Erndtbrück. Ende Oktober endet die Zusammenarbeit der Deutschen Post mit „Cascada“. Eine vorübergehende Lösung wurde bereits gefunden.

Noch sind die Türen des „Cascada“ geöffnet. Bis Ende Oktober läuft der Räumungsverkauf noch in dem Erndtebrücker Geschäft in der Siegener Straße 1. Dann ist Schluss – mit dem Geschäft und der Zusammenarbeit mit der Deutschen Post. Eine Zusammenarbeit, die am 1. August 2022 begann. Damals ersetzte die neue Filiale den Service der Postfiliale im „Fashion Store“, Mühlenweg 18. „Durch diese Neueröffnung sind der Standort und der Kundenservice in Erndtebrück weiter sichergestellt“, hieß es damals seitens der Deutschen Post. Nach nur etwas mehr als einem Jahr endet die Zusammenarbeit im Handarbeitsladen – und nun? Was bedeutet die Schließung für die Kunden?

„In der Tat endet die Zusammenarbeit mit unserem Vertragspartner in der Filiale in Erndtebrück an der Siegener Straße 1 mit Ablauf des Monats Oktober“, berichtet Christina Schläger-Herrero, Pressesprecherin der DHL Group, auf Nachfrage der Redaktion. Nähere Angaben zu konkreten Vertragsverhältnissen im Rahmen von Filialpartnerschaften will die DHL Group nicht machen. Damit der Postservice in Erndtebrück trotz der Ladenschließung weiterhin sichergestellt ist, soll in diesem Bereich „vorübergehend eine eigenbetriebene Interimsfiliale eingerichtet werden“, heißt es. Die Interimsfiliale soll aber, so, wie es der Name schon sagt, nur eine Zwischenlösung sein.

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Aktuell sucht die Deutsche Post nach Personal, um die Filiale betreiben zu können. Alternativ könne neben der noch geöffneten Filiale an der Siegener Straße 1 auch die Filiale an der Sieg-Lahn-Straße 25 in Bad Laasphe-Feudingen für die postalischen Dienstleistungen genutzt werden. „Wir sind im Interesse unserer Kunden bemüht, eine möglichst zeitnahe Nachfolgelösung mit einem neuen Partner zu realisieren“, so Schläger-Herrero. Interessierte Geschäftsinhaber können sich also bei der Post melden.

Onlineshop läuft weiter

Dass der Laden in der Siegener Straße 1 schließen wird, wurde bereits im Mai bekannt. Schon damals berichtete Ladeninhaberin Sandra Michel gegenüber unserer Zeitung, dass die Kunden ausbleiben. Weihnachten habe sich schon abgezeichnet, dass es eng werden könnte. „Als dann der Ukraine-Krieg anfing und die Energiekosten stiegen, hatten wir einen fetten Einbruch – und haben uns nicht wieder erholt“, sagte sie damals im Gespräch mit der Redaktion. Viel Herzblut haben Michel und ihr Team in den Laden gesteckt. Nun aber sei man erleichtert, dass es in die Endphase geht. „Der Kundenverkehr blieb weiterhin aus. Mit der Schließung fällt auch eine Last von uns.“

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Das Thema Stoffe aber wird Sandra Michel auch weiterhin beschäftigen. Denn Michel steckt hinter dem erfolgreichen Onlineshop „Safilou“ - ein Shop für Stoffdesigns und Schnittmuster. „Der Onlineshop geht weiter“, so Michel. Und mit ihm möchte die Stoffexpertin weiter expandieren – unter anderem nach Amerika. In Frankreich ist sie bereits erfolgreich unterwegs, hat dort sogar ein französisches Team. Eine Leidenschaft, die künftig weiter wachsen soll – neben ihrem Teilzeitjob, dem sie zusätzlich nachgehen wird.

Für das Geschäft im Erndtebrücker Kernort aber schließt sich erstmal die eines Ladenlokal, dass schon jetzt eine interessante Geschichte aufweisen kann. Es war früher einmal als Supermarkt und anschließend als Modegeschäft genutzt worden. Dann stand es jahrelang leer, bis im April 2015 Cornelia Wunderlich mit ihrem Geschäft „Cascada“ aus dem Volkholzer Augustenhof in den Erndtebrücker Kernort umzog. Zum 1. Juli 2021 übernahm Sandra Michel die Räume und führte das Geschäft weiter.