Birkefehl. Vorgänger Stephan Strietzel vererbt das Regieren an Sohn Sandro. Warum das Vogelschießen zwischenzeitlich unterbrochen werden muss.

Von seiner Schraube gelöst war der Vogel schon eine ganze Weile, ehe Florian Dreisbach ihm mit dem 167. Schuss aus dem Luftgewehr den entscheidenden Seitenhieb verlieh – und ihn aus seiner ungünstigen Lage im Kugelfang befreite. Nach drei Jahren Regentschaft von Stephan Strietzel wird der Schießverein „Tell“ 1964 Birkefehl nach einem spannenden Final-Duell von Florian Dreisbach regiert. Ganz lösen konnte sich das Haus Strietzel von der Königswürde jedoch nicht: Sohn Sandro sicherte sich bereits am frühen Nachmittag den Titel des Jugendschützenkönigs 2022 in Birkefehl.

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Junge Schützen angefeuert

Unvergesslicher Augenblick: Als neuer Jugendschützenkönig wird Sandro Strietzel traditionell durch das Zelt getragen.
Unvergesslicher Augenblick: Als neuer Jugendschützenkönig wird Sandro Strietzel traditionell durch das Zelt getragen. © Benedict Weinhold

„Endlich dürfen wir nach drei mageren Jahren wieder Schützenfest feiern“, freut sich Vorsitzender Magnus Treude vor dem Startschuss beim Vogelschießen, traditionell abgegeben vom Birkefehler Ortsvorsteher Steffen Haschke. Zunächst geschieht dies noch in recht überschaubarer Runde, bevor am Abend im Festzelt und auf der Wiese hinter dem Dorfgemeinschaftshaus bei Musik und Tanz mit hunderten Besuchern kräftig gefeiert wird.

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Doch bereits die jungen Schützen wurden in den Mittagsstunden angefeuert. Als Jugendschützenkönig strich Sandro Strietzel gleichzeitig noch den rechten Flügel ein, Helena Strietzel schoss den linken Flügel. Die Krone und der Reichsapfel gingen an Milena Schaar, das Zepter an Louis Haschke. Bereits am Freitagabend erfolgte das Scatt-Schießen für Schüler unter zehn Jahren. Mick Stöcker war dort am Ende erfolgreich.

Spannendes Final-Duell mit Max Langenbach

Mit Spannung wurde das anschließende Schießen der Erwachsenen auf den Vogel erwartet, der bereits seit Jahrzehnten „aus der Feder“ vom Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Rath stammt und sich einem bunten Federkleid erfreute, das dank Elias Dickel (rechter Flügel) und Sandra Schaar (linker Flügel) doch zeitnah gerupft wurde. Zuvor sichern sich Sascha Rath (Krone), Marcus Flender (Zepter) und Heiko Rath (Reichsapfel) die Insignien.

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Zunächst fünf Schützen, letztendlich aber nur noch Florian Dreisbach und Max Langenbach trugen den Kampf um die Regentschaft aus – zeitweise musste sogar in einer Auszeit die Beschaffenheit der verbleibenden Holzreste durch den Verein begutachtet werden. Einige Mitglieder ließen fröhlich verlauten, der Vogel sei wohl im Schießstand festgetackert und habe es sich dort bequem gemacht.

Gastvereine aus der Nachbarschaft begrüßt

Zuvor schoss Diana Haschke den Damenpreis, Helen Dellori den Gästepreis und Werner Haschke den Preis der ehemaligen Schützenkönige und Ehrenmitglieder.

Am Abend wurden vor der Krönung von Schützenkönig Florian Dreisbach und Jugendkönig Sandro Strietzel die Gastvereine Schützenverein Girkhausen und die Schützenfreunde Leimstruth begrüßt neben dem Patenverein, den Schützen aus Birkelbach.

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In den lauwarmen Abendstunden lockte die „Birkefehler Schützennacht“ mit Musik und Tanz nach drei langen Jahren wieder zum Feiern in großer Runde. Anschließend heizte die Tanz- und Showband „Let’s Dance“ den Besuchern ordentlich ein.

König Dreisbach: „Das ist schon alles verrückt“

Eine lange Ruhezeit ist den Birkefehlern nicht vergönnt. Bereits am Sonntagvormittag startet der große Festzug durch das Dorf, begleitet vom Tambourcorps des TuS Erndtebrück, an den sich direkt im Anschluss der Frühschoppen reihte mit den „Hunsrücker Spitzbuwe“ und deren volkstümlicher Musik. Nicht fehlen darf natürlich der beliebte Kindertanz als Ausklang des große Schützenfest-Wochenendes in Birkefehl.

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Vielleicht ist es Schützenkönig Florian Dreisbach bis dahin gelungen, seinen Glücksmoment wirklich zu fassen: „Das ist schon alles verrückt. Die Jungs hier im Ort waren schon die ganze Zeit an mir dran, dass es für mich mal an der Zeit wäre. Und jetzt freue ich mich umso mehr über die Regentschaft.“