Bad Laasphe. Diana Hoffmann ist fassungslos: Gleich zweimal wurde ihr Auto innerhalb kurzer Zeit beschädigt. Doch nicht nur dort wurde randaliert.

Diana Hoffmann ist fassungslos. Zwei Mal wurde ihr Auto innerhalb der vergangenen Woche beschädigt. Für die Bad Laaspherin, die schnell einen Verdacht hat, wer dafür verantwortlich sei, ein Schock. „Der ist schon mehrfach hier in Bad Laasphe aufgefallen“, sagt sie. „Wann hört das endlich auf?“ Mittlerweile habe sie Angst, allein im Dunkeln das Haus zu verlassen. „Was muss noch passieren, bis er endlich festgenommen wird?“

Am Samstagmorgen traut Diana Hoffmann ihren Augen nicht. Erst am Freitag vergangener Woche hatte sie ihr Auto aus der Werkstatt abgeholt. Am Dienstag zuvor hatte sie es beschädigt vorgefunden. „Die Scheibe war eingeworfen, überall lagen Scherben“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Als sie das Auto am Freitagabend wieder vor ihrem Haus abstellte, bekam sie ein mulmiges Gefühl. Ein Gefühl, mit dem sie auch am Samstagmorgen aufwachte. „Das Erste, was ich machte, war erstmal nach unserem Auto zu schauen.“ Und da traf sie erneut ein Schock, als sie die Scherben auf dem Boden sah. „Ich habe den Morgen erstmal geweint“, sagt sie fassungslos.

Der wohnt hier ganz in der Nähe und hat schon öfters in Bad Laasphe randaliert, Autos eingeschlagen und Mülltonnen umgeworfen.
Diana Hoffmann - aus Bad Laasphe

In Bad Laasphe wurden erneut Gebäude mittels Steine beschädigt - unter anderem das Jobcenter. Manfred Zode, Kämmerer der Stadt Bad Laasphe und Geschäftsführer der  Bad Laaspher Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft (BLGE) hat sich die Schäden am Jobcenter angeschaut.
In Bad Laasphe wurden erneut Gebäude mittels Steine beschädigt - unter anderem das Jobcenter. Manfred Zode, Kämmerer der Stadt Bad Laasphe und Geschäftsführer der  Bad Laaspher Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft (BLGE) hat sich die Schäden am Jobcenter angeschaut. © Stadt Bad Laasphe | Jens Gesper

Auf dem Rücksitz ihres Autos fand die Bad Laaspherin einen 40 Kilo schweren Stein. „Den hatte er von unserer Mauer genommen und in die Heckscheibe geworfen“, sagt sie. Für sie steht fest, wer dafür in Frage kommen könnte. „Der wohnt hier ganz in der Nähe und hat schon öfters in Bad Laasphe randaliert, Autos eingeschlagen und Mülltonnen umgeworfen“, so Hoffmann, die direkt die Polizei hinzurief und ihnen ihren Verdacht mitteilte. „Ich hoffe, dass es nun endlich ein Ende findet.“

Das Bad Laaspher Rathaus wurde erneut mit Steinen beworfen.  
Das Bad Laaspher Rathaus wurde erneut mit Steinen beworfen.   © Stadt Bad Laasphe | Jens Gesper

Ebenfalls durch Steine beschädigt wurde auch das Rathaus. Dort wurde sowohl die Eingangstür als auch ein Fenster des Sozialamtes beschädigt. Wie Jens Gesper, Pressesprecher der Stadt Bad Laasphe auf Nachfrage der Redaktion bestätigt, soll sich der Vorfall rund um den Samstag, 20. Januar, ereignet haben. „Das ist schon das dritte Mal, dass die Eingangstür und damit immer auch ein Fenster beschädigt wurde“, so Gesper. Das erste Mal wurde das Rathaus im Oktober 2023 Ziel der Steinewerfer-Attacke. Nur einen Monat später wurden Eingangstür und Fenster erneut beschädigt. Wie hoch der Schaden dieses Mal ist, könne man derzeit noch nicht sagen. „Beim vergangenen Mal belief sich der Schaden an der Eingangstür auf 1800 Euro und am Fester auf 900 Euro.“ Wie Jens Gesper weiterhin mitteilt, wurde zudem das Jobcenter, dessen Gebäude der Bad Laaspher Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft (BLGE) gehört, beschädigt. Gibt es hier einen Zusammenhang zwischen den Steinewerfer-Attacken am Rathaus, des Jobcenters und in der Brückenstraße, wo sich das Grundstück der Familie Hoffmann befindet?

Erneut wurde die Eingangstür des Bad Laaspher Rathauses zerstört.
Erneut wurde die Eingangstür des Bad Laaspher Rathauses zerstört. © WP | Ramona Richter

Wie die Polizei in Siegen-Wittgenstein nun auf Nachfrage der Redaktion bestätigt, kam es in Bad Laasphe in den vergangenen Monaten zu diversen Sachbeschädigungen. „Vorrangig wurden Glasscheiben und Türen bzw. Autoscheiben mit einem Stein eingeworfen“, teilt Polizeioberkommissarin Lena Rickmann-Althaus mit. „Ein Tatverdächtiger konnte durch die Polizei ermittelt werden.“ Dieser soll „nach derzeitigem Stand auch für die Vorfälle am Rathaus und in der Brückenstraße verantwortlich“ sein. „Darüber hinaus steht er aufgrund bisheriger Ermittlungen im Verdacht, eine Vielzahl weiterer Taten begangen zu haben“, so Rickmann-Althaus. Die Ermittlungen in allen Fällen wurden durch die Kreispolizeibehörde übernommen und in Teilen auch bereits abgeschlossen. Zur weiteren Bearbeitung wurden sie jetzt an die Staatsanwaltschaft in Siegen übergeben. Das bestätigte auch Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss. „Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass er für die Schäden am Bad Laaspher Rathaus und in der Brückenstraße verantwortlich ist.“ Die weiteren Vorwürfe seien Gegenstand aktueller Ermittlungen.

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