Bad Berleburg. Andere gründen Bands mit 16 - die Berleburger Mitglieder von Wreckaged sind doppelt so alt und beweisen, dass es für Träume nie zu spät ist.
Sie sind laut, haben ihren eigenen Sound und einen Namen: Die Rede ist von der neugegründeten Band Wreckaged (zu Deutsch: zerstört). Ihr Sound: rockig mit diversen Einflüssen aus Metal, progressiven Parts und anderen Genres. Ihre Herkunft: Bad Berleburg und Umgebung. Ihr Alter: 33 bis 38 Jahre.
„Die meisten Bands gründen sich, da sind sie 16 Jahre alt. Wir sind quasi schon Oldies“, sagt Jan Bätzel (33), Gitarrist der Band und bekommt von seinen Kollegen nickende Zustimmung. Dennoch haben die Musiker sich vor zweieinhalb Jahren zusammengesetzt und über eine weitere musikalische Zukunft gesprochen – denn Erfahrungen in dem Bereich haben sie alle bereits einige sammeln können. Wo und was ihre Pläne für die Zukunft sind, haben sie bei einem Besuch im Probenraum berichtet.
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19 Uhr. Im Gewölbekeller der Musikschule Wittgenstein ist es trotz hoher Temperatur draußen angenehm kühl. Das Licht in der hinteren Zimmerecke wechselt im Sekundentakt die Farbe. Direkt daneben befindet sich das Schlagzeug von Michael Weinecke (33), Drummer der Band. Mit Bassist Oliver „Olle“ (37) Bald und Benjamin Dienst (38), Sänger und Gitarrist, ist die Band komplett.
Vier Musiker – eine Leidenschaft? „So könnte man es sagen. Wir alle haben den ähnlichen Musikgeschmack“, so Dienst. Eine Eigenschaft, die der Band spätestens beim Komponieren ihrer eigenen Songs zu Gute kommt. „Die Texte kommen von unserem Michi.“ Und der hat schon die nächste Idee im Block – besser gesagt im Handy. „Wenn ich eine Idee habe, dann muss ich sie dort sofort hinein tippen.“ Zwischen einer Viertelstunde und vier Wochen kann ein solcher Schreibprozess schon einmal dauern – je nach Situation.
Eigene Songs entstehen gemeinsam
Die ersten ihrer Lieder haben sie erst vor wenigen Wochen bei einem Konzert in Langewiese performt – ihrem ersten offiziellen Auftritt als Band Wreckaged. „Zuvor haben wir bereits bei einem Kumpel auf der Veranstaltung gespielt“, so Bätzel, der sowohl mit Michael Meinecke als auch mit Oliver Bald zusammen in einer Band spielte. „Jan und ich waren in der Grundschule in einer Band und hatten zum Abschluss dort einen Auftritt“, so Drummer Michael, der wiederum gemeinsam mit Benjamin Dienst lange Zeit bei JPP zusammen auf der Bühne viele Songs performte. Oliver Bald und Jan Bätzel spielten gemeinsam in der Band „Dead Rabbit Heads“. Zwei Bands, die sich Ende 2021 zusammenschlossen – aus „Personalnot“, wie die vier Musiker gerne scherzen.
„Es kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem wir vier gemeinsam abends hier gechillt haben und überlegt haben, wie es für uns musikalisch weitergeht. Jeder von uns war auf der Suche nach neuen Bandkollegen“, so die Musiker. „Wir wollen weiter Musik machen.“ Und die Chemie bei den vier Bandkollegen stimmte von Beginn an. „Jeder hier bringt einen ganz eigenen Input mit in die Band“, sagt Dienst. „Gemeinsam entwickeln wir dann hier unsere Songs.“ Und das mittlerweile sehr penibel. „Das ist nicht mehr wie früher als Jugendlicher, wenn man zur Probe kommt und einfach ein wenig zusammen spielt.“ Heute werden die Songs bis ins kleinste Detail ausgearbeitet.
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Einmal die Woche trifft sich die Band im Probenraum – vor Auftritten auch öfters. Der nächste Auftritt ist am Freitag, 11. August, bei Rock am Wehr auf dem Schützenplatz in Schwarzenau. Für die Band bedeutet dies: Proben, proben, proben. Und sind sie aufgeregt? „Ich persönlich, ja“, sagt Benjamin Dienst. Und auch Michael Meinecke fügt hinzu: „Wir haben zwar bereits einige Erfahrungen auf der Bühne sammeln können – aber eben noch nicht so viele in dieser Konstellation. Es ist schon spannend zu sehen, wie der andere reagiert, wenn mal ein kleiner Patzer passiert und wie sich das dann auf das gemeinsame Spielen auswirkt.“ Doch die Vorfreude überwiegt – und Auftritte, die planen die Musiker noch einige. Die Band dafür haben sie ja.