaurant, ihr Bruder agiert im Hintergrund.

Die Karte bietet internationale, maritime, mediterrane Küche mit dem Schwerpunkt Fisch. Wer sich nicht entscheiden kann, nimmt das monatlich wechselnde Vier-Gänge-Freundschaftsmenü mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Sous-Chef Marc Schewe kocht jedes Gericht gern. „Es muss in sich stimmig sein“, sagt der Kölner, der seit einem Jahr im Au Quai arbeitet. „Wir sind ein gutes Team, und die Lebensqualität in Hamburg ist hoch.“

Wie auch die Qualität der Speisen im Restaurant. Eine Spezialität des Hauses ist die Bouillabaisse – sämig, fischig, französisch. Das Thunfischsteak kommt zart und saftig auf einem schwarz lasierten Keramikteller aus der Küche, die Wasabikruste ist angenehm scharf, das begleitende Gemüse knackig und asiatisch gewürzt. Die Crème brûlée ist cremig-sahnig und im Kern nicht zu fest, der Zuckerdeckel knackt, die Mango bringt Frische auf die Zunge. Klassiker sind außerdem die Tuna- und Lachs-Sashimi, das Risotto mit Möhren und Jacobsmuscheln sowie Spaghetti mit Trüffel.

Ein Klassiker, besonders nett angerichtet:
die Crème brûlée
Ein Klassiker, besonders nett angerichtet: die Crème brûlée © HA | Marcelo Hernandez

Die Weinkarte verzeichnet acht offene Angebote und mehr als 70 Tropfen hauptsächlich aus Deutschland, Frankreich und Italien, den drei Heimaten von Sylviane Caressa. Die Preise beginnen bei sechs Euro für ein Glas (0,15 Liter), die günstigste Flasche gibt es für 28 Euro.

Die Gastgeberin isst gern Ceviche, gegrillten Fisch oder ein gutes Bresse-Huhn. Sonntags kocht die alleinerziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter regelmäßig zu Hause. Und denkt an ihre eigene Kindheit zurück. „Am Sonntag bereitete unsere Mutter immer selbst gemachte Ravioli mit verschiedenen Füllungen zu. Schlicht, pur und einfacher Genuss.“ Als Hommage an die mittlerweile 83 Jahre alte Dame stehen die hausgemachten Ravioli auf der Karte. „Ich bin weit gereist und kann mir vorstellen, auch noch mal etwas anderes als dieses Restaurant zu machen“, sagt Sylviane Caressa. „Aber den Geschmack der Heimat werde ich nicht vergessen.“ Und Hamburg bestimmt auch nicht.

Thunfischsteak mit Teriyakisauce und Gemüse

Für die Teriyakisauce:

50 Gramm Karotten


  • 50 Gramm Sellerie

  • 50 Gramm Schalotten

  • 3 Knoblauchzehen

  • 100 ml Sojasauce

  • 100 ml Mirin

  • 100 ml Sake

  • 1 Zimtstange

  • Mondamin

  • Zubereitung:

    Karotten, Knoblauch, Sellerie und Schalotten zusammen im Topf sautieren. Mit Sojasauce, Mirin und Sake aufgießen.

    Zimtstange mit kochen lassen. Ca auf 2/3 reduzieren. Eventuell die Sauce mit Mondamin abbinden.

    Für das Gemüse: Mini Pak Choi Parika Rot Paprika Gelb Zuckerschoten Das Gemüse einfach in die gewünschte Größe schneiden und in der Pfanne anbraten, dann mit der Teriyakisauce ablöschen. Ca. 640 Gramm Thunfisch (Sashimi Qualität) in vier Steaks schneiden, von jeder Seite kurz anbraten, mit dem Gemüse servieren.


    Au Quai Große Elbstraße 145 B-D

    au-quai.de