Berlin. Ein Software-Update von der Firma Crowdstrike legt aktuell Flughäfen, Banken und Notrufsysteme lahm. Das Unternehmen im Überblick.

„Angriffe stoppen. Den Geschäftsbetrieb absichern.“ So wirbt das Unternehmen Crowdstrike auf seiner Website. Doch nun verursachte ein Software-Update des Konzerns einen globalen IT-Crash: Am Freitagmorgen legte der Ausfall weltweit Flughäfen, Airlines, Unternehmen und Geschäfte lahm.

Mittlerweile meldete Crowdstrike, dass der Fehler behoben sei, der mutmaßlich zu weltweiten Computerstörungen geführt hat. Kunden würden auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz bei der Online-Plattform X.

Der Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Kurtz. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Es seien keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen.

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Doch was macht das Crowdstrike eigentlich? Das Unternehmen im Überblick. 

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Der Firmenchef wird sich in den kommenden Tagen kritischen Fragen stellen müssen. Das automatische Ausspielen eines fehlerhaften Updates, das viele tausend Rechner weltweit zum Absturz bringt, könnte auf Mängel in der Qualitätssicherung hinweisen. Auch die Crowdstrike-Aktionäre wollen schlüssige Antworten hören. Nach den weltweiten Computerproblemen geriet die Aktie des Unternehmens unter Druck. Das Wertpapier gab an der Börse Frankfurt um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vortag nach.

Crowdstrike: Ein Unternehmen für Informationssicherheit und Cybersicherheitstechnologien

Das in Austin, Texas ansässige US-amerikanische Unternehmen Crowdstrike ist auf Internetsicherheit spezialisiert. Es bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen an, die von der Reaktion auf Cyberangriffe bis hin zur Aufklärung über potenzielle Bedrohungen reichen. Zusätzlich stellt das Unternehmen Schutz für Endgeräte bereit.

Crowdstrike unterstützt seine Kunden dabei, sich vor Cyberangriffen zu schützen, diese zu erkennen und Schäden zu minimieren. Hierfür bietet das Unternehmen verschiedene Module und Plattformen an, die alle auf das Ziel der Cybersicherheit ausgerichtet sind. Dabei werden unterschiedliche Angriffstypen wie Malware und Exploits (Schadprogramme) und schwer erkennbare Methoden ins Visier genommen.

Das Vorzeigeprodukt nennt sich „Falcon Sensor“: Es steht für die Schärfe eines Falken-Auges zur Gefahrenabwehr. Dabei handelt es sich um ein System, das Aktivitäten in Echtzeit überwacht und Angriffe blockieren soll. Sicherheitsexperte Jürgen Schmidt von Heise Security bezeichnet es als „eine Art Next-Generation-Antivirus-Programm“, das vor allem bei großen Unternehmen zum Einsatz komme.

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Crowdstrike-CEO: Hobby-Rennfahrer und IT-Spezialist

Geführt wird das Unternehmen vom 59-jährigen US-Amerikaner George Kurtz. Dieser begann nach eigenen Angaben bereits im Grundschulalter zu programmieren. 1999 gründete er das Cybersecurity-Unternehmen Foundstone, das er fünf Jahre später für 86 Millionen Dollar an McAfee verkaufte. Bis zur Gründung von Crowdstrike im Jahr 2011 war Kurtz bei McAfee tätig. Neben seiner Rolle als CEO ist er auch als Rennfahrer aktiv und sammelt Sportwagen.

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Crowdstrike: Rund 7900 Mitarbeiter – Umsatz ähnlich wie von Lamborghini

Crowdstrike beschäftigt rund 7930 Mitarbeiter und erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar – ungefähr so viel wie Sportwagenhersteller Lamborghini. Neben den Büros in Texas ist das Unternehmen auch in weiteren Ländern vertreten. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Frankfurt am Main.

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