Bad Laasphe. Um personell besser gepuffert zu sein, müssten mehr Anreize geschaffen werden, so Dirk Höbener. Und wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Zu insgesamt 191 Einsätzen ist die Bad Laaspher Feuerwehr im vergangenen Jahr alarmiert worden – fünf mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl der Brände sank von 22 auf 20, die Mehrzahl der Einsätze machten 128 Technische Hilfeleistungen mit allein 71 im Bereich „Wasser/Sturm“ aus. Indes sieht der Leiter der Feuerwehr, Dirk Höbener, ein riesiges Problem: „Wir haben zu wenig Einsatzkräfte, um über eine 200-prozentige Einsatzreserve zu verfügen.“ Hier müsse man „Anreize schaffen“, damit Leute mitmachen, sagte er bei der Jahresdienstversammlung im Bad Laaspher Haus des Gastes. Und es brauche neue gesetzliche Grundlagen, um Katastrophen-Szenarien besser abarbeiten zu können.
Einbußen bei der Ausbildung
Im Brandschutzbedarfsplan stehe weiterhin die Beschaffung von Material und Fahrzeugen weit oben, aber mehr noch „die Ertüchtigung von Feuerwehrgerätehäusern auf den Stand der Technik“. Höbener: „Wir brauchen sichere Gerätehäuser, Platz und sanitäre Anlagen.“ Hier müsse man endlich Fakten schaffen.
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Stichwort Ausbildung: „Hier haben wir durch die Corona-Pandemie erhebliche Einbußen hinnehmen müssen“, bedauert Höbener. „Das heißt: Ausbildungsdienste haben wenig bis gar nicht stattgefunden.“ Und fehlende Grundlagen beim Nachwuchs machten sich durchaus „an der ein oder anderen Stelle bemerkbar“.
Waldbesitzer spenden 1000 Euro
Dabei sei man gerade beim Nachwuchs auf einem guten Weg. In der Bad Laaspher Kinder- und Jugend-Feuerwehr gebe es „annähernd so viele Kinder und Jugendliche wie Einsatzkräfte“, freut sich Höbener. Und die wolle man für die spätere echte Einsatztätigkeit bei der Feuerwehr natürlich so gut es geht begeistern. Dass dies in sehr vielen Fällen gelinge, bestätigen Kinderfeuerwehrwartin Carina Jung und Jugendfeuerwehrwartin Jennifer Hof.
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„Die Kinder- und Jugendfeuerwehr ausbauen“, fordert auch Kreisbrandmeister Bernd Schneider – „das ist die einzigste Chance, an Personal zu kommen“. Der Kreis-Kinderfeuerwehrtag findet übrigens am 12. August in Bad Laasphe statt.
Eine Spende für die Bad Laaspher Feuerwehr über 1000 Euro kam von der Waldbesitzer-Vereinigung (WBV) Wittgenstein: Siegfried Hippenstiel vom Vorstand überreichte den symbolischen Scheck an Feuerwehr-Chef Dirk Höbener.
389 Mitglieder, darunter 174 Aktive
Der wiederum überreichte zum Dank Blumen an Saskia Seibel, im Bad Laaspher Rathaus neue Feuerwehr-Sachbearbeiterin. Die Stadtverwaltung gab übrigens 2022 rund 429.000 Euro für ihre Freiwillige Feuerwehr aus – und mit rund 76.500 Euro einen großen Teil für die Unterhaltung von Fahrzeugen.
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Aktuell zählt die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe 389 Mitglieder. Darunter befinden sich 174 Aktive – nur einer weniger als 2021. Kaum verändert haben sich auch die Zahlen der Aktiven in den einzelnen Löscheinheiten: 68 (67) in Laasphe, 49 (48) in Banfe, 33 (35) in Feudingen und 24 (25) in Rüppershausen. Zur Jugendfeuerwehr gehören 86 Mitglieder, zur Kinderfeuerwehr 74. Beim Blick auf die Altersstruktur der Aktiven zeigt sich, dass allein mehr als 35 von ihnen zwischen 18 und 25 Jahre alt sind, gefolgt von fast 30 zwischen 26 und 30 Jahren. Aber auch die 51- bis 55-Jährigen sind gut vertreten. Und seit 2013 ist die Zahl der Aktiven tendenziell angestiegen.
Wechsel bei Feudinger Führung
Vom Verband der Feuerwehren in NRW wurden 18 Mitglieder geehrt, darunter Siegfried Iser (Löscheinheit Laasphe) und Willi Bernshausen (Feudingen) für 60 Jahre Treue. Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre gingen an Dominik Schäfer, Stefan Schaumann, Mirko Schäfer, Matthias Schnurbus (alle Laasphe) und Pierre Schmidt (Banfe) sowie in Gold für 35 Jahre an Philipp Klaus Roth (Banfe). In allen vier Löscheinheiten des Stadtgebietes wurden insgesamt 21 Aktive zu Ober- oder Hauptfeuerwehrleuten, Unter- oder Oberbrandmeistern sowie zu Brandinspektoren befördert, darunter zwei Frauen.
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Wechsel bei der Einheitsführung Feudingen: Hier übernimmt der bisherige Stellvertreter Dominik Künkel. Sein Vorgänger Daniel Althaus wurde ebenso verabschiedet wie der bisherige stellvertretende Einheitsführer Thorsten Knoche.