Bad Berleburg. Die Verwaltungen aus Afrika und Wittgenstein diskutieren unterschiedliche Auswirkungen des Klimawandels und ihre Ideen für Lösungen.

„Klimawandel betrifft uns alle. Wir in Tansania habe Dürre und Wasserknappheit, hier in Bad Berleburg gibt es den Borkenkäfer und das Waldsterben, woanders sind es Überflutungen. Wir wollen gemeinsam handeln, um die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren“, damit fasste Projektkoordinator January Lucas Njozi die Klimapartnerschaft der Stadt Bad Berleburg mit dem Morogoro-Distrikt in Tansania zusammen. Lange Zeit mussten die Gespräche wegen der Corona-Pandemie online stattfinden. Umso mehr freuen sich die vier Gäste aus Tansania jetzt wieder in Bad Berleburg vor Ort zu sein.

Im Vordergrund des Besuchs steht der gemeinsame Austausch, Ideen werden gesammelt und Erfahrungen geteilt. Auf der Agenda der tansanischen Besucher stehen in den kommenden Tagen unter anderem die Via Adrina und die Artenvielfalt, das Wassermanagement vor Ort am Beispiel der Trufte, sowie die Holzagenda und das Thema Wald.

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Aber auch Projekte, die in Tansania vorangetrieben werden, sind Thema. Mit einem Wasseraufbereitungsprojekt sollen Dörfer in Morogoro mit sauberem und frischem Trinkwasser versorgt werden. In vielen Orten in Tansania ist die Wasserversorgung vom Regen abhängig. Regent es nicht, gibt es kein Wasser. Das soll jetzt durch die Klimapartnerschaft verbessert werden. Außerdem sollen 3 Mio. Bäume gepflanzt werden. Hier werden zum Beispiel die Jugendlichen vor Ort mit eingebunden. Sie dürfen einen Baum in der Schule und einen Zuhause pflanzen. Außerdem sollen Haushalte mit schwächerem Einkommen Obstbäume erhalten und im Garten pflanzen, umso die Versorgung zu decken und Landwirte zu unterstützen. „Wir haben auch zuvor schon Klimaschutzprojekte gestartet, aber in kleinerem Umfang. Durch die Partnerschaft und Fördermittel von Nakopa (Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte) können wir die Projekte jetzt ausweiten“, erklärte die Projektkoordinatorin Sophia Salete Kingwahi. Mit den Projekten in Morogoro können vielleicht auch noch weiter Orte in Afrika inspiriert werden, etwas für den Klimaschutz zu tun.

Partnerschaft seit 2019

Die Partnerschaft zwischen der Stadt Bad Berleburg und Morogoro besteht seit November 2019. Aufgebaut wurde sie auf der bestehenden Partnerschaft des evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein mit dem Kirchenkreis Ngerengere im Distrikt Morogoro. Mittlerweile sind die tansanischen Gäste zum dritten Mal in Bad Berleburg zu Besuch.

Bürgermeister Bernd Fuhrmann ist stolz, auf alles was die Partnerschaft bereits geschafft hat, denn die Themen Zukunft und Klimaschutz liegen ihm sehr am Herzen. „Bevor ich Bürgermeister war, habe ich mit den Jugendlichen vor Ort gearbeitet. Die Frage, was ist wichtig für unsere Kinder, hat mich angetrieben und schließlich auch bewegt Bürgermeister zu werden, denn Kinder sind unsere Zukunft. In den nächsten Tagen werden wir besprechen, was wir in Zukunft noch gemeinsam mit der Klimapartnerschaft erreichen wollen“, so der Bürgermeister.

Passend zum Thema Kilmaschutz und fairer Handel werden am Samstag um 17 Uhr im interkulturellen Mehrgenerationentreffpunkt mit einer „Fairnissage“ drei Ausstellungen eröffnet. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen.