Wittgenstein. Schulleiter Roth möchte auch vereinslosen Singenden eine neue Heimat geben. Als Einstieg für Interessierte dient ein Workshop „Chorsingen“.
Während viele heimische Chöre spätestens seit der Corona-Pandemie mit ihrer Existenz hadern, gründet die Musikschule Wittgenstein an der Schloßstraße in Bad Berleburg einen neuen Gemischten Chor. „Das Singen ist ein zentraler Aspekt des Musizierens“, betont Thorsten Roth, seit etwa einem Jahr Leiter der Musikschule, selbst Dirigent und ausgebildeter Kapellmeister. Das Angebot stehe offen „für alle, die gerne singen“, heißt es in einem Info-Flyer zum neuen Chor. Ehe der jedoch am 26. Januar mit seinen Proben beginnt, gibt’s noch einen Tagesworkshop „Chorsingen“, sozusagen als Schnupperkurs.
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Bis vor zwei, drei Jahren hatte die Musikschule noch einen eigenen Chor, der sich dann jedoch als Bad Berleburger Popchor verselbstständigt habe, so Roth. Auch deshalb nun der Neustart. Und der Schulleiter ist überzeugt, dass es für den neuen Chor genug Interesse geben wird. „Es sind dazu verschiedene Anfragen bei uns in der Musikschule eingegangen“, berichtet er. Roth setzt dabei auch auf „Leute, die wieder singen wollen“ – vielleicht, weil ihr Chor gerade eingeschlafen sei. Auch ihnen wolle die Musikschule „eine neue chorische Heimat bieten“. Im Übrigen werden die Gründung eines Chors als Ensemble gezielt vom Land NRW gefördert.
Kontakt zu den Dörfern
Und Roth möchte noch weiter gehen: „Wir wollen das Singen wiederbeleben mit den Dorfgemeinschaften.“ Dazu suche die Musikschule den Kontakt zu den Grundschulen, aber auch zu den Chören im Sängerkreis. „Unser Auftrag ist es, für das Laien-Musizieren zu motivieren und auszubilden“, so der Schulleiter. Mittelfristig solle auch ein „Mutter-Kind-Singen“ etabliert werden, vielleicht schon dieses Jahr.
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Und welches Liedgut soll im Chor gesungen werden? Das soll sich nicht zuletzt in einem Tagesworkshop „Chorsingen“ am 21. Januar klären – geleitet von Thorsten Roth und Silke Wied, Gesangspädagogin der Musikschule. Die dort behandelten Musikstücke sollen jedenfalls „eine vielschichtige und lebendige Mischung aus vielen Epochen und Stilrichtungen der Chormusik“ sein – und „kein spezielles Genre“, sondern „einen weiten Bereich modern-folkloristisch-romantisch-klassisch-südamerikanischer, vor allem aber leidenschaftlicher Chormusik umfassen“. Damit gehe man „sicherlich modern in jede Richtung“, fasst Roth zusammen. Auf der anderen Seite sollen die Vorstellungen der Sängerinnen und Sänger nicht zu kurz kommen, sofern sie „im Chor auch singbar“ seien.
Keine Vorkenntnisse notwendig
Als Workshop-Teilnehmer herzlich willkommen sind „alle Gesangsinteressierten von Jugendlichen bis hin zu Senioren“. Es seien „keine Vorkenntnisse oder Erfahrungen im Chorsingen notwendig“. Die Musikschule geht bei ihren Planungen für den Chor von einer vierstimmigen Besetzung mit Sopran, Alt, Tenor und Bass aus.
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Workshop und Chorproben
Der Tagesworkshop „Chorsingen“ findet am Samstag, 21. Januar, von 9 bis 16 Uhr im Gebäude der Musikschule Wittgenstein, Schloßstraße 13, statt.Thorsten Roth und Silke Wied bilden das Dozententeam.Die Teilnahmegebühr für den Workshop, Notennutzung inklusive, beträgt für Erwachsene 14 Euro, für Jugendliche und Studierende unter 27 Jahre 12 Euro.Die regelmäßigen Proben des neuen Chors finden donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr statt. Erster Probentag ist der 26. Januar.Weitere Informationen und Anmeldungen bei der Musikschule, Schloßstraße 13, 57319 Bad Berleburg, www.musikschule-wittgenstein.de/Aktuelles, Tel. 02751/13389, E-Mail: musikschule-blb@t-online.de
„Beim Workshop wird vor allem im Chor gesungen“, heißt es im Info-Flyer. „In Stimmgruppen werden die neuen Chorstücke einstudiert, um dann in der ,Gesamtprobe’ mit allen Stimmen zusammen gesungen zu werden.“
Ergänzendes Coaching
Neben den wöchentlichen Chorproben möchte die Musikschule Wittgenstein noch ergänzenden Coaching-Angebote machen zum Themen wie Stimmbildung und Atemtechnik, Vom-Blatt-Singen oder Gehörbildung und Allgemeine Musiklehre.
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Außerdem können einzelne Sänger beispielsweise selbst gewählte Solo-Musikstücke mit Klavier-Begleitung einstudieren. Diese Angebote der Einzelförderung, möglichst zeitlich angedockt an die Proben, seien für die späteren Chormitglieder „selbstverständlich freiwillig“, betont Schulleiter Roth. So eine Förderung gebe es in einem Laien-Chor so nicht unbedingt.
Der Chor soll gezielt „musikalische Bildung mit Spaß am Singen vermitteln“, aber mittelfristig auch „eine hohe Qualität für öffentliche Auftritte, Konzerte oder Austauschreisen erarbeiten“.