Siegen-Wittgenstein. Karl Ludwig Völkel und der SPD-Unterbezirk Siegen-Wittgenstein haben eine Idee, wie sich mehr kleine Leute auch Photovoltaik leisten können.
- Aktuell wird zwischen Volleinspeiseanlagen und Überschusseinspeisung unterschieden
- SPD Siegen-Wittgenstein fordert mit einem Antrag die Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
- Auch die kleinen Leute sollen davon profitieren können
„Erneuerbare Energien sind wichtig, aber für Privatpersonen derzeit eher teuer, während große Stromkonzerne stark profitieren“, findet die SPD in Siegen-Wittgenstein und will dies jetzt auf Bundesebene zum Thema machen. Das geht aus einer Mitteilung der Partei hervor. Der SPD-Unterbezirk Siegen-Wittgenstein hat einen Antrag an den Bundesparteitag formuliert, um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) so anzupassen, dass auch die kleinen Leute davon profitieren können.
Bislang profitieren nur Konzerne
Aktuell wird bei der Einspeisevergütung zwischen Volleinspeiseanlagen und Überschusseinspeisung unterschieden. Volleinspeiseanlagen erhalten eine höhere Vergütung als Anlagen mit Eigenverbrauch. „Die Einspeisesätze sind nicht ausreichend, um einen weiteren Ausbau nachhaltig zu beschleunigen“, erklärt Karl Ludwig Völkel, Co-Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Siegen-Wittgenstein aus Erndtebrück. „Aktuell wird Überschuss von selbst erzeugtem Photovoltaik-Strom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, mit niedrigen Cent-Beträgen vergütet.“ Unter dem Strich lohnt sich das jedoch vor allem für die Betreiber, denn die verkaufen den Strom für einen wesentlich höheren Betrag.
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Doch der Ausbau erneuerbarer Energien ist unverzichtbar für die Energiewende. Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. „Deshalb muss die Installation von Photovoltaikanlagen für Privatpersonen lukrativer werden“, findet Völkel. „Es darf nicht sein, dass Konzerne stark profitieren, während Privatpersonen noch hadern, ob sie sich eine Photovoltaikanlage leisten können und diese sich für sie überhaupt lohnt.“
Lösungsvorschlag
Die Lösung der Sozialdemokraten: Die Teileinspeisung attraktiver machen und gleichzeitig die Verbraucher von immer weiter steigenden Stromkosten entlasten. „Dank einer einfachen Lösung mit nur einem Stromzähler, der bei Einspeisung rückwärts zählt, kann der Selbstverbrauch von Photovoltaikstrom weiter gesteigert werden und gleichzeitig eine finanzielle Entlastung der Verbraucher erfolgen“, erklärt Völkel. „Dafür muss die Rechtsgrundlage für die Einspeisevergütung geändert werden.“
Als Vorbild dienen hier die Niederlande, die diese Regelung bereits anwenden. Ab dem Zeitpunkt, an dem der Eigenbedarf des Privathaushaltes gedeckt ist, würde der eingespeiste Strom nicht mit geringen Beträgen vergütet, sondern vom eigenen Stromverbrauch und damit von der Stromrechnung abgezogen.