Rotherbaum. Das Restaurant bietet alles, was Dolce Vita ausmacht. Küchendirektor Peter Sikorra verspricht: Hier kommt Liebe auf den Teller.

Ein italienisches Lebensgefühl, überdacht und mitten in Hamburg. Dafür steht die Piazza Romana. Das Restaurant im Hotel Grand Elysée bringt la Dolce Vita an die Elbe und kann kurzfristig die Reise ins Sehnsuchtsland der Deutschen ersetzen. Oder darauf einstimmen, wenn die Tour nach Rom, Florenz oder ans Meer schon geplant ist.

Antipasti (Vorspeisen).
Antipasti (Vorspeisen). © Marcelo Hernandez

Hell ist das Lokal im Erdgeschoss des Hotels an der Rothenbaumchaussee. Terrakottafarbene Wände und ein goldener Deckenausschnitt sorgen für Licht und Atmosphäre wie in der Toskana. Bilder und Weinflaschen, Orangenbäumchen und eine italienische Aufschnittmaschine, Spiegel und Fenster, die auf die belebte Hotelhalle blicken lassen, setzen Akzente. An den eingedeckten Tischen sitzt man auf gepolsterten Bänken oder bequemen Holzstühlen. Und eine kleine Terrasse am Hotel-Boulevard gibt es auch, sodass man mittendrin ist im Leben und keinen hanseatischen Schauer fürchten muss.

Als „mediterranes Fischrestaurant“ beschreibt Küchendirektor Peter Sikorra die Piazza Romana. „Wir haben Fisch aus dem Mittelmeer wie Dorade, aber auch aus der Region wie Seezunge, Kabeljau und Steinbutt“, sagt der 54-Jährige. „Es geht um die Zubereitung mit mediterranen Gewürzen und Aromen.“ Sikorras Motto: „Wenn eine Symbiose entsteht zwischen dem Koch und dem Lebensmittel, dann kommt Liebe auf den Teller.“

Klassiker wie Saltimbocca stehen immer auf der Karte

Diese Philosophie lernte er schon als Kind kennen. Geboren in Danzig, wuchs er mit dem natürlichen Umgang mit Lebensmitteln auf. „Mein Großvater hatte eine Metzgerei, wir betrieben Landwirtschaft. Meine Familie hat mir Geschmack und das Streben nach Perfektion beigebracht. Ich weiß, wie eine wirklich gute Wurst und eine wirklich gute Brühe schmecken müssen.“ Und bei diesen Erinnerungen hat Sikorra sofort die Sauerampfersuppe seiner Großmutter im Sinn. „Wir Kinder mussten auf der Wiese frisches Kraut pflücken, herrlich. Ich koche die Suppe heute noch gern.“

Ganze Dorade mit Beilagen.
Ganze Dorade mit Beilagen. © Marcelo Hernandez

1977 kam er nach Deutschland, lernte Koch im Anglo-German Club und im Fischrestaurant Sellmer in Eppendorf, arbeitete im Landhaus Dill und kehrte zu Sellmer zurück. Dort traf er auch Eugen Block, den Besitzer des Grand Elysée. „Herr Block kam als Gast und besuchte mich in der Küche, ließ sich alles erklären. Ich kochte so, wie er sich das für seine Restaurants vorstellte.“ Als das Lokal an der Ludolfstraße 2004 dichtmachte, wechselte Sikorra an die Rothenbaumchaussee und wurde im Januar 2005 als Küchendirektor der hauptverantwortliche Küchenchef für alle Restaurants im Hotel.

Leicht, elegant, unkompliziert und voller Stimmung

Nach seiner Meinung wird in der Piazza Romana qualitativ hochwertiges Essen serviert. „Aber wir sind kein vornehmes Restaurant, sondern leicht, elegant, unkompliziert und voller Stimmung.“ 80 Plätze gibt es im Lokal und einige dazu auf der Boulevard-Terrasse. Neun Kräfte am Herd und sechs im Service plus Auszubildende kümmern sich um die Gäste. Und die kommen zur Freude des Küchendirektors sehr oft aus Hamburg und natürlich, weil sie im Hotel abgestiegen sind. „Wer bei uns speist, versteht etwas vom Essen“, ist Sikorra überzeugt. „Wir sorgen für Wohlgefühl, Luxus und Gelingsicherheit auf dem ­Teller.“

Und so sind die Antipasti frisch zubereitet und kommen nicht aus einer Vitrine. Aromatische Riesengarnelen mit fruchtigem Paprika, leicht angebratener grüner Spargel mit sahnigem Büffelmozzarella sowie auf den Punkt gegarte Jakobsmuscheln mit cremigem und gut gewürztem Avocado-Tatar stimmen auf Italien ein. Und die saftige Seezunge, mediterran gewürzt und begleitet von Rosmarin-Kartoffeln, Blattspinat, Balsamico-Linsen und zerlassener Fassbutter, macht das Mahl zu einem Fest. Besser kann es auch auf einem Platz im Süden nicht sein. Dass der Fisch frisch ist, merkt man daran, dass sich das Fleisch mühelos von den Gräten ablösen lässt.

Immer auf der Karte stehen italienische Klassiker wie Saltimbocca, Carpaccio vom Rind oder Spaghetti mit Gambas. Ansonsten gibt es Saison-Angebote wie zurzeit Gerichte mit Pfifferlingen. Und auf einer Tafel werden regelmäßig die wechselnden Spezialitäten des Tages annonciert, zum Beispiel das Lunch-Angebot in zwei Gängen. Parmaschinken, Trüffel und Mozzarella kommen aus Italien, Fisch von Hamburger Händlern, Fleisch von der Blockhouse-Gruppe und Gemüse aus der Region sowie vom Großmarkt.

Herkunft der Weine wird mit kleinen Landkarten angezeigt

Die umfangreiche Weinkarte listet mehr als 100 Positionen, natürlich viele aus Italien, aber auch aus Deutschland, Europa und Übersee. Guter Service: Die Karte enthält kleine Landkarten, auf denen die entsprechenden Anbaugebiete eingezeichnet sind. Die günstigste Flasche kostet 24 Euro, offen gibt es 0,1 Liter ab vier Euro.

Als Küchendirektor weiß Sikorra um die Konkurrenz der Elysée-Restaurants untereinander. „Wir stehen im gesunden Wettbewerb, jedes Lokal hat sein Alleinstellungsmerkmal.“ Und überhaupt freut er sich über ein großartiges Team in jeder Küche und in jedem Service. „Es macht viel Spaß, ich merke, dass meine Philosophie verstanden wird.“

Jeden Tag hat die Piazza Romana geöffnet, sonntags nimmt Peter Sikorra sich Zeit für die Familie in Halstenbek und hat am Abend vorher auch schon meist Freunde bekocht. Am liebsten mit Eintopf. Danach stehen Salami, Schinken und Käse auf dem Tisch, begleitet von Wein. Wie in Italien. Liebe auf dem Teller zu Hause und im Hotel. Fabelhaft und favoloso!

Piazza Romana Rothenbaumchaussee 10

www.grand-elysee.com