Die Mitteilung kam überraschend. Voraussichtlich schon Anfang November wird das zum Helios-Konzern gehörende, leerstehende Gebäude der früheren Rothaarklinik in Bad Berleburg als Notunterkunft für Asylbewerber/Flüchtlinge vom Land NRW angemietet. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Bezirksregierung hervor, die am Freitagnachmittag veröffentlicht wurde. Zunächst ist eine Nutzung für drei Monate vorgesehen, die – falls erforderlich – um weitere drei Monate verlängert werden könne, heißt es von Seiten der Bezirksregierung. Die Rothaarklink solle bis zu 300 Asylbewerbern jeweils für einige Tage als vorübergehende Notunterkunft dienen, bevor diese Flüchtlinge auf andere Einrichtungen in NRW verteilt werden.

Bad Berleburg. Die Mitteilung kam überraschend. Voraussichtlich schon Anfang November wird das zum Helios-Konzern gehörende, leerstehende Gebäude der früheren Rothaarklinik in Bad Berleburg als Notunterkunft für Asylbewerber/Flüchtlinge vom Land angemietet. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Bezirksregierung hervor, die am Freitagnachmittag veröffentlicht wurde. Zunächst ist eine Nutzung für drei Monate vorgesehen, die – falls erforderlich – um weitere drei Monate verlängert werden könne, heißt es von Seiten der Bezirksregierung. Die Rothaarklink solle bis zu 300 Asylbewerbern jeweils für einige Tage als vorübergehende Notunterkunft dienen, bevor diese Flüchtlinge auf andere Einrichtungen in NRW verteilt werden.

Not beschleunigt Entscheidung

Getroffen worden ist diese Entscheidung am Donnerstag morgen, wie Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann im Gespräch mit der Heimatzeitung erläuterte. „Das Land hat alle Kommunen in NRW gefragt“, so Fuhrmann. Bereits am Montag dieser Woche war die leerstehende Klinik besichtigt worden. Danach sei entscheiden worden, dass sie mit einigen Anpassungen beispielsweise im Brandschutz als Notunterkunft geeignet ist. „Die Schnelligkeit mit der hier entschieden wurde, zeigt, dass die Not unendlich groß ist“, kommentierte Fuhrmann.

Helios vermietet das Gebäude

Und dass Bad Berleburg helfen musste, ist für Fuhrmann auch klar: „Wir bezeichnen uns als Gesundheitsstadt und haben erstklassige medizinische Versorgungs- und Betreuungsangebote in den Kliniken und Arztpraxen. Zudem ist das Klinikgebäude momentan ungenutzt. Es wäre nahezu unmenschlich gewesen, der Bezirksregierung Arnsberg diese in unserer Stadt vorhandenen Möglichkeiten zur humanitären Hilfeleistung vorzuenthalten. Denn alle Städte und Gemeinden in NRW müssen ihren Beitrag leisten und ihrer sozialen Verantwortung in der Flüchtlingspolitik gerecht werden“, erläutert Fuhrmann. Eine politische Entscheidung des Stadtrates war hierfür nicht notwendig, so Fuhrmann.

Er geht davon aus, dass zum Start im November etwa 100 bis 150 Personen anreisen: „Die kommen hierher, damit sie nicht an irgendeinem Flughafen oder Bahnhof in einem Wartesaal übernachten müssen.“ In Bad Berleburg sollen sie dann medizinisch untersucht, zum Beispiel geröntgt werden, bevor sie im Land weiter verteilt werden.

Der Kontakt zum Eigentümer Helios wurde über die Stadtverwaltung hergestellt und verlief unbürokratisch: Die zeitlich begrenzte Vermietung des Gebäudes für die neue Nutzung war schnell organisiert. Auch ein Betreuungsverband ist vorgesehen: Das Deutsche Rote Kreuz wird in der Flüchtlingsunterkunft tätig sein. Neben der medizinischen Versorgung durch die Bad Berleburger Klinik werden sämtliche Sozial- und Hilfsdienste der Stadt Bad Berleburg inklusive der Kirchengemeinden bei der Betreuung der Asylbewerber eingebunden sein. Weitere Unterstützer sind ebenfalls willkommen: „Gemeinsam mit den im Rat vertretenden Parteien und allen beteiligten Netzwerken werde ich in den kommenden Tagen zu einem runden Tisch einladen“, so Bürgermeister Bernd Fuhrmann weiter. Interessierte Bürger und Vereine könnten sich gerne mit der Fachbereichsleiterin für Bürgerdienste Angelika Winkler ( 02751/923267) in Verbindung setzen.

80 Prozent mehr Flüchtlinge

Für die Bezirksregierung Arnsberg zeigt sich Regierungsvizepräsident Volker Milk dankbar: „Angesichts der steigenden Asylbewerberzahlen sind alle Verantwortlichen froh darüber, dass wir in Bad Berleburg kurzfristig eine Notunterkunft realisieren können. Die Stadt Bad Berleburg hat in dieser Situation sehr pragmatisch und entgegenkommend reagiert.“ Arnsberg beschreibt den Hintergrund des schnellen Handelns: Die unverändert hohe Zahl von Asylbewerbern (NRW-weit bisher ca.16.000 in 2013) mache die Nutzung der ehemaligen Klinik als weitere Entlastung für die Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) in Dortmund und Bielefeld erforderlich. Im ersten Halbjahr 2013 seien die Asylbewerberzahlen um mehr als 80 Prozent gegenüber 2012 gestiegen.