Harvestehude. Elisa Jessen-Papagna führt den Italiener mit klassischer, zuverlässig guter Küche bereits in zweiter Generation.
Wie gern man im eigenen Stammrestaurant is(s)t, hängt man nicht unbedingt an die große Glocke. Vor allem, wenn man schon so manches Mal spontan keinen Tisch bekommt – besonders an Wochenenden, wenn die gemütlichen, hübsch gestalteten Souterrain-Räume oder die lauschige Terrasse gut besucht sind.
Doch nach zehn Jahren hat sich die Cucina d’Elisa eine Würdigung verdient. In dieser Zeit hat Chefin Elisa Jessen-Papagna das Restaurant an der Rothenbaumchaussee, das sie von ihrem Vater Raffaele Papagna (Betreiber des früheren Kult-Restaurants Bologna) übernommen hat, zu einem Italiener mit klassischer, zuverlässig guter Küche gemacht.
Es sei damals „reichlich naiv“ von ihr gewesen, die Karriere in der Werbung gegen den Platz hinter dem Herd zu tauschen, sagt die heute 38 Jahre alte Chefin. Bis auf ein paar Praktika, sechs Monate lang kochen bei Anna Sgroi und Unterweisungen von ihrem Vater habe sie kaum Erfahrung gehabt. „Aber ich war voller Passion und wollte es schaffen.“
Es gibt Klassiker wie gegrillte Calamaretti oder Tagliatia di Manzo
Und das hat sie – dank ihres Engagement, aber auch des ihres Teams. „Wir sind eine Mannschaft, die gemeinsam professionell geworden ist“, sagt sie. Service-Leiterin Agnes ist von Anfang an dabei, ihre Kollegin Wioletta sowie die Köche Luis und Marco seit knapp neun Jahren. Auch Nati Papagna, ihre Mutter, gehöre dazu. Sie kümmert sich um vieles, besorgt Blumen oder passt auf ihre Enkelkinder auf, wenn deren Mutter im Service mit anpackt oder am Herd einspringt.
Die Atmosphäre in der Cucina ist lässig-elegant, die Karte lässt keine Wünsche offen. Es gibt italienische Klassiker wie gegrillte Calamaretti auf Salat (13,90 Euro), Tagliata di Manzo (tranchiertes Rinderfilet auf Rucolasalat für 24,90 Euro), Taglierini al tartufo (in einer Parmesanwaffel servierte Pasta mit Trüffeln für 19,90 Euro) oder Spaghetti Scampi (15,90 Euro), die durch wechselnde Tagesgerichte ergänzt werden. „Dazu gehören immer zwei Vorspeisen, ein Fisch- und ein Fleischgericht sowie zwei bis drei Pasta-Gerichte“, erläutert die Chefin.
Ich entscheide mich für Linguine mit Pulpo, Mies- und Jacobsmuscheln in Tomaten-Weißwein-Sud (17,90 Euro). Meine Begleitung wählt – ebenfalls von der Tageskarte – Pappardelle mit Rinderfiletspitzen und Grillgemüse (15,80 Euro). Beides ist raffiniert gewürzt: Bei mir kommt eine Spur Koriander zu Basilikum und Petersilie; das Grillgemüse wird durch in Ingwer und Ahornsirup gedünstete Karotten verfeinert. Als Wein habe ich einen fruchtigen Grauburgunder gewählt (0,2 Liter 7,50 Euro). Er stammt aus der Cucina-d’Elisa-Edition des Winzers Matthias Gaul. Zu den Pappardelle passt der kräftige Primitivo di Salento (7,90 Euro) sehr gut. Unser Mahl wird abgerundet mit einer Tortina di Ciocolato (8,90 Euro) und einem Plausch mit der Chefin, für die auch das zum guten Service gehört.
Cucina d’Elisa Rothenbaumchaussee 101