Düsseldorf. Der deutliche Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen in Nordrhein-Westfalen ist alarmierend. Denn auch junge Menschen sind betroffen.
Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im August den dritten Monat in Folge gestiegen. Laut Bundesagentur für Arbeit sind es rund 773.100 Menschen ohne Beruf im Land und damit gut 9.733 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 7,7 Prozent gewachsen, so die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,4 Prozent. Stichtag für die Daten, die ausgewertet wurden, war der 14. August.
Arbeitslosigkeit in NRW: Quote steigt stärker als üblich
„Der Anstieg verläuft stärker als jahreszeitlich üblich“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit in NRW, Roland Schüßler. Die Sommerpause allein könne dies nicht erklären. Ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer ist üblich, weil sich viele junge Menschen nach Abschluss von Schule oder Ausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Hinzu kommt das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge. Erwartbar sei ein Anstieg von bis zu 5.000 Personen gewesen, so Schüßler.
Daneben stieg auch die Jugendarbeitslosigkeit laut Agentur mit über fünf Prozent stärker als üblich. Dies zeige deutlich die aktuelle Zurückhaltung bei der Besetzung von Stellen, so Schüßler. „Unternehmen melden schon seit einiger Zeit weniger neue Stellen.“ Dazu komme eine schwache konjunkturelle Entwicklung, die den Arbeitsmarkt belaste.
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NRW-Arbeitsmarkt: Weniger Ausbildungsstellen, mehr Bewerberinnen und Bewerber
Ebenfalls Sorge bereitet den Experten der Bundesagentur ein Rückgang bei den betrieblichen Ausbildungsstellen. Mit insgesamt 102.100 sank deren Zahl um vier Prozent. Daneben sind aktuell auch etwa 33.000 Stellen im Land unbesetzt. Ähnlich hoch ist die Zahl der aktuell suchenden Bewerber.
Positiv merkte die Regionaldirektion der Arbeitsagentur jedoch auch an, dass die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung in diesem Jahr gestiegen ist. Diese läge demnach bei knapp 102.200, das sind 2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deutlich gestiegen ist die Zahl ausländischer Bewerber. Hier sind es 14 Prozent mehr.
Arbeitslosigkeit in NRW liegt im Deutschlandtrend, dennoch höher als gewöhnlich
Der Anstieg bei der Arbeitslosenquote in NRW liegt dabei im bundesdeutschen Trend – auch wenn die Quote selbst mit 7,7 Prozent deutlichen über den nationalen 6,1 Prozent liegen. Insgesamt sind nach den Auswertungen der Agentur für Arbeit in Deutschland rund 2,87 Millionen Menschen arbeitslos. Insgesamt sind es 63.000 mehr als im Vorjahr. Ebenfalls als bundesweiter Trend wurde eine Zunahme der Kurzarbeit festgestellt. Dies könnte mit ein Grund dafür sein, dass insgesamt weniger Stellen in Deutschland unbesetzt sind. (dpa)