Richstein. Derzeit kümmert sich ein Wolfsberater um gerissenes Rotwild nahe der Ortschaft. Doch viele Fragen zu dem Fall sind derzeit noch ungeklärt.
Treibt zwischen Richstein und Beddelhausen ein Wolf sein Unwesen? Unserer Redaktion liegt zum einen ein Foto vor, das angeblich einen Wolf am Sonntag, 7. Mai, um 9.20 Uhr nahe beiden Ortsteilen zeigt. Aufgenommen wurde das Bild offenbar von einer Wildkamera. Außerdem bestätigt der Erndtebrücker NRW-Wolfsberater Matthias Mennekes vom Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein, dass auf einer Wiese unweit des Harfeldes in der letzten Zeit ein Stück Rotwild gerissen worden sei – ob aber von einem Wolf, sei noch ungeklärt. Der Jagdausübungsberechtigte für das private Gelände habe den Riss schnell entdeckt und sofort gemeldet.
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Von dem gerissenen Tier habe er am Montag DNA-Proben gezogen und an das zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) geschickt, berichtet Mennekes auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Auswertung dieser Proben könne allerdings einige Zeit dauern. Sollte sich dabei zeigen, dass tatsächlich ein Wolf für den Riss verantwortlich sei, gehe der Fall zur weiteren Untersuchung an das Senckenberg-Institut für Naturschutzforschung in Gelnhausen nahe Frankfurt/Main. Aus den gezogenen DNA-Proben und mit Hilfe von Datenbanken lässt sich nach Angaben des LANUV übrigens sogar relativ sicher bestimmen, aus welcher Linie der Wolf stammt.
Zurückhaltung beim Foto
Zurück hält sich der Wolfsberater dagegen mit Blick auf das erwähnte Wolfsfoto. Es stamme offenbar aus einer Fotofalle – doch müsse erst noch verifiziert werden, ob es sich auch tatsächlich um einen Wolf handele, ob das Bild tatsächlich am Sonntag im Raum Richstein/Beddelhausen entstanden ist und ob gerade dieses Tier für den Riss am Harfeld verantwortlich sei. Das Foto kursiert derzeit im Internet, sein Urheber ist jedoch unbekannt und nicht zu ermitteln.
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Übrigens: Was das Erscheinen des Wolfes im südwestfälischen Bergland betreffe, so Mennekes, tauche er hier eher seltener auf, als beispielsweise in den benachbarten Bundesländern Hessen oder Rheinland-Pfalz.
Mehr Infos im Internet: www.wolf.nrw