Berlin. Volkswagen steckt in der Krise – Mitarbeiter sorgen sich um den Arbeitsplatz. Verprasst das Management das Geld auf einer Luxus-Tagung?

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft gerät ins Wanken: Am Montag gab Volkswagen bekannt, dass der Automobilhersteller seine selbst auferlegten Sparprogramme nicht einhalten kann. Erstmals stehen für den Autobauer auch Werke in Deutschland zur Disposition, was bei Beschäftigten große Unsicherheit auslöste. Schließlich hat VW am Montag auch bekannt gegeben, dass die für VW-Mitarbeiter geltende Beschäftigungssicherung bis 2029 entfällt

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    Ein Umstand, der traditionell die Gewerkschaften auf den Plan ruft – allen voran die IG Metall. Diese wirft der Führungsetage nun vor, zu überteuerten Preisen in einer schwedischen Kunsthalle zu tagen, während VW-Mitarbeiter um ihren Job bangen.

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    VW: Tagungsort der Chefetage soll eine Kunsthalle sein

    Drei Tage soll die Chefetage im „Artipelag“ tagen. Einem Bericht der „Bild“ zufolge war auch VW-CEO Oliver Blume in dem schicken Etablissement unweit von Stockholm zugegen. Es handelt sich dabei um eine Art Galerie beziehungsweise Kunstmuseum, in dem auch gespeist und konferiert werden kann.

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    Laut IG Metall war der „Top-Management-Kreis“ auf der vom 4. bis 6. September stattfindenden „Global Top Management Conference” anwesend. Laut Website ist das Artipelag in dieser Zeit für Publikumsverkehr geschlossen. Gegenüber der „Bild“ bestätigte ein Sprecher, dass sich die Führungsetage zu einem Business- und Strategiemeeting trifft.

    Gewerkschaft brüskiert sich über „millionenschweren Kosten dieser Top-Management-Klassenfahrt“

    Für die IG Metall ist das Verhalten der Konzerngeschäftsführung ein rotes Tuch: Die Gewerkschaft brüskiert sich in einem Beitrag über die „millionenschweren Kosten dieser Top-Management-Klassenfahrt.“ Wie viel die Veranstaltung koste, sei indes nicht bekannt.

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    Stattdessen verweisen die Gewerkschafter auf die Speisekarte des „Artipelag“, auf der ein regulärer Brunch umgerechnet 43 Euro kostet. Untergebracht seien die Teilnehmer in drei hochpreisigen Hotels, die unter anderem der „Radisson Blue“-Gruppe angehören.