Bad Berleburg. Wir haben tolle Freizeittipps im Internet gefunden. Fünf stellen wir euch vor und sagen, worauf man bei Komoot oder Outdooractiv achten sollte.

Auf dem Mountainbike oder besser noch dem E-Bike lässt sich Wittgenstein wunderbar entdecken. Seitdem ich selbst ein Trekkingrad mit E-Unterstützung besitze, habe ich tausende Kilometer zurückgelegt und dabei auch zahlreiche Ecken meiner Heimat erkundet, an denen ich ohne E-Bike nie gewesen wäre.

Im Sommer bietet sich vor allem für Hobbysportler oder Familien auch der eine oder andere Ausflug mit dem Fahrrad an: Wer nicht so recht weiß, welche Ziele oder Routen er fahren kann, für den bieten ganz oldschool Wanderkarten an. Oder eben viel moderner und interaktiver auch digitale Portale wie Komoot.de oder Outdooraktiv.de. Hier finde ich privat zahlreiche Tourentipps - Und das nicht nur für den zahlenden Nutzer. Beide Seiten lassen sich bis zu einem gewissen Grad auch kostenfrei nutzen.

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Der Vorteil der Seiten ist: Hier können Nutzer im Regelfall nach Fahrradtyp - mit und ohne E-Motor, fürs Gelände oder den gut ausgebauten Radweg ganz unterschiedliche Angebote finden und sich vom Handy am Lenker sogar ganz wie im Auto navigieren lassen. Auch verschiedene Schwierigkeitsgrade lassen sich auswählen. Das ist vor allem für ungeübte Fahrer oder aber Familien mit kleinen Kindern, Kleinkindern oder Hunden, die im Anhänger mitgenommen werden, durchaus wichtig.

Aber Vorsicht: Die Einstufungen können durchaus schon mal nicht ganz zur eigenen Fitness passen. Zum Beispiel werden bei Komoot aber auch Outdooractive zwischen Fahrrad, Mountainbike und Rennrad unterschieden. Und es gibt leichte, mittelschwere und schwere Fahrradtouren. Entscheidend sind Tourlänge und Höhenmeter, Grundkondition, Fahrerisches Können und der Untergrund.

Lars-Peter Dickel auf seinem E-Bike in der Kastanienallee.
Lars-Peter Dickel auf seinem E-Bike in der Kastanienallee. © Hans Peter Kehrle | Hans Peter Kehrle

Schwierigkeitsgrade

Bei Komoot ist eine leichte Tour ist für alle geeignet, bis zu zwei Stunden lang und führt über meist befestigte Wege. Eine mittelschwere Tour kann schon bis zu fünf Stunden dauern, erforderte eine gute Grundkondition und verläuft auch über losen Untergrund, der schwer befahrbar ist. Die Einstufung „schwer“ bezieht sich auf lange Touren über fünf Stunden, verlangt Kondition und fahrerisches Können, aber an einigen Stellen wird man absteigen und schieben müssen. So in etwa ist die Definition.

Bei Outdooractive lassen sich noch weitere Filter einbauen, dabei geht es um Jahreszeiten-Eignung oder Einkehrmöglichkeiten. Und es lassen sich auch Touren nach der Bewertung von Nutzern filtern.

Und ganz wichtig: Es ist möglich Streckentouren oder Rundtouren zu unterscheiden. Das hilft enorm bei der Auswahl seines nächsten Abenteuers.

Und noch eins: Bei Komoot finden Wanderer und Fahrradfahrer viele Angebote, die private Nutzer aufgezeichnet und als Tour veröffentlicht haben. Nicht immer bewegen sich die oft ortskundigen Tippgeber dabei auf Routen, die auch frei befahren werden können oder die gut ausgeschildert sind.

Touren-Vorschläge

1. Eine Runde mit Ausblicken auf Schüllar, Wemlighausen und das Forsthaus Homrighausen bietet Komoot an. Die ist etwas mehr als neun Kilometer lang und lässt sich in einer knappen Stunde locker bewältigen. Die führt von der Heiderbrücke durch Wemlighausen und weiter am Friedhof vorbei Richtung Schüllarsberg, runter zum Forsthaus Homrighausen und durch Homrighäuser Tal und entlang des Radweges zurück zur Heiderbrücke.

2. „Starke Landschaft – Starke Tiere“ heißt diese Tour, die als Schleife des Ederradweges gefahren werden kann. Auf dieser Route kannst du die Wisente - die größten Landsäuger Europas - hautnah erleben, denn ein Abstecher in das naturbelassene Gehege „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ lohnt sich auf jeden Fall. Zudem sorgen wunderschöne Landschaften, zauberhafte Wälder und weite Wiesen für ein besonderes Erlebnis. Lerne die unterschiedlichen Facetten der kleinen Ortschaften kennen und radeln auf der 40 Kilometer langen Strecke durch das Naturparadies. Outdooractiv stuft diese von BLB-Tourismus konzipierte Tour als mittelschwer ein und geht von gut dreieinhalb Stunden Fahrzeit aus. Ein grünes Logo leitet die Radfahrer, die nicht auf digitale Wegweiser allein vertrauen wollen.

3. Adel im 21. Jahrhundert: Eine neue Faszination ist der Titel einer 20 Kilometer langen Runde deren Dreh und Angelpunkt das Schloss Berleburg und das Goldene Ei sind. Der Schlosspark lädt zum Träumen und Verweilen ein. Mit dem Rad geht es bergauf durch die Oberstadt Berleburgs vorbei an fürstlichen Wäldern. Einen Halt sollte man auch an der Skulptur „Goldenes Ei“ einplanen. Das besondere Kunstwerk gehört zum deutschlandweit einzigartigen „WaldSkulpturenWeg“. Mit knapp zwei Stunden könnte die Tour als leicht gelten, wären da nicht die 200 Höhenmeter, die es zu überwinden gilt. Ein gelber Radwegweiser beschildert diese Tour.

4. Die Ziegenhellen-Runde mit Start und Ziel in Wunderthausen wird von Komoot als mittelschwer eingestuft. Wir haben die Tour der Seite etwas angepasst, weil sie im Rehseifen auf einem Privatgrundstück startet. Das wollen wir vermeiden. Die gut zweieinhalbstündige Tour ist etwa 25 Kilometer lang und überwindet etliche Höhenmeter. Start und Ziel ist die Pastorenwiesen in Wunderthausen. Von dort geht es in Richtung Ziegenhellen-Turm und weiter durch den Wald Richtung Züschen und dann parallel zur Bundesstraße 236 Richtung Hallenberg und zurück auf die Pastorenwiese.

5. Für ganz harte Radfahrer gibt es noch die Rothaar-Radrunde, die von Bad Berleburg Richtung Albrechtslatz, weiter nach Schmallenberg und über Wingeshausen zurück nach Bad Berleburg führt. Auf 57 Kilometern überquert diese Runde gleich zweimal die Höhen des Rothaargebirges. Mit Unterstützung eines E-Bikes erreichen Sie leicht den höchsten Punkt bei 738 Höhenmetern und können schon unterwegs panoramareiche Ausblicke auf die Nord- und Südseite des Rothaargebirges genießen. Aber selbstredend ist diese Tour als schwer eingestuft. Sie ist mit einem rote Wegweiser ausgeschildert.