Wingeshausen. Er ist so schön, eindrucksvoll und wuchtig wie die namensgebenden Wildrinder selbst: Der Wisent-Pfad beeindruckt im Check.

Wenn ein Wanderweg den Namen von einem der Prestige-Projekte der Region trägt, dann muss es schon ein besonderer sein. Und in vielen Dingen gleicht der Wisent-Pfad seinen Namensgebern: Er ist eindrucksvoll und wunderschön – und wuchtig. Inklusive der Wisent-Welt (etwa 3 Kilometer) , die je nach Startpunkt etwa auf halbem Weg liegt, hat man am Ende der Wanderung 17 Kilometer auf teilweise anspruchsvollen Wegen absolviert. Doch die entlohnt mit beeindruckenden Aussichten und einem Natur-Erlebnis, das nicht so leicht überboten werden kann.

Streckenführung

Der Einstieg in den Rundwanderweg ist an mehreren Stellen möglich – empfohlen wird im Internet als Startpunkt der Sonnenhof in Wingeshausen, denn dort gibt es auch ausreichend Parkmöglichkeiten. Nach rechts geht es dann auch gleich in den Wald, ein hölzernes Wisent begrüßt den Wanderer auf dem Wisent-Pfad, der der Rothaarsteig-Spur folgt.

Steile, verwurzelte Pfade machen den Weg zu einem kleinen Abenteuer.
Steile, verwurzelte Pfade machen den Weg zu einem kleinen Abenteuer. © WP | Lisa Klaus

Für einige Kilometer geht es zunächst auf einem teilweise sehr schmalen und verwurzelten Weg durch den Wald – abenteuerlich und alles andere als langweilig. Infotafeln erklären am Wegesrand die Wildtiere, die hier zuhause sind.

Hier und da führt der Weg abseits der Waldwirtschaftswege, teilweise auch steile Abhänge hinauf und hinunter. In einem Tretbecken, das kurz nach dem Stollen hinterm Homberg auf den Wanderer wartetet, können müde Beine erfrischt werden. Das Tretbecken wurde von der Dorfjugend und dem Dorfverein Aue-Wingeshausen wieder hergerichtet.

Nach etwa sechs Kilometern lichtet sich der Wald und der Wanderer begegnet zunächst den Zäunen der Wisent-Wildnis und schließlich auf dem Homberg der Attraktion selbst – die kann in die Wanderung auf dem Wisentpfad eingebunden werden, muss aber nicht, der Wisent-Pfad führt nur daran vorbei. Wichtig ist hier vorab zu wissen, dass Hunde in der Wisent-Wildnis nicht erlaubt sind. Der Rundweg dort ist etwa drei Kilometer lang.

Mit der Wisent-Wildnis im Rücken macht sich der Wanderer auf den Weg nach Jagdhaus. Nach einem

Die Wisent-Wildnis kann in die Wanderung mit eingebunden werden – muss aber nicht, um auf dem Wanderweg zu bleiben.
Die Wisent-Wildnis kann in die Wanderung mit eingebunden werden – muss aber nicht, um auf dem Wanderweg zu bleiben. © WP | Lisa Klaus

steilen Anstieg auf einem Wirtschaftsweg geht es zunächst erneut auf einem schmalen Weg mitten in den Wald. Kurz vor Jagdhaus dann trumpft der Weg mit seiner beeindruckendsten Aussicht auf.

In Jagdhaus führt der Weg kurz über Asphalt und dann wieder in den Wald. Zurück nach Wingeshausen geht der Wanderer hier hauptsächlich auf Wirtschaftswegen und hat an einem zweiten Tretbecken kurz vor Wingeshausen erneut die Möglichkeit, sich zu erfrischen. Den letzten Abschnitt geht der Wanderer auf Asphalt durch das Dorf, bis nach vier bis fünf Stunden schließlich das Ziel am Sonnenhof erreicht ist. Der Streckenführung gebe insgesamt ich daher

Ausrüstung

Die Strecke verlangt dem Wanderer an mehreren Stellen Trittsicherheit ab – ein fester Schuh ist also empfehlenswert. Schmale Waldwege, steinerne Stufen und steile Hänge können so sicher bewältigt werden. Kondition ist ebenso vonnöten auf diesem als „mittelschwer“ deklarierten Weg – deshalb ist auch eine gute Verpflegung nötig. Ein Rucksack sollte zumindest ein paar Snacks und ausreichend Wasser beinhalten.

