Wittgenstein. Die Angst vor einer Energiekrise steigt. In Wittgenstein will sich eine Genossenschaft selbst vor Ort um Lösungen kümmern. Mitmachen kann jeder.

Der Druck auf den Energiemarkt in Deutschland ist höher denn je: Nicht nur der Klimawandel sorgt für immer dramatischere Lagen, auch der wirtschaftliche Konflikt mit Russland über den Krieg in der Ukraine ist es, der die Gasvorräte deutlich schrumpfen lässt. Also muss man sich vor Ort um die Gewinnung erneuerbarer Energien kümmern – und genau das hat die Energiegenossenschaft Wittgenstein jetzt vor.

„Gas droht im Winter knapp zu werden und die Börsenstrompreise steigen in unbekannte Höhen. Nicht nur das ist für die Ehrenamtler der Energiegenossenschaft Wittgenstein eG Grund genug, sich dem Thema Energiewende zu widmen“, macht die Genossenschaft deutlich. Um noch mehr Projekte anzugehen, suchen die Energiegenossen jetzt Interessierte, die sich aktiv einbringen würden: „Dafür ist kein technisches Vorwissen nötig, da die Aktiven stets im regen fachlichen Austausch stehen. Je nach Interessenslage wird ein unverbindliches Treffen geplant, bei welchem die Genossenschaft kennengelernt werden kann.“

Jedes neue Projekt, so erklärt es die Energiegenossenschaft, läuft immer in den gleichen Schritten ab, die gemeinsam im Team gelöst werden. Technisches Wissen werde dabei während der Projektarbeiten vermittelt. Neben den Planungsarbeiten werden übrigens auch Helfer für geplante Dachmontagen in Eigenleistung gesucht.

Die Projektideen

Zu den Ideen für potenzielle Projekte zählen vor allem neue große Photovoltaik-Anlagen auf Wittgensteins Dächern: „Ab einer Größe von 500 Quadratmetern würde die Energiegenossenschaft gerne als Pächter des Daches auftreten. Neben einer Dachpacht kann gegebenenfalls günstiger Strom für den Eigenverbrauch erzeugt werden.“ Kleinere Anlagen können jedoch aufgrund der begrenzten ehrenamtlichen Zeit nicht umgesetzt werden.

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In der Konzeptphase finde sich außerdem das Thema Ladeinfrastruktur – „Wittgenstein hat hier einiges an Nachholbedarf“, so die Genossenschaft: „Leider hat es die Politik der letzten beiden Jahrzehnte versäumt, hier rechtzeitig genug Solar- und Windkraft zu fördern. Aktuell dämpfen die erneuerbaren Energien weitere Preisanstiege. Seit September 2021 hat die Energiegenossenschaft keine Förderungen mehr über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bekommen, sondern reduziert durch stabile Einspeisung die Stromkosten der Bürger. Nur mit erneuerbaren Energien kann deshalb eine günstige, unabhängige und saubere Stromversorgung Deutschlands gewährleistet werden.“

Wichtiger denn je sei es jetzt, noch viel mehr Photovoltaik auf den vielen „nackten“ Dächern in Wittgenstein zu bauen, macht die Energiegenossenschaft Wittgenstein deutlich. Denn mit Solarstrom könne russisches Öl und Gas mittels E-Autos, Wärmepumpen oder auch direkt ersetzt werden. Etwa die vierfache Menge an Photovoltaik gegenüber dem heutigen Stand wird benötigt.

Per E-Mail an info@energiegenossenschaft-wittgenstein.de sind Interessensbekundungen willkommen.