Bad Berleburg. „Eine Grenze ist überschritten“: Erneut haben Vandalen ihrer Zerstörungswut freien Lauf gelassen – diesmal an Wanderwegen in der Natur.
„Bedrückt, erschrocken, verärgert: Es gibt einige Worte, die die Situation emotional beschreiben“, wendet sich jetzt die BLB-Tourismus GmbH an die Öffentlichkeit. Erneut waren Vandalen am Werk und haben ihrer Zerstörungswut freien Lauf gelassen – und diesmal an den Wanderwegen mitten in der Natur. Die BLB-Tourismus GmbH, die Stadt Bad Berleburg und die ehrenamtlichen Wegepaten reagieren darauf mit Unverständnis und auch ein wenig Traurigkeit.
„Wir wollen sicher nicht pauschal klagen und schimpfen. Aber diesmal ist eine Grenze überschritten“, sagt Andreas Bernshausen, Geschäftsführer der BLB-Tourismus GmbH. In den vergangenen Jahren sei es immer mal zu kleineren Schäden und vereinzeltem „Schilderklau“ entlang der Wege gekommen. Aktuell sehe das aber etwas anders aus. Andreas Bernshausen: „So ist beispielsweise eine Holzstele an einer unserer Waldrasten mit roher Gewalt aus dem Betonfundament gerissen worden.“
Mehrere Wegemarkierungen betroffen
Die Waldrasten sind Erdkühlschränke, an denen sich Wanderer mit alkoholfreien Getränken erfrischen können. Freiwillig kann dafür ein Obolus gespendet werden. Von Touristen und Naturmenschen wird die Idee gelobt und in sozialen Netzwerken überaus positiv bewertet. Doch es gibt wohl auch Kritiker.
Neben der Waldrast sind vor allem auch mehrere Wegemarkierungen betroffen. Peter Kühn ist Mitarbeiter beim städtischen Bauhof und dort zuständig für die touristische Infrastruktur. Er unterstützt die BLB-Tourismus GmbH bei der Konzeption aber auch bei der Umsetzung und Instandhaltung der Wege. Zudem ist er als ehrenamtlicher Wegepate im Naturparadies unterwegs. In den vergangenen Tagen gingen immer wieder Schadensmeldungen bei ihm ein.
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„An einzelnen Standorten wurden sämtliche Wegeschilder von den Bäumen gerissen, absichtlich zerstört oder achtlos in die Natur geworfen“, berichtet Peter Kühn, der genau weiß, wie viel Aufwand in der Zeichnung eines Weges steckt. Mit dieser mutwilligen Zerstörung trete man die Arbeit der anderen mit Füßen. Und nicht nur das.
Irritierte auswärtige Wanderer
Peter Kühn: „Die auswärtigen Wanderer, die hier unterwegs sind, bleiben irritiert und fragend zurück. Fehlende Schilder bedeuten eben auch fehlende Hinweise zur Streckenführung. Und damit stehen die Besucher orientierungslos im Wald.“ Keine gute Werbung für einen Premium-Wanderort.
„Es ist einfach schade“, resümiert Andreas Bernshausen. Nicht jeder müsse die touristische Ausrichtung als bedeutende Wanderregion gleichermaßen gut finden. „Aber das Konzept und das Werk der anderen geradewegs kaputt machen ist auch keine Lösung.“ Das Team der BLB-Tourismus GmbH, die Mitarbeiter der städtischen Abteilung „Infrastruktur und Erholung“ sowie des Bauhofs und auch die Ehrenamtler seien jederzeit für Gespräche bereit.
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Das unterstreicht auch Tourismusmanagerin Carola Haas: „Wir sind für jeden ehrlichen Dialog und jede konstruktive Diskussion offen.“ Daher folgt der Aufruf an alle Einheimischen wie auch die Gäste im Naturparadies: „Geht wachsam durch die Landschaft und meldet uns Schäden oder Probleme.“ Gemeinsam könne man dem Unmut und der Zerstörungswut einzelner Kritiker entgegenwirken.