Wer die Tretbecken zur Erfrischung nutzen will, sollte an ein kleines Handtuch denken.
Wer die Tretbecken zur Erfrischung nutzen will, sollte an ein kleines Handtuch denken. © WP | Lisa Klaus

Wegen der Tretbecken empfiehlt sich zudem ein kleines Handtuch, um nach der Erfrischung nicht mit nassen Füßen in die Socken steigen zu müssen. Wer schnell friert, sollte außerdem noch eine dünne Jacke mitnehmen: Im Wald kann es hier und da etwas kühl werden. Der nötigen Ausrüstung gebe ich daher insgesamt

Orientierung

Der Wanderweg ist im Grunde nie zu verfehlen dank des Symbols für die Rothaarsteig-Spur. Online wird zudem von hölzernen Schildern mit eingebranntem Wisent als Hinweis berichtet – startet man jedoch in Wingeshausen und wählt die Richtung nach rechts durch den Wald, sucht man diese Schilder vergebens.

Ein großer hölzerner Wisent weist den Wanderer zwar schnell darauf hin, dass der Wanderweg, auf dem er sich befindet, etwas mit Wisenten zu tun hat, aber besagte Schilder tauchen erst hinter der Wisent-

Das Symbol auf dem rechten Pfahl leitet den Wanderer sicher durch den Wald.
Das Symbol auf dem rechten Pfahl leitet den Wanderer sicher durch den Wald. © WP | Lisa Klaus

Wildnis, hinter Jagdhaus auf. Der Wanderer ist deshalb besser damit beraten, sich auf das Symbol der Rothaarsteig-Spur zu konzentrieren. Das findet sich alle paar Meter an Bäumen und Wegweisern und lässt nie am eingeschlagenen Weg zweifeln. Nur in Jagdhaus, wo sich zahlreiche Wanderwege kreuzen, erkennt man den Weg vor lauter Hinweisschildern nicht sofort.

Eine grobe Vorstellung der Wanderroute kann also nicht schaden, ein Blick vorab in die Wanderkarte oder die Kontrolle mittels Wander-App schadet definitiv nicht. In Sachen Orientierung gebe ich insgesamt

Rastplätze/Einkehr

Der Wisent-Pfad bietet mehr als genug Möglichkeiten zum Entspannen, Ausruhen und Energie aufladen. Zahlreiche Ruhebänke säumen den Weg, die Tretbecken erfrischen die Beine und bringen den Kreislauf auf Touren und drei Einkehrmöglichkeiten liegen direkt am Weg: Die Wisent-Hütte, der Sonnenhof und der Forellenhof sind eine gute Gelegenheit für eine stärkende Mahlzeit – abhängig von den jeweiligen Öffnungszeiten.

Zudem kann in Wingeshausen in der Gaststätte Schwarzbrenner eingekehrt werden, sowie im Landgasthof Jagdstuben Grünewald und dem Landgasthof Alt Aue in Aue. In Jagdhaus besteht die Möglichkeit im Schäferhof, im Hotel Jagdhaus Wiese und im Hotel Gasthaus Tröster.

Ein großer Rastplatz gegen Ende der Tour mit Toilette, Sitzbänken und Grill kann ebenfalls von Wanderern genutzt werden. Für die umfangreichen Einkehr- und Rastmöglichkeiten vergebe ich daher insgesamt

Höhepunkte

Der Weg ist der Höhepunkt. Er macht einfach ausgemacht Spaß und in keinem Moment kommt Langweile

Diese Aussicht beeindruckt.
Diese Aussicht beeindruckt. © WP | Lisa Klaus

auf. Herausragend ist dabei jedoch der Ausblick zwischen der Wisent-Wildnis (ebenfalls ein Highlight, wenn auch kostenpflichtig) und Jagdhaus. B

esonders schön sind die kleinen schmalen Pfade, bei denen man das Gefühl hat, man geht abseits aller Wege mitten durch den Wald. Zudem herrscht zumeist absolute Stille, nur hier und da ist die Straße etwas zu hören. Für die Höhepunkte vergebe ich daher insgesamt

Fazit

Der Weg ist als „mittelschwer“ deklariert und das ist er auch. Während die knapp 14 Kilometer an sich in der Länge nicht anstrengend sind, wenn der Wanderer über die nötige Kondition verfügt, so verlangt die Streckenführung an manchen Stellen durchaus Kraft, Ausdauer und Konzentration ab.

Ein leichter Spaziergang ist dieser Weg also auf jeden Fall nicht. Doch genau das ist auch die Stärke des

Immer wieder etwas neues fordert den Wanderer.
Immer wieder etwas neues fordert den Wanderer. © WP | Lisa Klaus

Wisent-Pfades, denn er mutet an vielen Stellen schon fast abenteuerlich an. Wegen der Länge ist er aber nichts für kleine Kinder, wenn er auch an vielen Stellen soviel Spaß macht.

Wer zudem beim Wandern die absolute Einsamkeit sucht, könnte auf dem Wisent-Pfad vor allem in der Ferienzeit und im Dunstkreis der Wisent-Hütte sowie auf Jagdhaus enttäuscht werden, denn hier herrscht auch Tourismus-Betrieb und man trifft regelmäßig auf andere Wanderer. Insgesamt vergebe ich für den Wisent-Pfad