Ottensen. Die japanische Ramen-Bar überzeugt im Souterrain mit hoher Qualität und gutem Service.
Das Souterrain-Restaurant an der Großen Rainstraße 20 in Ottensen hat bereits eine kleine kulinarische Reise hinter sich. Nach Schweizer Küche und italienischer Focaccia ist auf der kurzen feinen Café- und Gastromeile hinter dem Mercado im April eine japanische Ramen-Bar eingezogen – das Takumi, ein Import aus der japanischen Hochburg Düsseldorf. Und es ist zu hoffen, dass Geschäftsführer Kiyo Kanemaki und sein Team lange an diesem Ort verweilen. Denn dem Namen ihres Restaurants werden sie mehr als gerecht.
Takumi bedeutet, Meister seines Fachs zu sein. Und wer das verwinkelte Lokal besucht, darf erleben, wie Qualität und Service eine höchst beglückende Verbindung eingehen. Im Takumi wird Gastfreundschaft mit einer Mischung aus Leidenschaft und Höflichkeit gelebt. Dabei ist das Lokal keine Edeladresse für ausgeruhte Dinner bei Kerzenschein, sondern ein trubeliger Treffpunkt, um sich in doppelter Hinsicht zu stärken. Zum einen für die Seele, da wir uns so gut aufgehoben fühlen. Zum anderen für den Leib. Denn wer im Takumi Ramen gegessen hat, also jene reichhaltigen, authentisch japanischen Nudelsuppen, der fühlt sich danach wieder gewappnet für die Welt da draußen. Ob Weihnachtsstress oder Erkältungsgefahr – alles wird Löffel für Löffel ausgetrieben.
An diesem frühen Sonnabendabend ist nur noch ein kleiner Tisch ganz hinten frei, an dem wir freundlich platziert werden. Bevor wir uns in die Speisekarte einlesen, fällt der Blick noch kurz auf die hübsche Tapete, die den Besucher in den japanischen Frühling mit seiner Kirschblüte entführt. Dann geht es ans Bestellen.
Die Suppen sind auch als vegetarisches Gericht mit Vollkornramennudeln erhältlich
Letztlich ist das Prinzip ganz einfach. Und die Auswahl fällt durch die Beratung unseres Kellners noch leichter. Im Angebot sind verschiedene Arten von Brühe, die bereits mit Basis-Toppings versehen sind. Zusätzlich lassen sich die Suppen mit extra Zutaten verfeinern. Shoyu-Ramen zum Beispiel ist mit japanischer Sojasauce gewürzt. Miso-Ramen wiederum hat Sojabohnenpaste zur Grundlage. Diese Suppen und weitere Varianten sind auch als vegetarisches Gericht mit Vollkornramennudeln erhältlich (ab 11,80 Euro inklusive Basis-Toppings).
Wir entscheiden uns an diesem frostigen Winterabend jedoch für die Spezialität des Hauses, die – laut Speisekarte – nur in „streng limitierten Mengen“ hergestellt wird: Nouko Ramen besteht aus einer extra lang eingekochten kräftigen Brühe mit eingelegtem Ei, gebratenem Hähnchenhack, Porree, Schnittlauch, roten Zwiebelringen, Baby-Pak-Choi und einem Nori-Algenblatt als Standardeinlage (13,80 Euro). Aus der Rubrik „Ramen-Aufpepper“ kommt noch Teriyaki-Chicken hinzu (2,50 Euro). Eine glücklich machende Kombination.
Die Brühe ist intensiv, fein gewürzt und wärmt bis in die Zehenspitzen. Die Zutaten sorgen für verschiedenste Geschmackserlebnisse von frisch bis herzhaft. Und das alles aus einer Schüssel – toll.
Fürs kommende Jahr ist auch ein Mittagstisch geplant
Nicht zu vergessen die Auswahl an Snacks. Wir entscheiden uns für die Teigtaschen Mala Gyoza mit scharfer Soße (sechs Stück 6,50 Euro) und einen knackig-köstlichen Sesamalgensalat mit Wasabi (3,90 Euro). Dazu noch das japanische Bier Kirin Ichiban vom Fass – perfekt (0,25 Liter 3,50 Euro)!
Chef Kiyo Kanemaki bringt uns aufs Haus noch zum Probieren eine Portion Edamame – leckere Sojabohnen mit Meersalz. Sehr aufmerksam. Für kommendes Jahr soll es im Takumi womöglich auch einen Mittagstisch geben, erzählt er. Aber momentan sei der Ansturm abends so groß, dass sie personell erst einmal aufstocken müssten, um die Qualität für den Tagesbetrieb halten zu können. Wer derart nachhaltig denkt, bleibt dem Stadtteil hoffentlich lange erhalten.
Takumi Ramen Station Große Rainstraße 20