Berlin. Seit 25 Jahren ist der Euro in der EU das Hauptzahlungsmittel, 20 Länder nutzen ihn. 25 überraschende Tatsachen, die man wissen sollte.
Gemeinsames Geld verbindet: Drei Jahre vor dem Bargeld wurde am 1. Januar 1999 der Euro als sogenanntes Buchgeld eingeführt. 25 Fakten zum Jubiläum.
1. Der Euro war zuerst kein Bargeld: Vor gut 25 Jahren hatte die Europäische Zentralbank (EZB) die Gemeinschaftswährung zunächst in elektronischer Form eingeführt. Zum 1. Januar 1999 konnten auch Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden.
2. Euro spricht sich gut: Das Wort „Euro“ gilt in allen europäischen Sprachen als einfach auszusprechen. Auch das war ein Grund dafür, dass man sich für den Namen entschied.
3. Andere Namen standen zur Debatte: Die Bezeichnung der alten Verrechnungswährung ECU war auch als Name für die Gemeinschaftswährung erwartet worden. „Écu“ ähnele im Deutschen dem Wort „Kuh“ monierte aber zum Beispiel Altbundeskanzler Helmut Kohl. Später waren auch Vorschläge wie europäischer Franken, europäische Krone und europäischer Gulden im Gespräch.
4. Euro-Symbol hat Bedeutung: Der griechische Buchstabe Epsilon (ϵ) war die Inspiration für das Euro-Symbol, eine Hommage an die Wiege der europäischen Zivilisation. Das „E“ ist zudem der Anfangsbuchstabe des Wortes „Europa“.
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5. Euro-Einführung war die größte Bargeldumstellung der Geschichte: Das in Umlauf bringen der Münzen und Scheine zum 1. Januar 2002 war eine gewaltige logistische Aufgabe. Innerhalb weniger Wochen wurden 15 Milliarden Banknoten und 52 Milliarden Münzen ausgegeben.
6. Nur elf der damals 15 EU-Mitgliedsstaaten machten zunächst mit: Inzwischen zahlen nach dem Euro-Beitritt Kroatiens am 1. Januar 2023 Menschen in 20 der 27 EU-Mitgliedstaaten mit dem Euro. Außerdem haben auch vier Kleinstaaten aufgrund von bilateralen Verträgen den Euro eingeführt: Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikan.
7. Es gibt zwei passive Euronutzer: Der Kosovo und Montenegro nutzen den Euro zwar als Landeswährung. Eigene Euromünzen mit Landesmotiven dürfen die Länder jedoch nicht prägen.
8. 144 Milliarden Euro-Münzen sind im Umlauf: Das Münzgeld hat einen Gesamtwert von gut 32 Milliarden Euro. Hinzu kommen etwa 1,5 Billionen Euro in Banknoten.
9. Ein- und Zwei-Cent-Münzen droht das Aus: Verbieten kann ein Staat die Kupfermünzen zwar nicht. Finnland, Niederlande, Belgien, Irland und Italien haben die Ausgabe von 1- und 2-Cent-Münzen aber schon eingestellt.
10. Euro-Starter-Kits können heute viel wert sein: Zum Start des Bargeld-Euros gab es Euro-Starterkits. Bei der Währungsreform in Deutschland hatten die Euro-Starterkits einen Wert von 10,23 Euro. Andere Staaten, in denen der Euro die bisherige Währung abgelöst hat, gaben auch andere Werte heraus. Im Vatikanstaat beispielsweise gab es genau eine Münze jeder Art. Heute ist das Starterkit des Zwergstaats eine Rarität und kann ungeöffnet bis zu 660 Euro einbringen. Auch das deutsche Starterkit konnte seinen Wert steigern und wird originalverpackt zwischen 15 und 50 Euro gehandelt.
11. Deutsche bunkern D-Mark: Noch immer finden Menschen D-Mark. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank beläuft sich der Wert des noch nicht umgetauschten Bargelds auf knapp 12,2 Milliarden Mark (etwa 6,24 Mrd. Euro).
12. Auf der Rückseite der Münzen hat jedes Land eigene Symbole: Vorne sehen die Münzen alle gleich aus. Auf der Rückseite hat jedes Euro-Land aber Raum für Individualität. Auf den deutschen 10-, 20- und 50-Cent Stücken sieht man zum Beispiel das Brandenburger Tor in Berlin.
13. Herz für Sammler: Auch reine Sammlermünzen geben die Euroländer heraus. Den bislang höchsten Nennwert hat mit 100.000 Euro eine Sonderausgabe der Wiener Philharmoniker.
14. Fehler bringen Geld: Fehlprägungen sind zum Teil begehrte Sammlerstücke, die mitunter auch für hohe Beträge den Besitzer wechseln.
15. Banknoten zieren fiktive Motive: Auf der Vorderseite sind Fenster oder Tore abgebildet, die den europäischen Geist der Offenheit und Kooperation symbolisieren sollen. Die Brücken auf der Rückseite stehen für die Verständigung zwischen den Menschen in Europa sowie zwischen Europa und der übrigen Welt. Keines der dargestellten Bauwerke existiert in Wirklichkeit.
16. Deutscher designte die Scheine: Der selbstständige Banknoten-Designer Reinhold Gerstetter aus Berlin war für die Gestaltung der zweiten Euro-Banknotenserie verantwortlich.
17. Ein genauer Blick lohnt: Auf der Rückseite der Scheine ist eine schematische Europakarte zu sehen. Am unteren Banknotenrand kann man auch die Kanarischen Inseln und einige überseeische Gebiete Frankreichs entdecken.
18. EZB-Präsidenten haben unterschrieben: Die Signaturen von Willem F. Duisenberg, Jean-Claude Trichet, Mario Draghi oder von der amtierenden EZB-Präsidentin Christine Lagarde finden sich auf den Scheinen.
19. Man kann erkennen, wo ein Schein entstanden ist: Der erste Buchstabe der horizontalen Seriennummer auf der Rückseite gibt Auskunft über die Druckerei. „X“, „W“ und „R“ stehen dabei jeweils für deutsche Druckereien.
20. In ganz Europa gedruckt: Beim Druck der im Umlauf befindlichen Geldscheine bekommt die EZB Unterstützung von den nationalen Zentralbanken und Privatunternehmen. So werden die Banknoten in elf lizenzierten Hochsicherheits-Druckereien innerhalb Europas hergestellt.
21. Nicht einfach nur Papier: Eine Banknote basiert auf kurzen Baumwollfasern – sogenannten Kämmlingen, die ein Ausschussprodukt der Textilindustrie sind.
22. Besonders fälschungssicher: 2020 wurden nur 17 Banknoten pro eine Million Banknoten als Fälschung identifiziert. Das ist eine der besten Quoten im Vergleich zu anderen Währungen.
23. Es gibt 0-Euro-Scheine: Aber damit kann man natürlich nicht zahlen. Der 0-Euro-Schein wird als Sammlerstück verkauft und ist so groß wie der 20-Euro-Schein und mit „einfachen“ banknotenähnlichen Sicherheitsmerkmalen versehen.
24. Die 500er-Note wird nicht mehr gedruckt: Bereits seit 2019 wird der Schein nicht mehr ausgegeben.
25. Weltwährung: Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist der US-Dollar die international mit Abstand bedeutendste Währung. Der zweitwichtigsten Leitwährung, dem Euro, werden von vielen Ökonomen aber noch deutliche Wachstumspotentiale zugeschrieben.
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