Schwarzenau. Ein emotionaler Moment in der Schwarzenauer Mehrzweckhalle: Otto Marburger bekommt die Schmidt-Nienhagen-Medaille verliehen. Das steckt dahinter.

Otto Marburger ist sichtlich gerührt, als er am Samstagmittag die Schmidt-Nienhagen-Medaille in der Schwarzenauer Mehrzweckhalle entgegennimmt. 2010 wurde die Medaille von der SPD-Kreistagsfraktion ins Leben gerufen. Mit ihr soll ehrenamtliches Engagement gewürdigt werden. „Ich fühle mich sehr gerührt. Fühlt euch alle herzlich umarmt“, so Marburger mit einem Lächeln. Seine Stimmer zittert ein wenig. „Für mich ist dies ein besonderer Moment, den ich gerne mit meiner Frau, die leider verstorben ist, erlebt hätte. Sie war immer an meiner Seite, hat mich unterstützt und alle Menschen herzlich empfangen“, sagt er, nachdem er die Urkunde und Medaille entgegengenommen hatte – im Beisein seiner zwei Töchter. „Ich bin dankbar für alle Begegnungen und froh, dass mir immer die richtigen Menschen zur Seite standen und auch heute noch stehen.“

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Otto Marburger hat sich schon früh dem Ehrenamt verschrieben und hatte zeitweise über 30 Ehrenamtsposten inne – als SPD-Mitglied, in der Bad Berleburger Kulturgemeinde oder auch heute noch im Heimatverein setzt er sich für die Menschen und vor allem auch das kulturelle Leben in der Region ein. „Die Bandbreite der von dir, lieber Otto, ausgeübten ehrenamtlichen Tätigkeiten und Posten legt bereits nahe, dass du dies leidenschaftlich gerne getan hast. Denn sonst tut man dies nicht über mehrere Jahrzehnte und in verschiedensten Bereichen“, so die heimische Bundestagsabgeordnete Luiza Licina-Bode. „Mit dir haben wir es mit einem überzeugten Sozialdemokraten zu tun, der sich in vielen Bereichen des sozialen und kulturellen Lebens engagiert hat.“

Bereits in jungen Jahren sehr engagiert

Seit 53 Jahren bereits ist Otto Marburger Mitglied der SPD – und das mit Herz und Seele, wie Marburger am Samstag noch einmal verdeutlichte. „Es ist mir wichtig, auch weiterhin der SPD anzugehören. Sie ist für mich wie eine Schwester des Christentums.“ Eine Welt solle bunt, aber vor allem gerecht sein, so Marburger.

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Dass sich Marburger schon in frühen Jahren nicht nur den politischen, sondern vor allem auch den kulturellen Dingen des Lebens hingegeben habe, sei keine Selbstverständlichkeit, wie Licina-Bode hervorhob. „Dies ist keine selbstverständliche Wahl für einen Jungen, der früh seinen Vater verlor und bereits mit elf Jahren Haus und Landwirtschaft übernehmen musste, wo er bis weit in sein Studium hinein tätig war.“ Doch bereits während der Schulzeit sei er durch seinen Lehrer und späteren Kollegen Feldmann an die Kultur herangeführt worden. „Nach dem Studium in Marburg war es vor allem die Übernahme des Literaturkurses am Johannes-Althusius-Gymnasium in Bad Berleburg, die deine Liebe zur Kultur festigte“, so Licina-Bode.

Ein Vorbild für viele Menschen

Doch auch die Landwirtschaft begleitete Marburger weiter durch sein Leben. Und eben wie auch die Landwirtschaft verändere sich auch das Ehrenamt immer weiter. „Zwar sind nach wie vor Menschen ehrenamtlich engagiert, Schichtarbeit und veränderte Lebensmodelle aber verhindern zunehmend die Übernahme von Vorstandsposten“, so die heimische Bundestagsabgeordnete. Marburger habe es neben seinem Vollzeitjob geschafft, auch in seiner Freit ehrenamtlich zu wirken, weil „es ihm wichtig war“.

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„Bürgerengagement ist auch ‘Schule der Demokratie’, das Übernehmen von Verantwortung für ein demokratisches Gemeinwesen. Dich, lieber Otto, muss und musste man nicht lange fragen. Du bist einer, der tatkräftig Verantwortung übernimmt und das auch immer getan hast. Du bist ein Vorbild für uns.“ Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Verleihung übrigens von dem Onyx Quartett.

Glückwünsche auch aus Berlin und Düsseldorf

Die Schmidt-Nienhagen-Medaille wurde bereits zum 14. Mal verliehen. Dabei wird nicht nur das Engagement innerhalb der Partei gewürdigt, sondern auch das ehrenamtliche Wirken in anderen Bereichen der Gesellschaft.

Die Medaille gibt es pro Person nur einmal im Leben. Ein besonderer Moment, zu dem unter anderem auch SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil, Thomas Kutschaty (NRW-Vorsitzender) und Generalsekretär Kevin Kühnert via Videobotschaft gratulierten.