Erndtebrück. Ab 1. August sind an der Siegener Straße zwei Theken aufgebaut – für den Laden und die Post. Inhaberin Sandra Michel über die Vorbereitungen.

Es hat sich in Erndtebrück schon herumgesprochen: Das Stoff-Geschäft „Cascada“ wird demnächst zwei Theken haben – eine für den Laden und eine zweite für die Postfiliale. Erste Kunden wollten ihre Pakete schon in den vergangenen Tagen bei Sandra Michel und ihrem Team abgeben, doch: Der Standort-Wechsel vom „Fashion Store“, der demnächst schließt, hinüber an die Siegener Straße vollzieht sich erst zum Monatswechsel.

Keine Angst vor Mehrarbeit

Immerhin sei das Ladenlokal der früheren Netto-Filiale samt Lager mit fast 300 Quadratmetern eines der größeren in Erndtebrück, sagt Inhaberin Sandra Michel – deshalb auch das Interesse der Post. Aber Michel und ihr vierköpfiges Mitarbeiterinnen-Team wollen ebenso die Filiale, nicht zuletzt im Interesse aller Erndtebrücker: „Ich würde mich auch ärgern, müsste ich ständig nach Feudingen oder Bad Berleburg – denn da sind die beiden nächsten Post-Filialen.“

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Das Stoff-Geschäft „Cascada“ liegt im Erndtebrücker Kernort total zentral zwischen den beiden Kreiseln im Verlauf der Bundesstraße B 62.
Das Stoff-Geschäft „Cascada“ liegt im Erndtebrücker Kernort total zentral zwischen den beiden Kreiseln im Verlauf der Bundesstraße B 62. © Eberhard Demtröder

Sicher: „Es kommt viel Arbeit auf uns zu“, ahnt Michel – mit Blick auf die Vorbereitungen und das Möbelrücken, aber auch den eigentlichen Post-Betrieb ab 1. August. Dann sollen immer zwei aus dem Team im Laden sein, um sowohl die eigene Kundschaft als auch die der Post zu bedienen. „Für uns ist das Neuland“, sagt Michel, aber: „Wir werden ja auch geschult.“ So werde es gerade in den ersten Tagen ein Coacing durch Post-Mitarbeiter geben. Für den Aufwand im Laden zahle die Post eine Vergütung.

Idee: Shuttle-Service für Reha-Patienten

So eine Post-Filiale als Angebot in einem Geschäft sei „ein gutes Zubrot auch mit Blick auf unsere Zukunft“, findet die Inhaberin. Wie schnell ein Teil der Kundschaft ausbleiben kann, stellt Michel derzeit fest: Sei das Interesse am Thema „Handarbeiten“ in der Corona-Pandemie eher gewachsen, sinke es seit Beginn des Ukraine-Krieges – offenbar, weil die Menschen mit Blick auf die Energie-Krise nach Sparpotenzial suchten. Und anderswo machten Handarbeitsgeschäfte dicht.

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Laden und Post öffnen morgens etwas später

Ab Montag, 1. August, ist das Handarbeitsgeschäft „Cascada“, Siegener Straße 1, neue Postfiliale für Erndtebrück – und nicht mehr der „Fashion Store“ am Mühlenweg.

Wichtig für Kundinnen und Kunden: Morgens und nach der Mittagspause werden Laden und Postfiliale eine halbe Stunde später als bisher gewohnt öffnen. Die künftigen Öffnungszeiten: montags bis freitags 9.30 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 13 Uhr.

Parkplätze unterhalb des Ladens sind von der B 62 aus erreichbar.

Michels jüngste Idee: Sie möchte demnächst eine Shuttle-Service für Patienten der Bad Berleburger Reha-Kliniken anbieten. Denn sie machten einen großen Teil ihrer Kunden aus. Was tun in der Reha gegen die Langeweile? Oft eben Stricken oder Häkeln. Und fürs Material soll ein heimisches Busunternehmen die Patienten nach Anmeldung für zwei Stunden nach Erndtebrück bringen, zum Stöbern im reichhaltigen „Cascada“-Sortiment, Kaffee und Kuchen inklusive.

38 Postfächer wandern mit

Michels Team hofft aber auch auf neue Kunden, die durch die neue Post-Filiale erst auf das umfassende Angebot des Stoff-Geschäftes aufmerksam werden. „Wir wissen natürlich nicht, was Weihnachten wird, wenn besonders viele Pakete verschickt oder empfangen werden“, sagt Sandra Michel. „Aber wir haben keine Angst davor und werden uns anschnallen.“ Außerdem hat die Laden-Inhaberin noch „zwei, drei Leute in petto, die uns dann helfen würden“.

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Demnächst bei „Cascada“ zu finden sind dann auch die 38 Postfächer für Erndtebrücker Privat- und Firmen-Kunden – untergebracht in einer Art Schrankwand. „Das Mobiliar wird von der Post gestellt und optimal angepasst“, hat Michel erfahren. Nächste Woche soll es angeliefert werden. Außerdem wird der Post-Bereich separat ans Internet angebunden. Und: Im Lager des Ladens muss Platz geschafft werden, damit hier die per Rollcontainer oder von Post-Kunden angelieferten Pakete und Päckchen geparkt werden können. Bis zu 3000 in zwei Monaten können da durchaus auflaufen, hat Sandra Michel erfahren. Übrigens: Das Erndtebrücker Postamt im Kernort schloss 2004, ehe der Post-Service nur noch über eine Filiale abgewickelt wurde.

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Mehr Infos im Internet: www.cascada-erndtebrueck.de