Erndtebrück. Beim „Tag der Feuerwehr“ Anfang Oktober in Erndtebrück dürfen vor allem Kinder und Jugendliche neugierig sein. Und das hat auch wichtige Gründe.

Was macht eigentlich die Feuerwehr, außer dass sie Brände löscht? Kann man da auch mitmachen? Um diese Fragen geht es am Sonntag, 2. Oktober, 11 bis 17 Uhr, beim „Tag der Feuerwehr“ in Erndtebrück. Dann werden rund um Rathaus und Feuerwehrgerätehaus an der Struthstraße Rettungskräfte aus dem gesamten Gemeindegebiet zeigen, was sie sonst noch können. Dazu eingeladen sind vor allem Kinder und Jugendliche.

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Karl-Friedrich Müller, Leiter der Erndtebrücker Feuerwehr, und deren rund 160 Aktive möchten ganz bewusst den Nachwuchs für die Arbeit der Feuerwehr begeistern. „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns Euch vorstellen könnten“, heißt es in einer Einladung an Kinder und Jugendliche über die Kitas und Schulen der Gemeinde. Sie wurde überdies in mehreren Sprachen verschickt, um auch „die geflüchteten Menschen in unserer Gemeinde einzubinden“, so Müller. Herzlich willkommen seien natürlich ebenso Kinder und Jugendliche aus den Nachbarkommunen, ihre Eltern, Erwachsene überhaupt. „Es wird letztlich ein Tag für die ganze Familie sein“, so Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau – bei hoffentlich gutem Wetter. Auf die Kinder warten kleine Geschenke.

Bei Stromausfall öffnen die Gerätehäuser

„Es werden technische Geräte und vielerlei Möglichkeiten der Feuerwehr vorgestellt“ – so heißt es in der Einladung an die Kinder und Jugendlichen. Wie es ist, unter schwerem Atemschutz gegen einen Brand vorzugehen, zeigen beispielsweise Feuerwehrleute aus Birkefehl. Und ein ABC-Einsatz, der bei atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren angesagt ist, wird anhand eines simulierten Chemieunfalls demonstriert – samt Dekontamination für die Einsatzkräfte und Verletzte.

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Auf dem Gelände können die Besucher aber auch erleben, was passiert, wenn einmal Strom und Telefon ausfallen. In so einem Fall öffnet die Feuerwehr nämlich ihre Gerätehäuser und ist Anlaufstelle für die Bevölkerung, auch in den Dörfern. „Wir wollen bei den Menschen die Sensibilität dafür wecken: Hier wird Euch geholfen, auch wenn ihr kein Telefon habt“, so der Feuerwehr-Chef – und zum Beispiel der Notruf 112 nicht erreichbar ist.

Wo im Haushalt die Gefahren lauern

Karl-Friedrich Müller (links) von der Feuerwehr Erndtebrück und Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau stellen den Tag der Feuerwehr am 2. Oktober vor. Ein Ziel der Veranstaltung ist es, Nachwuchs für die Arbeit der Feuerwehr zu begeistern.
Karl-Friedrich Müller (links) von der Feuerwehr Erndtebrück und Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau stellen den Tag der Feuerwehr am 2. Oktober vor. Ein Ziel der Veranstaltung ist es, Nachwuchs für die Arbeit der Feuerwehr zu begeistern. © Eberhard Demtröder

Interessant auch: die Ausstellung „Gefahren im Haushalt“ im Schulungsraum des Gerätehauses an der Struthstraße. Oder eine Aktion auf der Bühne, bei der eine Fettexplosion mit dem Feuerlöscher bekämpft wird. Und mit Hilfe eines speziellen Geräts vom Kreisfeuerwehrverband Siegen-Wittgenstein werden die Risiken aufgezeigt, die bei Waldarbeiten entstehen, wenn zu fällende Bäume plötzlich unter gefährlicher Spannung stehen. Aber auch ein Rettungswagen der Rettungswache Womelsdorf wird vor Ort sein – und die Einsatzkräfte beantworten gerne die Fragen der neugierigen Besucher. Mit einer Blaulicht-Disco ab 19 Uhr möchte die Feuerwehr Erwachsene mittleren Alters ansprechen.

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„Wenn wir auch nur jeweils fünf Neue für die Kinderfeuerwehr, die Jugendfeuerwehr und die Feuerwehr im Einsatz begeistern können, ist schon viel gewonnen“, so Feuerwehr-Chef Müller. „Aber wir brauchen auch Menschen, die bereit sind, administrative Aufgaben im Hintergrund zu erledigen.“

Feuerwehr holt Besucher daheim ab

Aus den Ortschaften fahren ab 11 Uhr stündlich Shuttle-Busse zum Gerätehaus nach Erndtebrück – und zwar in Schameder, Birkefehl, Womelsdorf, Zinse, Röspe jeweils ab Ortsmitte, in Benfe ab Kindergarten, in Balde ab Schützenplatz und in Birkelbach ab Ortsmitte und Bahnhof. Die letzte Rückfahrt der Busse ist gegen 19 Uhr. Autofahrer können ihren Wagen am Erndtebrücker Rewe-Markt parken.