Attendorn. Nach der Südwestfalenreise von Vize-Kanzler Habeck zeigt sich Arndt G. Kirchhoff zufrieden. Der NRW-Unternehmerpräsident formuliert klare Wünsche.
Das vertrauliche Gespräch heimischer Wirtschaftsvertreter mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur dauerte etwa 40 Minuten. Während der Austausch in den Firmenhallen von Kirchhoff Automotive in Attendorn für Vizekanzler Habeck den Abschluss seiner Südwestfalenreise mit Stationen in Bad Berleburg und bei dem Autozulieferer in der Hansestadt darstellte, war der Termin für Gastgeber Arndt G. Kirchhoff die Gelegenheit, den prominenten Gästen einige Wünsche aus der Wirtschaft zu servieren. Von dem Termin mit Habeck und Neubaur (beide Grüne) zeigte sich der NRW-Unternehmerpräsident anschließend durchaus angetan.
„Wir sind natürlich zufrieden, wenn Bundes- und Landesminister zu uns nach Südwestfalen kommen. Das gibt uns Gelegenheit, die Dinge anzusprechen, die nun notwendig sind in einer zweifellos schwierigen Situation“, sagte Kirchhoff und betonte: „Innovationstempo ist das Stichwort: Wir sind mitten in der Transformation. Wir wollen Erneuerbare Energien, wir wollen die Leitungen dazu, wir wollen die Digitalisierung, wir wollen auch mit Erneuerbaren Energien betriebene Kraftwerke für den Fall, dass wir Flauten haben, also keinen Wind, keine Sonne. Das muss alles aufgebaut werden.“ Aufgrund der vielen Aufgaben, die gleichzeitig gelöst werden müssten, sprach Kirchhoff von einer „Operation am offenen Herzen“.
Zudem begrüßt der Vorsitzende des Beirats der Kirchhoff Gruppe die Einführung des von Habeck vorgeschlagenen Industriestrompreises. Energieintensive Unternehmen sollen für Strom übergangsweise nur sechs Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Durch diese staatliche Förderung, die bis 2030 laufen könnte, soll die Abwanderung wichtiger Unternehmen ins Ausland verhindert werden. Kirchhoff forderte des Weiteren, Bürokratie abzubauen, etwa die Planungs- und Genehmigungsverfahren für Projekte zu beschleunigen.
„Wir brauchen Rahmenbedingungen, die müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit international nicht nur erhalten, sondern möglichst befördern, damit hier die Innovationen und hier die Investitionen stattfinden. Das ist nicht nur der Industriestrompreis, der das ermöglicht. Da ist viel Regulatorik, das ist viel zu viel Bürokratie“, sagte Kirchhoff und erklärte: „Ich empfehle dringend, diese ganzen Fesseln zu lösen.“