Bad Berleburg. Die Heimatpreise 2023 sind vergeben. Die Preisträger kommen aus Aue, Girkhausen und Elsoff. Außerdem gibt es einen Sonderpreis.

Nein, es ist noch nicht Weihnachten! Aber für einige sozial engagierte Bad Berleburger gab es jetzt schon Geschenke. Oder besser gesagt, den verdienten Lohn für außergewöhnliches Engagement. Die Stadt Bad Berleburg hat im Anschluss an die letzte Ratssitzung des Jahres die Heimatpreise 2023 verliehen.

Das Ehrenamt macht unsere Stadt mit ihren 23 Ortschaften lebendig. Das finde ich einfach richtig klasse!
Bernd Fuhrmann

Zehn Vereine und Initiativen hatten sich beworben und es der Jury schwer gemacht. Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann machte auch deutlich, dass es an diesem Abend nur Gewinner gebe: „Entscheidend ist, dass jedes Engagement wertvoll für uns alle ist – denn es bringt uns nachhaltig voran, fördert den Austausch und sensibilisiert für den Umgang mit dieser einen Welt, die wir eben nur haben. Das Ehrenamt macht unsere Stadt mit ihren 23 Ortschaften lebendig. Das finde ich einfach richtig klasse!“

Die Preisträger

Ein Sonderpreis für „Durchstarter“, dotiert mit 500 Euro, ging an den BSVW Wittgenstein und Umgebung. Der Verein für Blinde und Sehbehinderte hat mit seinem Projekt „Blickpunkt-Auge-Beratung“ ein niederschwelliges Angebot von Betroffenen für Betroffene ins Leben gerufen und setzt sich für die Belange von Menschen mit Sehbehinderung und die Verbesserung von Barrierefreiheit ein.

Der dritte Heimatpreis geht in diesem Jahr an das Kitzretter-Projekt Elsoff. Er ist mit 1000 Euro dotiert. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wildtiere in der Erntezeit zu schützen und Kitze vor dem Mähtod zu bewahren. Davon profitieren nicht nur die Tiere, sondern auch die Landwirte. Der Verein ist generationenübergreifend und wird ausschließlich ehrenamtlich getragen.

Mehr zum Thema

Der zweite Platz beim Heimatpreis 2023 geht an das Projekt Dorfladen Girkhausen. Für die Schaffung von Nahversorgungsmöglichkeiten und einem Treffpunkt im Ort erhielt die Initiative 2000 Euro. Nach der Schließung des letzten Dorfladens in diesem Jahr setzten die Bürger alles daran, die Nahversorgung im Dorf sicherzustellen. Eine Dorfladengenossenschaft wurde gegründet und der Laden im Oktober eröffnet.

Der erste Platz beim Heimatpreis 2023 geht an die Kleinsten. Das Projekt „Ackerkita“ der AWO-Kindertagesstätte Aue erhält den mit 2500 Euro dotierten Hauptpreis. Damit würdigt die Jury das Konzept einer umfassenden Umweltbildung. Die Kinder bewirtschaften einen Acker auf ökologische Weise gemeinsam mit Eltern, Großeltern und dem Heimatverein. So lernen die Kinder, wie Lebensmittel erzeugt werden. Sie bauen sie an, ernten und verwerten die Lebensmittel im Zyklus der Jahreszeiten.

Zahlreiche Bewerber

Neben den vier prämierten Initiativen hatten sich auch andere Projekte beworben. Dazu zählte die ungewöhnliche Kooperation des AMC Wittgenstein und des Männergesangvereins Arfeld. Motorsprotler und Sänger haben Kultur und Ehrenamt in Zeiten von Corona durch gemeinsame Aktionen wie einer Oldtimertour aufrechterhalten.

Die ev. Kirchengemeinde Girkhausen bewarb sich mit dem Projekt Komposttoilette. Bislang gab es am Gotteshaus und auch im Dorf keine öffentliche Toilette. Nach einer ersten Idee im Jahr 2021 kommt es 2023 zur Umsetzung. Die ökologische Toilette ist nachhaltig, weil auf Strom, einen Wasser- und auch einen Kanalanschluss verzichtet werden konnte.

Der Posaunenchor Wunderthausen ging mit dem Projekt „Musizieren in guter Gemeinschaft“ ins Rennen. Der Posaunenchor verbindet Tradition, Ehrenamt und Moderne. Die Musiker unterstützen Gottesdienste und die Heimatpflege. Mit Mitteln aus der Stiftung Streitwald konnten jetzt sogar digitale Notenständer angeschafft werden. Damit gehören Notenblätter aus Papier der Vergangenheit an.

Die SGV-Abteilung Aue-Wingeshausen hat sich im Naturschutz stark engagiert. Sie möchte die Wiese neben dem beliebten Grillplatz zu einer Streuobstwiese umgestalten und damit einerseits Artenschutz betreiben, aber auch einen Lehrraum für Naturbildung schaffen.

Der Verein für Kultur- und Heimatpflege Schüllar-Wemlighausen hat sich mit dem Projekt 850 Jahre Schüllar-Wemlighausen: „Starke Wurzeln - offen für Neues“ beworben. Aus dem Dorfjubiläum heraus soll der Schwung für ehrenamtliches Engagement mitgenommen werden. Pflanzaktionen wie eine Allee oder auch Pflanzkübel gehören auch dazu.

Und Last but not Least hatte sich die Wittgensteiner Kunstgesellschaft mit dem Projekt „WKG verwischt“ und einer Themenausstellung zum Klimawandel in der Region beworben. Kunstschaffende setzen sich durch Experiment mit der Auflösung von Grenzen mit den klimatischen Veränderungen auseinander. Der Fokus liegt auf intakter Natur und vielfältige Lebensräumen.