Berlin. Über 100 Stromanbieter wollen ihre Preise deutlich erhöhen. Wer bald mehr zahlen muss – und was Experten diesen Verbrauchern raten.
Während der Energiekrise sind viele Verbraucherinnen und Verbraucher in die Grundversorgung geflüchtet. Das war oft günstiger als einen neuen Stromvertrag abzuschließen. Doch schon seit geraumer Zeit sind die Strompreise wieder deutlich zurückgegangen. Die Kilowattstunde ist für Neukunden derzeit für rund 27 Cent zu haben. In der Grundversorgung zu verharren, lohnt sich also in den meisten Fällen nicht mehr. Und spätestens ab März kommt noch ein weiterer Grund hinzu, sich um einen neuen Stromvertrag zu kümmern.
Denn: Viele Grundversorger wollen die Preise erhöhen. Das geht aus einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox hervor, die unserer Redaktion vorliegt. „Für März und April 2024 zählen wir 106 Preiserhöhungen von durchschnittlich acht Prozent. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) muss künftig durchschnittlich 137 Euro mehr bezahlen.“ Betroffen sind Grundversorger aus dem gesamten Bundesgebiet, die meisten in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Strompreise: Nicht überall steigen die Kosten
Gleichzeitig verzeichnet Verivox 19 Strompreissenkungen von durchschnittlich 11 Prozent, was laut Vergleichsportal bei gleichem Verbrauch einer Entlastung von durchschnittlich 226 Euro entspreche. „Die Versorger mit Preiserhöhungen führen höhere Stromnetzgebühren, Beschaffungskosten und Umlagen als Gründe an.“
Und das Vergleichsportal gibt noch eine zweite Entwarnung. Denn bei den Neukundenpreisen für Strom sehe man nach wie vor keine Preissteigerungen. „Darum raten wir Verbraucherinnen und Verbrauchern, die von Preiserhöhungen betroffen sind oder noch in teuren Tarifen aus der Zeit der Energiepreiskrise 2022 stecken, die verfügbaren Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln.“