Management des Meinerzhagener Autozulieferers verhandelt bis in die Nacht mit dem Betriebsrat über Personalfragen. Das ist der Stand.

Für knapp 300 Beschäftigte der Otto Fuchs KG in Meinerzhagen, Hersteller von geschmiedeten Edelfelgen (u.a. Porsche) und führender Anbieter von Komponenten für die Luft- und Raumfahrt, ist die Zukunft weiter offen. Das Unternehmen hatte angekündigt, in der Automotive-Sparte knapp 300 Jobs nach Ungarn und Südafrika verlagern zu wollen. Monatelange Verhandlungen mit der Geschäftsführung waren aus Sicht von Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall derart unbefriedigend verlaufen, dass es Ende Januar erstmal in der 114-jährigen Geschichte von Otto Fuchs zu einem Warnstreik kam.

Verhandlungen beinahe bis Mitternacht

Am Samstag trafen sich Management und Betriebsrat zu einer Einigungssitzung unter der Leitung von dem Einigungsstellenvorsitzenden Dr. Volker Ziegler, um über die Themen des Interessenausgleichs, eines Sozialplans und einer freiwilligen Betriebsvereinbarung für die betroffenen Beschäftigten zu verhandeln.

Nach Informationen dieser Zeitung war diese Sitzung bis zum Samstagnachmittag geplant, dauerte aber beinahe bis Mitternacht. Aus Sicht der Beteiligten ein gutes Zeichen. „Beide Seiten waren an einer vernünftigen Lösung interessiert. Aus meiner Sicht sind die Gespräche sehr positiv verlaufen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Ralf Hahn gegenüber dieser Zeitung.

Auch Unternehmenssprecher Matthias Hennecke, Mitglied des Vorstands, äußerte sich zuversichtlich. Die Geschäftsführung sei der Arbeitnehmerseite „sehr weit entgegengekommen“, erklärte Hennecke am Sonntag. Besprochen wurden die Themen Entgeltsicherung und Qualifizierung für die Beschäftigten, die innerhalb des Unternehmens in Zukunft in der Sparte Luft- und Raumfahrt beschäftigt werden sollen, Beschäftigungssicherung am Standort Meinerzhagen sowie Einrichtung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, denen kein Angebot auf Weiterbeschäftigung gemacht werden könne.

Der Wechsel von Automotive zu Luft- und Raumfahrt sei für viele Beschäftigte nicht einfach möglich. Es fehle mitunter an Qualifikation, was im Zweifel zu weniger Verdienst führen dürfte, hatte Torsten Kasubke, Bevollmächtigter der Industriegewerkschaft Metall (IGM), erklärt.

Bis zum 19. Februar haben nun alle Beteiligten Zeit, über die vorliegenden Eckpunkte zu beraten und gegebenenfalls dem Einigungsvorschlag zuzustimmen. Der Betriebsrat trifft sich am Montag zu einer Sondersitzung. Am kommenden Samstag berät dann die IG Metall über das Angebot des Unternehmens.