Schüllar-Wemlighausen. Der Versicherungsfachmann aus Wingeshausen schießt den Vogel mit dem 144. Treffer ab. Hier gibt es noch mehr Fotos zur Schützenfestsaison
Marc Sonneborn (45), der Wingeshäuser Jubelkönig von 2018, ist neuer Stadtschützenkönig 2022 in Bad Berleburg. Mit dem 144. Schuss holt der Versicherungsfachmann und gelernte Dachdecker als einer von insgesamt 40 Bewerbern den hölzernen Vogel von der Stange, der sich lange hartnäckig gewehrt hatte. Stadtschützenkönigin ist Sonneborns Ehefrau Carolin.
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Die beiden lösen nun das Vorgänger-Paar Andreas Althaus und Zita Riedesel aus Wunderthausen von 2018 ab, das zuvor schon seit mehr als drei Jahren regierte. Denn 2021 war das geplante Stadtschützenfest mit dem SSV Schüllar-Wemlighausen 1921 als Ausrichter wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. In diesem Jahr deshalb der Nachholtermin.
99 Prozent Glück und ein Prozent Treffsicherheit
Fischers Fazit
„Wir sind froh und glücklich darüber, dass alle zehn Berleburger Vereine zugesagt haben“, lobt Patrick Fischer, Geschäftsführer des ausrichtenden Schieß- und Schützenvereins Schüllar-Wemlighausen 1921. Und mehr Bewerber als erwartet hätten „ambitioniert“ auf den Vogel und um die ausgelobten Preise geschossen. Fischers Fazit: „Bestes Biertrinker-Wetter, 18 Grad, leicht bewölkt – das Beste, was man sich vorstellen kann.“
Hat die neue Königin mit dem Sieg ihres Mannes gerechnet, bei so vielen Bewerbern? Die klare Antwort: „Nein, habe ich nicht. Denn der Vogel ist ja noch ein paar Sekunden hängengeblieben. Mein Mann hatte sich schon herumgedreht“. Doch dann klappte der Vogel plötzlich auseinander – und stürzte schließlich doch ab. „Ich hatte Schnapp-Atmung“, räumt Carolin Sonneborn ein.
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Und der neue König vom Schieß- und Schützenverein Wingeshausen 1928? Hatte Marc Sonneborn seinen Erfolg auf dem Schirm? „Ja, also, ich hab’ gesagt: Wenn ich mitschieße, dann weiß ich, dass er fallen kann.“ Viermal durfte Sonneborn auf das Ziel anlegen. Der Sieg sei „99 Prozent Glück und ein Prozent Treffsicherheit mit dem Gewehr.“ Aber auch das Schützenfest selbst kommt bei dem 45-Jährigen gut an: „Bis jetzt alles toll organisiert, das Wetter spielt mit, viele fremde Leute kennengelernt, die einem jetzt gratulieren.“ Und Ehefrau Carolin ergänzt: „Wir freuen uns auf schöne drei Jahre“ – als Regenten-Paar.
SSV Wingeshausen rückt mit fünf geübten Bewerbern an
Der erfolgreiche SSV Wingeshausen sei mit gleich fünf sehr guten Bewerbern zum Stadtschützenfest gereist, berichtet Vereinsvorsitzender Jörg Schneider. Man habe nicht leer ausgehen wollen, sagt er. „Wir üben jeden Sonntagmorgen Kleinkaliberschießen.“ Für ihn sei das Ergebnis einfach „klasse“.
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Neben dem nun amtierenden Regenten Marc Sonneborn waren beim Stadtschützenfest Bad Berleburg in Schüllar-Wemlighausen noch zahlreiche weitere Schützen erfolgreich, räumten eine ganze Reihe von Preisen ab.
Zahlreiche Preise abgeräumt
Bad Berleburg feiert ausgelassen Schützenfest
Die Krone beim Vogelschießen ging an Henning Homrighausen, das Zepter an Philipp Vetter und der Reichsapfel an Günther Schlapbach. Den Preis des Vereins sicherte sich Ralf Holger Lückel aus Schüllar-Wemlighausen, den Jugendpreis 14 bis 17 Jahre Silas Walter aus Girkhausen. Den Preis der Stadt Bad Berleburg bekam Stefan Lemmen aus Bad Berleburg.
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Außerdem waren erfolgreich: Alexander Kroh aus Schwarzenau (Preis der Firma Eisenfinger), Robert Grebe aus Wingeshausen (Preis der Firma Bollhorst), Tobias Steinhoff aus Hemschlar (Preis der Firma Holz Harth), Nils Sonneborn aus Wingeshausen (Preis der Krombacher Brauerei), Stefan Benfer aus Wunderthausen (Preis der Sparkasse), Sarah Heinrich aus Schwarzenau (Preis der Volksbank), Ole Scherra aus Bad Berleburg (Preis der Firma Schlapbach), Bastian Grebe aus Schüllar-Wemlighausen (Preis der Firma Dörnbach TGA), Max Schäfer aus Wingeshausen (Preis der Firma Markus Böhl Kältetechni), Manuel Spies aus Girkhausen (Preis der Firma Fuchs), Jonas Dohle aus Müsse (Preis der Schreinerei Dickel), Felix Schmidt aus Schwarzenau (Preis des Autoshauses Koch) und Mike Römer aus Hemschlag (Preis von Fischers Werkstatt).
Stadtschützenfest – so fing es damals an
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1983 wurde der Grundstein für das gemeinsame Stadtschützenfest der Bad Berleburger Schützenvereine gelegt. Im darauffolgenden Jahr 1984 fand dann das 1. Stadtschützenfest in Wingeshausen statt. Ziel war es, die Stadt und die Dörfer über die Schützen noch stärker zusammenwachsen zu lassen, mehr voneinander zu erfahren und so eine stärkere Gemeinsamkeit auf der Stadtebene zu schaffen und zu leben, ohne die eigene Identität aufzugeben. Bis heute haben sich über diesen Weg viele wertvolle Verbindungen und Freundschaften entwickelt.
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