Zwischen Rodeln, Schlitten und Bobs gibt es Unterschiede, die sich deutlich aufs Fahrverhalten auswirken. Nicht alle Modelle haben im Test sicher durchgehalten, einige gingen sogar zu Bruch.
Juchhuiiii – los geht die wilde Schlittenfahrt. Wer will schon als Letzter am Fuß des Hanges ankommen? Den Letzten beißen die Hunde. Was unterwegs passiert, ist Stoff für Anekdoten, manchmal auch für Dramen. Risiken mindert, wer schon das Material mit Bedacht wählt.
Denn zwischen Rodeln, Schlitten und Bobs gibt es Unterschiede, die sich deutlich aufs Fahrverhalten auswirken. Darüber informiert die Stiftung Warentest in der Dezemberausgabe der Zeitschrift test: Die Tester haben zwölf Modelle von Bob bis zur Rodel unter die Lupe genommen.
Wichtig zu wissen: Schlitten haben feste Kufen. Der Fahrer lenkt, indem er mit den Füßen auf dem Schnee bremst. Die Kufen von Rodeln sind beweglich und stehen schräg. Der Rodler zieht am Steuerseil oder tritt auf die Kufen und kann damit die Geometrie seines Gefährts so ändern, dass es durch die Kurven fliegt. Für eisige Bahnen taugen Rodel am besten. Bobs haben mehr als zwei Kufen, etwa noch einen Lenk-Ski. Sie glänzen auf lockerem Schnee.
Diese zwei Rodel fahren sich gänsehautverdächtig
Hörner-Schlitten mit nach oben gebogenen Kufen, Davoser mit Kufen, die nur bis zu den Sitzlatten geführt sind, lenkbare Rodel aus Holz, Pisten- und Kinderbobs aus Kunststoff – sie alle sind im Test der Stiftung Warentest vertreten. Auf der Rodelbahn und im Labor müssen sie zeigen, was sie können und welche Last sie vertragen.
Als Highlights entpuppen sich Graf Family Flizzer und Kathrein Tourenrodel. Die beiden Rodel fordern zum Wettstreit geradezu heraus. Sie fahren sich einfach toll, gänsehautverdächtig, wie die Tester das Fahrgefühl beschreiben.
Der größere, schwerere Kathrein braucht für flotte Schwünge das Kampfgewicht Erwachsener. Kathrein und Graf lassen sich von Kindern nicht gut steuern. Gebremst wird mit den Füßen. Im Extremfall stellt der Fahrer den Rodel dafür auf die Kufen-Enden.
Der Schlitten Hamax fährt am besten
Dagegen sorgt der Kinderbob Alpengaudi Alpen Space für wenig Gaudi. Er fährt mäßig und bremst schlecht, wie die Tester kritisieren. Der zweite Kinderbob im Test, Stiga Snow Runner, lässt sich von kleinen, leichten Personen gut lenken und fahren, bremst aber nur ausreichend.
Von den Schlitten fährt sich der Hamax am besten. Ähnlich wie Rodel hat er ein Steuerseil und schräg gestellte Kufen, damit lässt er sich fast so gut lenken wie sie.
Im Labor wurden die Rodel, Schlitten und Bobs Belastungen ausgesetzt, wie sie beim Überfahren von Mulden, Schanzen und Wellen auftreten können – eben die Hindernisse einer Schlittenbahn. Die Prüflinge müssen zentnerschwere Sandsäcke ertragen. Bei einem der Tests fällt ein 75-Kilogramm-Gewicht aus 25 Zentimeter Höhe auf den Schlittensitz, bei Kinderbobs sind es 50 Kilogramm.
Vier Modelle gingen im Test zu Bruch
Dem halten durchaus nicht alle Schlitten im Test stand. Vier der zwölf getesteten Modelle gingen im dynamischen Belastungstest zu Bruch: drei Schlitten, Ress Gebirgsrodel, Sirch Hörnerrodel und Sweety Toys Innsbruck Stripe sowie der Kinderbob Stiga Snow Runner.
Weitere Informationen finden Sie in der Zeitschrift test 12/2013 und unter www.test.de.