Marsberg. Fleischunternehmer Robert Tönnies rettet mit seinen Millionen Glashersteller aus dem Sauerland. Hier sagt er, ob es sich gelohnt hat.
Robert Tönnies, Mitinhaber des gleichnamigen Schlachtkonzerns mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück, hatte sich im Frühsommer 2023 mit mehreren Millionen an Ritzenhoff beteiligt. Wenige Monate später war diese Finanzspritze bereits aufgebraucht, und das Unternehmen rutschte im Januar 2024 in die Insolvenz. Tönnies investierte erneut. Heute gehört ihm knapp die Hälfte der Firma. Im Interview mit dieser Zeitung erklärt Tönnies darüber, ob sein Invest richtig war.
Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung in den vergangenen Monaten seit der Übernahme?
Robert Tönnies: Ich bin sehr zufrieden. Wir liegen voll im Plan, und das mit sehr anspruchsvollen Zielen, wie jeder weiß.
Hat sich das finanzielle Engagement bei Ritzenhoff für Sie bisher gelohnt?
Das finanzielle Engagement steht für mich nicht im Vordergrund. Ritzenhoff ist ein deutsches Traditionsunternehmen mit Produktionsstätten in Deutschland, mit weltweit beliebten Markenprodukten und mit vielen guten Arbeitsplätzen, die seit Generationen zahlreiche Familien in dieser Region ernähren. Unser Ziel war und bleibt: Wir geben Ritzenhoff nach einer wirtschaftlich extrem schwierigen Entwicklungsphase die Chance, am Markt wieder erfolgreich mit guten Gewinnen zu arbeiten. Dafür ist jetzt eine solide Basis geschaffen. Deshalb bin ich mit meinem Engagement sehr zufrieden. Das finanzielle Engagement lässt sich erst zu einem späteren Zeitpunkt bewerten.
Im Unternehmen stehen noch erhebliche Investitionen an. Sind Sie bereit, weiter zu investieren?
Wir haben auch mit meiner Beteiligung die Finanzmittel für die notwendigen Überlebensmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Und wenn Sie mir einen Hinweis erlauben: Unternehmensfinanzierungen sollten von langer Hand vorbereitet und geplant sein.
Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Anteile am Unternehmen noch einmal zu erhöhen?
Diese Frage stellt sich nicht, weil es dafür aktuell keinen Grund gibt.
Wann waren Sie das letzte Mal bei Ritzenhoff in Marsberg?
Ich bin fast jede Woche viele Stunden im Unternehmen. So erfahre ich aus erster Hand, was genau passiert. Und so kann ich belastbare Kontakte zu den Mitarbeitern pflegen und meine Erfahrungen als Unternehmer einbringen. Das letzte Mal am vergangenen Freitag.