Essen. Fast zwei Euro für eine Kugel Eis – und trotzdem kaum Gewinn. Ein Essener Eisverkäufer erklärt, wie die hohen Preise entstehen.
Als die Eiskugel an der Theke plötzlich 1,50 Euro kostete und die Schlangengurke im Supermarkt fast 3 Euro, war die Bestürzung groß. Seit der Corona-Pandemie und dem Ausbruch des Ukraine-Krieges lassen sich bei fast allen Produkten spürbare Preissteigerungen feststellen, die jeden Konsumenten empfindlich im Portemonnaie treffen. Wir haben Experten und Hersteller befragt, wie sich ihre Preise erklären lassen – und unter welchen Kosten sie selber am meisten leiden.
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Die Eismanufaktur Bellissima in der Essener Innenstadt gibt es seit 2021, betrieben wird sie von Zacharias Bougiouklis und Sofia Toga, die uns hier erklären, wie der Preis einer Kugel Eis zustande kommt: Das sind im Haus 1,70 Euro, zum Mitnehmen 20 Cent weniger. Davon geht rund ein Drittel an das Finanzamt, erklären die beiden. Miete und Personalkosten schlügen mit jeweils 10 Prozent zu Buche, die Einkaufskosten mit 13.
Andere Kosten, für Versicherungen oder Reparaturen etwa, werden mit etwa 7 Prozent des Verkaufspreises beglichen. Somit bleibt ein Bruttogewinn von rund 27 Prozent, also 46, beziehungsweise 40 Cent pro Kugel. Je nach Sorte können die Materialkosten höher oder niedriger ausfallen: Fruchtpaste koste mit 12 Euro pro Kilogramm deutlich weniger als etwa der Spitzenreiter Pistazienpaste, die den stolzen Kilopreis von 65 Euro habe. Veganes Eis wird zudem mit Wasser hergestellt, traditionelles mit Milch. „Eigentlich hat jede Sorte Eis also ihren eigenen Preis“, sagt Zacharias Bougiouklis.
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