Bad Berleburg. . Für die Notaufnahme von Asylbewerbern haben die komplette Stadtverordnetenversammlung, Mitglieder der Stadtverwaltung und knapp zwei Dutzend Zuhörer am Montagabend ein Zeichen gesetzt – ein „deutliches Zeichen für Toleranz und Zivilcourage“, wie es Bürgermeister Bernd Fuhrmann in der Ratssitzung formulierte.

Er hatte zuvor berichtet, das das Deutsche Rote Kreuz ab November die Notunterkunft von wöchentlich bis zu 300 Asylbewerbern in der ehemaligen Klinik „Am Spielacker“ betreiben wird. „Die Menschen werden dann aus Flugzeug oder Bahn nicht in Messe- oder Turnhallen verfrachtet, sondern hierher gebracht.“

Fuhrmann ließ nicht unerwähnt, dass nach den Zeitungsberichten „viele positive Rückmeldungen im Rathaus angekommen sind; aber manche hätten auch ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht.“ Über das Internet seien sogar ausländerfeindliche Parolen im Zusammenhang mit der Notaufnahme der Flüchtlinge aufgetaucht.

Davon distanziert sich Bad Berleburg; was sichtbar wurde: Gemeinsam standen alle Anwesenden im Bürgerhaus von ihren Plätzen auf, um „die Weltoffenheit unserer Stadt“ zu untermauern.

Auch Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung war Thema

„Zuhause macht doch auch jeder das Licht aus, wenn er zu Bett geht“ - mit dieser Argumentation stand Grünen-Vertreter Oliver Junker-Matthes allein beim Thema Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung. Ihm gehe es dabei allerdings „primär um die Energieeinsparung und nicht ums Geld“, betonte er. Nachdem schon der Bauausschuss – wie berichtet – einstimmig für die zeitweilige Abschaltung einer von zwei Leuchten pro Lampe gestimmt hatte, stimmte auch der Rat für die schrittweise Umstellung auf LED-Technik – vorausgesetzt, es ist betriebswirtschaftlich sinnvoll.

Was die Windenergie im Stadtgebiet von Bad Berleburg betrifft, machte Abteilungsleiter Wolfgang Acker-Marx deutlich: „Wir wollen eine Konzentration der Anlagen erreichen und keine Verspargelung.“ Diese Einstellung teilen CDU, SPD und UWG und stützen die Vorgehensweise der Verwaltung. Danach werden die infrage kommenden Flächen nach „harten Fakten und harten Kriterien“ (Unionssprecher Martin Schneider) untersucht. Daraus resultiere, dass „vielleicht noch zwei, drei Flächen als realistisch übrig bleiben“, mutmaßt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Weide. Einig war sich der Rat auch darin, dass alle Bürger von Windparks profitieren. Es könne nicht sein, dass der eine an den Windrädern Geld verdient, und der andere guckt nur drauf.