Mülheim. Brötchen sind in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Ein Mülheimer Bäcker verrät, wie sich der Preis zusammensetzt.
Als die Eiskugel an der Theke plötzlich 1,50 Euro kostete und die Schlangengurke im Supermarkt fast 3 Euro, war die Bestürzung groß. Seit der Corona-Pandemie und dem Ausbruch des Ukraine-Krieges lassen sich bei fast allen Produkten spürbare Preissteigerungen feststellen, die jeden Konsumenten empfindlich im Portemonnaie treffen. Wir haben Experten und Hersteller befragt, wie sich ihre Preise erklären lassen – und unter welchen Kosten sie selber am meisten leiden.
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Das „normale Brötchen“ kostet bei der Bäckerei Hemmerle aus Mülheim 45 Cent. Das Familienunternehmen mit 150 Mitarbeitern und Filialen in allen Mülheimer Stadtteilen gehört im Ruhrgebiet zu den Traditionsunternehmen der Branche, die Firmengeschichte reicht zurück bis in das Jahr 1927. Peter Hemmerle, im Betrieb für die Zahlen zuständig, erklärt den Preis seines Verkaufsschlagers so:
Der Löwenanteil entfalle mit 48 Prozent, also rund 22 Cent, auf Personalkosten. Danach kommen Materialkosten (8 Cent), Mieten (4 Cent) und schließlich Energiekosten (2 Cent), die im letzten Jahr um rund 50 Prozent angestiegen seien. Der Rest (9 Cent) entfällt auf „verschiedene allgemeine Kosten“, die zum Beispiel für Reparaturen, Fahrzeuge, Versicherungen anfallen. Bleiben also drei Prozent Gewinn, umgerechnet rund 1,3 Cent pro Brötchen, der dann noch versteuert werden muss. Alle Angaben sind ungefähr und üblicherweise Schwankungen ausgesetzt.
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