Die Testbilanz der Stiftung Warentest zeigt: Unter den 71 staatlich geförderten Banksparplänen sind viele attraktive Angebote - trotz niedrigem Startzins.
Der Blick auf die aktuelle Verzinsung der Riester-Banksparpläne sät bei vielen Zweifel, ob es sich um eine rentable Altersvorsorge handelt. Doch die Testbilanz der Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest ist klar: Unter den 71 staatlich geförderten Banksparplänen im Test sind viele attraktive Angebote.
Ein Anfangszins von 2 Prozent ist das Höchste der Gefühle, fast die Hälfte der Verträge beginnt mit einer Verzinsung von weniger als 1 Prozent. Sparer sollten den Startzins aber nicht überbewerten, denn für das Endergebnis hat er nur geringe Bedeutung, schreiben die Experten von Finanztest.
10.000 bis 15.000 Euro Differenz
Solange in einem Sparplan nur wenige tausend Euro liegen, können Sparer selbst im Angesicht mickrigster Zinsen gelassen bleiben.
Finanztest misst die Qualität eines Riester-Banksparplans an einem Mustervertrag, der so sparerfreundlich konstruiert ist, dass die Bank an ihm keinen Cent verdienen würde. Je geringer der Renditeabstand eines Vertrags zu diesem Mustervertrag, desto besser sollte das Ergebnis für den Sparer werden.
Zwischen dem besten und den schwächsten Sparplänen liegen mehr als 1,5 Prozentpunkte. Das kann bei einer Laufzeit von 25 Jahren 10 000 bis 15 000 Euro Differenz ausmachen. Mit Abstand am besten ist der Sparplan der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen, der bei einer Laufzeit von 15 Jahren einen minimalen Aufschlag von 0,1 Prozentpunkten auf den Mustervertrag von Finanztest hat.
Keine Willkür bei der Verzinsung
Riester-Banksparpläne müssen ihre Verzinsung an einen Referenzzins anbinden. Als Richtschnur verbreitet ist die Umlaufrendite. Sie spiegelt die Rendite von Bundesanleihen unterschiedlicher Laufzeiten wider und der Sparer kann sie jederzeit nachschauen. Das ist vorbildlich transparent.
Für viele Riester-Banksparpläne von Sparkassen lässt sich das leider nicht sagen. Als Referenz dient ihnen in der Regel eine Kombination unterschiedlicher gleitender Zinsreihen, die allenfalls für Fachleute verständlich sind. Dafür belohnen Sparkassen ihre treuen Kunden oft mit attraktiven Zinsstaffeln und einem großzügigen Schlussbonus. Je länger der Sparer in solchen Verträgen ausharrt, desto besser ist die zu erwartende Sparrendite.
Finanztests-Tipps
Entscheidung. Vorsorgesparer, die sich die staatliche Riester-Förderung nicht entgehen lassen wollen, sonst aber keine konkreten Vorstellungen haben, machen mit einem Banksparplan nichts falsch. Sie bleiben flexibel, können später ohne große Einbußen in ein anderes Riester-Produkt wechseln oder ihr Guthaben für einen Immobilienkauf einsetzen.
Jüngere Sparer. Für Sparer bis Anfang 40 eignen sich Verträge mit steigenden Zinsaufschlägen am besten. Das Topangebot stammt von der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Sie akzeptiert auswärtige Kunden, wenn sie in der Filiale vorbeischauen. Auch die Sparkasse Paderborn-Detmold bietet einen Sparplan von weit überdurchschnittlicher Qualität.
Ältere Sparer. Auch für ältere Sparer sind die Verträge der zuvor genannten Sparkassen attraktiv. Daneben kommt für sie vor allem ein Vertrag in Frage, dessen Zins möglichst wenig unter dem aktuellen Marktzins liegt. Das gilt für die Sparpläne der Förde Sparkasse, der Sparda-Banken Hamburg und Hannover, Volksbank Gronau-Ahaus, Mainzer Volksbank, Deutschen Skatbank, VR Bank Kreis Steinfurt und der VR-Bank Pirmasens.
Weitere Informationen: Zeitschrift Finanztest 11/2013 und www.test.de/riester-banksparplaene