Richstein. Panorama-Aussicht und ein Highlight nach dem anderen – das verspricht der Rundwanderweg „Weitblick“. Die Redaktion hat ihn getestet.

Bunte Blumenwiesen, Panorama-Aussichten und vor allem eines: Ruhe und Erholung. Der Wanderweg „Weitblick“ ist einer von insgesamt drei Wanderwegen (Steinreich, Richsteig und Weitblick) bei Richstein, der vor zwei Jahren offiziell ausgeschildert und eingeweiht wurde. Seitdem ist der Name „Weitblick“ Programm, denn gleich an mehreren Stellen bietet sich ein Blick über Wittgenstein und das angrenzende Hessen. Die Redaktion wollte wissen: Hält der Wanderweg, was er verspricht? Also haben wir die Wanderschuhe geschnürt und uns auf den Weg gemacht.

Ein Weg, den Michael Sittler vom Heimatverein Richstein – nebst dem Weg „Steinreich“ – gestaltet hat. „2020 haben wir unsere Wanderwege überarbeitet. Damals gab es noch sechs Wanderwege rund um Richstein, wobei nur noch fünf von ihnen als solche aufgeführt wurden.“ Man entschied sich also dafür, statt der sechs alten Wege drei neue Routen zu gestalten. „Und die haben nun statt Nummern einen Namen“, berichtet Sittler. „Der Name Weitblick bot sich einfach an, da man auf dem Weg eben diesen Weitblick genießen kann.“ Und so wundert es nicht, dass als Wegmarkierung ein Auge gewählt wurde. Die gelben Schilder weisen den Wanderern seitdem den richtigen Weg. Und der ist rund sechs Kilometer lang (5,9).

Streckenprofil

Die meiste Zeit sind die Wanderer beim Weitblick auf Schotterwegen unterwegs. Aber auch Waldwege und durchs (derzeit) hohe Gras geht es. Wer also anfällig für Zecken ist, sollte hier auf Sandalen verzichten oder sich anschließend gründlich absuchen. Grundsätzlich empfehlen wir festes Schuhwerk. „Uns war es wichtig, dass wir auf den Wanderrouten nicht nur einen Bodenbelag haben“, so Sittler. „Am liebsten hätten wir noch mehr weicheren Boden, aber das war nicht möglich.“

Lesen Sie auch: Wanderrouten: Das sind die Top 10 der WP

Auf dem Wanderweg kann man sehr gut zur Ruhe kommen und die Seele baumeln lassen.
Auf dem Wanderweg kann man sehr gut zur Ruhe kommen und die Seele baumeln lassen. © Ramona Richter

Für einen Kinderwagen aber ist der Rundwanderweg nicht geeignet.

Ausrüstung

Wie bereits gesagt, empfehlen wir festes Schuhwerk – und je nach Wetterlage auch eine Regenjacke. Zudem empfiehlt es sich, für eine kleine Pause ein paar Snacks oder etwas zu Trinken mitzunehmen. Bänke für eine Rast gibt es.

Orientierung

Für die richtige Orientierung ist dank Wegezeichen ausreichlich gesorgt – immer dem Auge nach. Gestartet wird am Besten am Wanderparkplatz „Didoll“. Von dort aus kann man in den Rundkurs starten. Wir haben uns dazu entschieden, den Rundkurs in Richtung Gasthof „Didoll“ zu starten. An der Kreuzung zur L 903 geht es dann rechts ab – von dort aus folgen wir immer dem „Auge“. Und dann dauert es auch nicht lange, bis sich uns der erste Weitblick eröffnet – auf den Hohen­stift.

Den Blick auf den Hohenstein gibt es bereits nach wenigen Metern. Die Redaktion hat hier einen neuen Lieblingsplatz gefunden.
Den Blick auf den Hohenstein gibt es bereits nach wenigen Metern. Die Redaktion hat hier einen neuen Lieblingsplatz gefunden. © Ramona Richter

„Da müssen Sie unbedingt einmal hinaufwandern“, empfiehlt ein Wanderer, den wir auf unserem Weg treffen. Und schon dort zeigt sich: Der Name ist wirklich Programm – und das, obwohl wir noch nicht einmal beim eigentlichen Highlight, auf dem Stein, sind. Das ist nämlich der höchsten Punkt der Wanderung: der „Stein“ mit etwa 640 Metern. Oben angekommen genießt man als Wanderer einen Weitblick in alle Himmelsrichtungen.

Höhepunkte

Und damit sind wir auch schon beim Punkt „Höhepunkte“ angekommen. Dazu dürfte auch das Naturschutzgebiet „Finkental“ gehören. Gleich zu Beginn der Wanderung informiert eine Informationstafel über dieses interessante Areal. „Hier brütet unter anderem der Neuntöter – ein interessanter Vogel. Wenn man Glück hat, sieht man ihn“, so Michael Sittler. Magerweiden, Bergmähwiesen, Ginsterfelder, Obstgärten oder auch Mittelgebirgsbäche machen das Naturschutzgebiet zu etwas Besonderen. Und davon kann man sich als Wanderer auf dem „Weitblick“ bestens überzeugen.

Lesen Sie auch:Wanderwege-Check: Auf den Spuren der Wittgensteiner Wisente

Die Infotafel informiert über das Finkental.
Die Infotafel informiert über das Finkental. © WP | Ramona Richter

Einkehr

Eine Einkehrmöglichkeit direkt am Wanderweg gibt es nicht – aber man kann die Wanderung im benachbarten Arfeld beim Café Hainbach, dem Zentrum Via Adrina oder aber auch in der Lambrie ausklingen lassen. Oder aber man macht eine kleine Pause mit „Weitblick“ und einem mitgebrachten Snack.

Fazit

Einen Weitblick – den gibt es auf der Wanderstrecke immer wieder. Die Länge des Wanderweges ist ideal für eine kleine Wanderung zwischendurch oder aber, um nach einem stressigen Tag zur Ruhe zu kommen. Wer keine sechs Kilometer wandern möchte, sondern einfach nur die Natur und eben einen Weitblick genießen möchte, kann auch einfach nur einen Teil der Route wandern. Bis zum ersten Höhepunkt – dem Blick auf den Hohenstein – ist es nicht weit. Wir kommen auf jeden Fall noch einmal zum Wandern auf dem Weitblick vorbei.

Lesen Sie auch: Wanderwege-Check: Via Adrina überzeugt mit Panoramaaussichten

Ab in die Natur – und den Weitblick genieße.
Ab in die Natur – und den Weitblick genieße. © Ramona Richter