Bad Berleburg. Djurdja Weyandt und Leif Wolter sind die einzigen Kinderärzte in ganz Wittgenstein. Doch wie geht es in einigen Jahren mit der Nachfolge weiter?

Für die nächsten Jahre ist die kinderärztliche Versorgung in Bad Berleburg mit zwei besetzten Kassensitzen gesichert – wie es aber mit einer möglichen Nachfolge aussieht, wenn Leif Wolter und Djurdja Weyandt in Rente gehen, kann jetzt noch nicht vorausgesagt werden. Bis es soweit ist, das versicherte Weyandt jetzt, dauert es noch einige Jahre.

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„Eigentlich kann Bad Berleburg sich glücklich schätzen“, sagte sie vor dem Bad Berleburger Gesundheitsausschuss. „Wir besetzen zwei eigenständige kassenärztliche Sitze in einer Praxisgemeinschaft. Wenn man mal nach Erndtebrück oder Bad Laasphe schaut, gibt es dort gar keinen Kinderarzt. Der nächste von hier aus wäre in Netphen, Winterberg hat auch keinen Kinderarzt. Schmallenberg hat einen Kinderarzt-Sitz, der mit zwei Ärzten besetzt ist. In Bad Berleburg gibt es also – wenn man das mal vergleicht – kei­nen Grund zur Sorge, dass die Kinder nicht ausreichend ärztlich versorgt werden könnten“, so Weyandt.

Oft geht der Sitz an die Kinderklinik

Was die Nachfolge betrifft, könne man jetzt noch nicht vorausschauend sagen, wie die Chancen stehen. „Man will aber auch nicht sieben oder zehn Jahre im Voraus mit Suchen anfangen, weil das gar nichts bringt“, so Weyandt. Die Studenten und Studentinnen, die jetzt mit dem Studium anfangen und dann noch ihre Facharzt-Ausbildung absolvieren müssen, wüssten teilweise jetzt noch nicht, was sie später genau vorhaben werden. „Deswegen kann man jetzt noch nicht genau sagen, wie es einmal aussehen wird, wenn wir das Rentenalter erreicht haben.“ Aber: „Bis es bei uns so weit ist, wird es noch dauern“, versicherte Weyandt. Es gebe außerdem verschiedene Formen, Nachfolger zu finden, erklärte die Kinderärztin.

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„Viele Kollegen in Siegen haben ihren Sitz an die Kinderklinik verkauft.“ Damit habe die Klinik bereit drei MVZ errichtet, eines in Freudenberg und zwei in Siegen. „Ob das in ein paar Jahren auch bei uns eine Option wäre, hier ein solches MVZ zu haben, kann man jetzt noch nicht sagen. Aktuell übernimmt die Kinderklinik noch die Kassensitze – aber wie lange das noch so geht, weiß ich nicht.“ Grundsätzlich sei es aktuell für Kollegen schwer, Nachfolger zu finden.