Berlin. Je schriller, desto erfolgreicher. Taylor Swift spielt ab heute in Deutschland und hat diese Gleichung der Musikindustrie gebrochen.
Alkohol, Drogen, Skandale – das, was Musikkarrieren in der Vergangenheit beenden, aber auch beflügeln konnte, hat Taylor Swift stets links liegen lassen. Von der US-amerikanischen Sängerin gibt es stattdessen Bilder, die sie als Kind mit Gitarre in der Hand vor ihrer Familie zeigen. Das kleine Mädchen aus der amerikanischen Provinz – mit dem großen Traum, Musikerin zu werden.
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Man kann behaupten, das ist ihr mehr als gelungen. Swift ist einer der größten Popstars unserer Zeit. Laufend stellt sie neue Streamingrekorde auf. Ihre Tournee füllt große Stadien rund um den Globus. Binnen Minuten waren die sieben Deutschlandkonzerte, die sie ab heute mit Start in Gelsenkirchen spielt, ausverkauft.
„Sex sells“ – Taylor Swift hat es quasi skandalfrei ganz nach oben geschafft
Taylor Swift ist eine Ausnahmeerscheinung im weltweiten Musikbusiness. In einer Branche, die sich stets auch über Polarisierung, Extreme und Skandale verkaufen musste, hat sie es mit Talent und Fleiß ganz nach oben geschafft. „Sex sells“ – nicht mit Taylor Swift. Wie angenehm!
Die Klatschpresse warf ihr irgendwann mal vor, jede ihrer Trennungen in einem Songtext zu verarbeiten. Ansonsten sind die Swift-Songs eher gesungene Harmlosigkeiten. Vielleicht erklärt deswegen auch die über die Jahre hinweg angespannter gewordene Weltlage ihren Erfolg. Krisen hatten Konjunktur. Taylor Swift hingegen entfacht singend das Lagerfeuer. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Verbundenheit – auch das ist ein Geheimnis des Erfolgs von Taylor Swift.
Ein weltweites Phänomen – man kann sich auf Taylor Swift einigen
Als divers, bunt, inklusiv, feministisch und amerikanisch gilt Taylor Swift. Man kann sich auf sie einigen, auch am sonst möglicherweise zerrissenen Familientisch. Man kann sie vergöttern. Swift selbst aber macht manchmal den Eindruck, als sei sie einfach das kleine Mädchen geblieben, das einen großen Traum hatte.