Bad Laasphe. Fitnesscenter, Klinikgebäude und Co.: Immobilienmaklerin sieht viel Potenzial für das ehemalige Gesundheitszentrums – aus mehreren Gründen.

„Ein Fitnesscenter, ein Geschäftszentrum mit kleinen Lädchen wie beispielsweise einem Bioladen, ein Hotel oder auch ein Begegnungszentrum – das Potenzial auf dem Areal des ehemaligen Gesundheitszentrums der Emmaburg ist groß“, sagt Dagmar Biesenthal, Inhaberin von Schreiber Immobilien in Bad Laasphe. Auf ihrem Verkaufsportal werden derzeit die Emmaburg, die umliegenden Klinikgebäude, das ehemalige Fitnesscenter und weitere große Teilflächen zur Miete oder Pacht angeboten. Seit August 2023 läuft die Vermarktung des Areals – und es gab bereits einige Besichtigungen, wie Dagmar Biesenthal auf Nachfrage der Redaktion mitteilt.

Nachhaltige Lösung angestrebt

„Wir wollen das Gelände wiederbeleben – indem wir Teilflächen oder auch ganze Flächen neu vermieten“, so Biesenthal. Dabei gehe es weniger um eine kurzfristige Entscheidung als um eine langfristige und nachhaltige Lösung für die gesamte Stadt Bad Laasphe. „Wir sprechen hier von großen Flächen, in die viel Zeit und auch Geld investiert werden muss – und es wird sicher nicht überall die Bausubstanz erhalten bleiben können. Aber es lohnt sich, hier zu investieren. Wer es nicht versucht, kann auch nicht gewinnen.“ Immerhin bietet das Areal des ehemaligen Gesundheitszentrums laut Immobilienmaklerin viel Potenzial für künftige Projekte der Interessenten. „Die Lage ist super. Wir befinden uns mitten in der Stadt. Hier könnten Interessenten einige Räumlichkeiten als Praxisräume nutzen, ein neues Fitnesscenter – und auch ein Hotel oder Hostel könnte hier neu eröffnen.“

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Denn: Unter anderem wird der komplette Kliniken-Komplex als Hotel, Hostel oder mögliche Pflegeeinrichtung im Zentrum Bad Laasphes zur Vermietung angeboten. Von 62 barrierefreie Zimmern, die vor einigen Jahren erst komplett saniert und renoviert wurden, ist die Rede. Zusätzlich können Flächen für die Gastronomie mit angemietet werden. Insgesamt ist dabei die Rede von 4707 Quadratmeter für rund 23.535 Euro Miete. „Die angegebenen Preise verstehen sich jedoch nicht als Fixpreise“, erklärt Biesenthal. „Ich habe einen großen Verhandlungsspielraum, um gemeinsam mit den Interessenten nach einer Lösung zu suchen, die für alle Seiten passt.“

Erste Besichtigungen

Im Hotel beispielsweise gab es in den vergangenen Monaten bereits einige Besichtigungen. „Aber auch für die Flächen des ehemaligen Fitnesscenters gab es erste – lockere – Gespräche“, so die Immobilienmaklerin. Und die gab es ebenso rund um die Emmaburg-Villa. „Es ist spannend zu sehen, wie viele unterschiedliche Konzeptideen es hierfür gibt.“ Die Emmaburg-Villa besitzt einen repräsentativem Eingangsbereich, acht Büros, Bad, Aufzug sowie zwei Säle. Es handelt sich um 1279 Quadratmeter Fläche. Noch zu Zeiten des Gesundheitszentrums befanden sich dort die Büros der Geschäftsführung. Wie die Räume künftig genutzt werden, werde die Zeit zeigen, sagt Biesenthal. Gleiches gelte für die Flächen des ehemaligen Fitnesscenters sowie für die Lager-, Hallen-, Produktions- oder Gastronomie-Flächen, die zur Vermietung derzeit angeboten werden. „Hier können aber auch Teil- oder kleinere Flächen vermietet werden“, so Biesenthal.

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Noch vor einem Jahr war von einem möglichen Abriss die Rede. Alle Gebäude bis auf die historische Emmaburg sollten für neue Wohnbauten abgerissen werden. Das berichtete Nadia Thorwirth-Vahl von der Gesellschaft für Geschäftsraumvermittlung Immobilien MBH Unternehmensberatung (GfG) noch im Februar 2022. Es sollten mehrere Wohnungen in insgesamt fünf Wohnbausteinen entstehen. Seit einem dreiviertel Jahr ruht das Vorhaben. „Ich halte es aber nach wie vor für ein gutes Grundstück“, so Thorwirth-Vahl.

Der Komplex des ehemaligen Gesundheitszentrums in Bad Laasphe steht bereits seit einigen Jahren leer. Zuvor hatte es einen langen Rechtsstreit zwischen der Besitzerin und einigen Handwerksbetrieben aus Wittgenstein gegeben. Dabei ging es um Gesamtforderungen von rund 1,5 Millionen Euro, die fünf heimische Handwerker für ihre Bau- und Arbeitsleistungen in Rechnung gestellt hatten. Ende 2018 erfolgte dann die Einigung zwischen der Emmaburg-Besitzerin und den heimischen Handwerkern.