Bad Laasphe. Der Einsatz unter Atemschutz zählt zu den gefährlichsten Einsatzaufgaben und setzt eine gute Aus- und Fortbildung voraus.

Sie sind enorm wichtig – egal ob bei der Brandbekämpfung, einem ABC-Einsatz oder anderen Bereichen: die Atemschutzgeräteträger. Insgesamt 82 von ihnen gibt es im Bad Laaspher Stadtgebiet – 73 Männer und neun Frauen. Seit kurzem zählt das Stadtgebiet fünf Neue – zwei im Löschzug 1. Der Einsatz unter Atemschutz zählt zu den gefährlichsten Einsatzaufgaben und setzt deshalb wichtige Sicherheitsvorkehrungen und eine gute Aus- und Fortbildung der Trupps sowie entsprechende Einsatzausrüstung voraus.

„Insgesamt 20 Feuerwehrleute aus Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück können sich ab sofort Atemschutzgeräteträger nennen und einen roten Punkt am Helm tragen, der sie als solcher identifiziert“, heißt es in einer Pressemeldung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Laasphe. Unter der Aufsicht des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Sebastian Reh wurden erst kürzlich alle Themen des Atemschutzes überprüft- Dies auf Basis eines schriftlichen und praktischen Leistungsnachweises– und zwar mit Erfolg.

Eine 39-stündige Ausbildung

Zuvor haben die Feuerwehrleute eine 39-stündige Ausbildung unter der Leitung von Markus Bernard von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Laasphe und Christian Müsse von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg absolviert. Schon seit vielen Jahren finden die Lehrgänge für den Atemschutz interkommunal statt. „Das liegt auch an der Teilnehmerzahl – für fünf Kameradinnen und Kameraden würde sich das nicht lohnen“, erklärt Andreas Hinkelmann, Pressesprecher der Bad Laaspher Feuerwehr. Was den aktuellen Lehrgang betrifft, so wurde mit weiteren Ausbildern aus den drei Wittgensteiner Kommunen neben den Grundlagen des Atemschutzes besonders auf die praktische Eingewöhnung unter Atemschutz Wert gelegt.

Lesen Sie auch: Freiwillige Feuerwehr: 27 neue Truppführer in Wittgenstein

Und gerade die praktische Ausbildung sei bei den jungen Feuerwehrkameraden besonders gut angekommen, „auch wenn es öfters an die persönliche körperliche Leistungsgrenze ging“. Immerhin wiegt die Einsatzausrüstung bereits über 25 Kilogramm und bedarf einer besonderen Vorbereitung und Ausbildung. „Nach einer halben Stunde werden die Kameraden in einem Einsatz in der Regel auch abgelöst“, erklärt Hinkelmann.

20 neue Atemschutzgeräteträger gibt es seit dem vergangenen Wochenende im Altkreis Wittgenstein.
20 neue Atemschutzgeräteträger gibt es seit dem vergangenen Wochenende im Altkreis Wittgenstein. © Feuerwehr Bad Laasphe

Denn: „Bei Einsätzen in brennenden Gebäuden, vielleicht sogar verbunden mit einer Menschenrettung, ist nicht nur eine gute fachliche Ausbildung wichtig, sondern vor allem auch ein gesundes Risikobewusstsein, um die anstehenden Gefahren und Risiken einschätzen zu können. Gerade dies wurde bei diesem Lehrgang den jungen Feuerwehrleuten vermittelt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Abschluss des Lehrgangs fand am vergangenen Samstag, 5. November, statt. Hierbei mussten alle Lehrgangsteilnehmer noch eine simulierte Brandbekämpfung unter fast realen Bedingungen im Brandraum der Feuerwehr Siegen absolvieren.

Lesen Sie auch: Gas-Blackout: Kommunen sind vorbereitet

Zum Ausbilderteam gehörten des Weiteren Ausbilder aus Bad Berleburg und Bad Laasphe. Und wie geht es für die frisch ausgebildeten Kameradinnen und Kameraden aus dem Altkreis nun weiter? „Trotz der intensiven Ausbildung ist der Lehrgang für die jungen Feuerwehrangehörigen aus Wittgenstein nur der erste Schritt zum erfolgreichen und sicheren Innenangriff unter Atemschutz. Erst unter Aufsicht der Gruppenführer und unter Führung von erfahrenen Truppführern können die neuen Atemschutzgeräteträger, ihren Beitrag zum Schutz der Bevölkerung wahrnehmen“, heißt es.

Die Voraussetzungen

Doch welche Voraussetzungen – abgesehen vom erfolgreich abgeschlossenen Lehrgang – müssen Atemschutzgeräteträger erfüllen? Fakt ist: Einsatzkräfte, die unter Atemschutz eingesetzt werden, müssen das 18. Lebensjahr vollendet haben und körperlich geeignet sein. „Zudem sollte eine gewisse Grundfitness vorhanden sein“, so Hinkelmann. Schon zu Beginn werde daher eine medizinische Untersuchung gemacht. Herzkranke oder Asthmatiker sind für den Einsatz mit Atemschutzgeräten nicht geeignet.

Lesen Sie auch:Feuerwehr Bad Laasphe zu Küchenbrand in Altstadt gerufen worden

Auch Einsatzkräfte mit Bart oder Koteletten im Bereich der Dichtlinie von Atemanschlüssen sind für das Tragen der Atemschutzgeräte ungeeignet. „Wir hätten aber sogar Rasierzeug auf dem Fahrzeug.“ Ebenso sind Einsatzkräfte für das Tragen von Atemschutzgeräten ungeeignet, bei denen aufgrund der Kopfform, tiefen Narben oder dergleichen kein ausreichender Maskendichtsitz erreicht wird oder wenn Körperschmuck den Dichtsitz, die sichere Funktion des Atemanschlusses gefährdet.