Wittgenstein. Die Zahl der E-Autos ist stark angestiegen. Doch wer auf Förderung hofft, könnte enttäuscht werden. Mit Karte aller Ladesäulen in Wittgenstein.

Immer mehr Menschen fahren E-Auto und Hybrid – auch im Kreis Siegen-Wittgenstein ist die Zahl in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Im Altkreis Wittgenstein gibt es bereits einige öffentliche Ladestationen – wer jedoch plant, ein E-Auto oder Hybrid anzuschaffen und dabei auf eine Förderung spekuliert, könnte bald enttäuscht werden.

Deutlicher Anstieg im Kreis

Im Vergleich zum Juli 2020 hat sich die Zahl der Zulassungen von E-Autos und Hybridfahrzeugen mittlerweile vervielfacht. Zum Stichtag 1. Juli 2020 waren in der Zulassungsstelle des Kreises insgesamt 552 Elektrofahrzeuge und 534 Hybridfahrzeuge gemeldet. Genau zwei Jahre später zeigt sich ein ganz anderes Bild: 2814 E-Autos und 2897 Hybrid-Autos sind es laut Kreisverwaltung in Siegen-Wittgenstein.

Wittgenstein Ladesäulen
Wittgenstein Ladesäulen © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Das bedeutet bei den E-Autos einen Anstieg um 409,78 Prozent und bei Hybriden um 442,51 Prozent. Damit ist auch der Anteil dieser Fahrzeuge am Pkw-Bestand gestiegen. Laut dem Kraftfahrtbundesamt betrug 2021 dieser Anteil von E-Autos 1,12 Prozent, von Hybriden 1,29 Prozent. In den Jahren zuvor lagen beide Werte noch im Bereich von 0,02 bis 0,06 Prozent – also ist auch damit ein Anstieg zu verzeichnen.

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NRW-weit liegt Siegen-Wittgenstein damit im Mittelfeld – Spitzenreiter sind laut dem Kraftfahrtbundesamt Solingen mit 1,6 Prozent, Paderborn mit 1,77 Prozent, Münster mit 1,88 Prozent und Bielefeld mit 2,03 Prozent. Bundesweit ist der Anteil in Wolfsburg (5,62 Prozent) und Wiesbaden (4,34 Prozent) am höchsten.

Netzwerk in Wittgenstein

In Wittgenstein gibt es bereits mehrere öffentliche Ladestationen, jeweils in den Zentren der einzelnen Kommunen. „Die Gemeinde Erndtebrück freut sich über den aktuellen Trend der Steigerung der E-Mobilität auf den Straßen. In der Edergemeinde sind fünf öffentliche Elektro-Auto-Ladestationen zu finden. Eine Station befindet sich beim alten Rathaus an der Siegener Straße, zwei Ladepunkte auf dem P+R-Parkplatz beim Bahnhof sowie zwei weitere Punkte direkt vor dem Rathaus. Alle Stationen finden regelmäßig Verwendung, besonders die Ladepunkte am Bahnhof sind stetig in Benutzung“, teilt dazu die Gemeindeverwaltung auf Anfrage mit. Weitere Ladestationen seien in der Edergemeinde zur Zeit jedoch nicht in Planung.

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Die einzige öffentliche Ladestation für E-Autos im Stadtgebiet Bad Laasphes, so teilt es die Verwaltung mit, befindet sich auf dem städtischen Parkplatz an der Lahnstraße vor dem Rathaus und ist mit zwei Ladesäulen ausgestattet. „Für die städtischen Liegenschaften (Rathaus, Bauhof) bemüht man sich zur Zeit um geförderte Ladeinfrastruktur (vornehmlich für den Eigenbedarf). Der Kreis wird sich dem Thema im Rahmen des interkommunalen Mobilitätsmanagements annehmen. Dies wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt in 2022 erfolgen.“

In Bad Berleburg gibt es laut Auskunft durch die Verwaltungen Ladestationen am Rathaus, an der Sählingstraße (Feuerwehr, Baubetriebshof), Bismarckstraße (Parkplatz Sonnenschein), Parkstraße (Schloss Bad Berleburg), Ludwigsburgstraße (Bürgerhaus) und Stedenhofstraße Arfeld (Zentrum Via Adrina).

Förderung von E-Autos

Wie „Die Zeit“ berichtet, hat die Bundesregierung zuletzt eine Kürzung der Kaufprämien für E-Autos beschlossen. Demnach werden Subventionen für E-Autos, die weniger als 40.000 Euro kosten, ab 2023 von 6000 auf 4500 Euro sinken. Bei E-Autos mit einem Kaufwert zwischen 40.000 und 65.000 Euro sinkt die Prämie dann von 5000 auf 3000 Euro.

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Dabei bleibt es nicht: Wenn 2023 und 2024 rund 3,4 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt ausgeschöpft sind, enden die Subventionen für E-Autos komplett. Die Förderung für Plug-in-Hybride, die mit Verbrennungsmotor und aufladbarem Elektroantrieb fahren, wird bereits zum Ende des laufenden Jahres komplett abgeschafft.