Werl/Düsseldorf. Die 65.000 Jäger in NRW blasen zum Halali auf die Wildschweine. Die Schwarzkittel verwüsten Felder und Gärten - und verbreiten die Schweinepest. Noch hat es keine Übertragung aufs Hausschwein gegeben.

In NRW ist die Jagd auf Wildschweine eröffnet. „Wir müssen das Übergreifen der Seuche auf Hausschweine verhindern”, weiß der Präsident des NRW-Jagdverbandes, Jochen Borchert. Noch hat es keine Übertragung der Schweinegrippe von Wildschweinen aufs Hausschwein gegeben. Aber im Rheinisch-Bergischen- und Rhein-Sieg-Kreis sind 23 Pestfälle bei Wildschweinen festgestellt worden. In den angrenzenden Regionen (u.a. Olpe, Siegen-Wittgenstein und Märkischer Kreis) wurden daher 100 000 Impfköder ausgelegt.

Beim Landesjägertag am Samstag in Werl wird es auch um die Jagsteuer gehen. Im Gegenzug für den bis 2013 stufenweisen Wegfall der 8,3 Millionen Euro schweren Jagdsteuer verpflichten sich die Jäger zur Entsorgung des Verkehrsunfallwildes. Gegen Widerstände von SPD, Grünen und des am stärksten betroffenen Hochsauerlandkreises schafft der Landtag die Jagdsteuer ab. Der Grünen-Abgeordnete Remmel nennt das „Klientelpolitik für die Jägerlobby”. Borchert kontert: „Die Jagdsteuer stammt aus der Zeit, als mit der Jagd noch Geld verdient wurde. Dies ist lange nicht mehr der Fall.”