Siegen-Wittgenstein. Zum Beginn der Hauptreisezeit fehlt in vielen Hotels und Pensionen unserer Region das Personal. Gewerkschafterin Isabell Mura erklärt, warum.

Hotellerie am Limit: Zu Beginn der Hauptreisezeit fehlt in vielen Hotels und Pensionen in Siegerland und Wittgenstein das nötige Personal. „Rezeptionistinnen, Köche, Barkeeper, Service- und Reinigungskräfte werden händeringend gesucht. Ohne sie kann die Branche in der wichtigsten Saison des Jahres nicht durchstarten“, sagt Isabell Mura von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten.

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Die NGG verweist auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach zählte das Beherbergungsgewerbe im Kreis Ende Juni noch 40 offene Stellen – mehr als doppelt so viele wie vor genau einem Jahr. „Für viele Hoteliers ist es aktuell einfacher, Gäste zu finden als Mitarbeiter. Denn in der Folge von Lockdowns und Kurzarbeit haben etliche Beschäftigte ihre Branche verlassen. Es kommt jetzt darauf an, Fachleute mit guten Konditionen zu locken“, so NGG-Geschäftsführerin Mura.

Entscheidender Punkt: die Bezahlung

Ein entscheidender Punkt sei die Bezahlung. Hier habe sich bereits einiges getan: Mit dem neuen Tarifvertrag, den die Gewerkschaft mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgehandelt hat, liegt der Einstiegsverdienst in der Branche in NRW seit Mai bei 12,50 Euro pro Stunde – 28 Prozent mehr als zuvor. Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 13,95 Euro. „Entscheidend ist nun, dass sich die Betriebe an die tariflichen Standards halten“, betont Mura.

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Doch auch bei den Arbeitsbedingungen müssten die Firmen nachlegen, um sich im Wettbewerb um dringend gesuchtes Personal behaupten zu können. „Hotelangestellte arbeiten oft dann, wenn andere frei haben – nachts, am Wochenende oder an Feiertagen. Das geht zulasten von Familie und Freizeit. Es ist wichtig, Arbeitszeiten im Sinne der Beschäftigten zu organisieren“, macht Mura deutlich. Sie mahnt zugleich die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes an: „Auf das vorhandene Personal kommt eine hohe Mehrbelastung zu. Aber die gesetzlichen Vorschriften, die die Beschäftigten schützen, dürfen nicht unterlaufen werden.“

Mit hoher Auslastung ist zu rechnen

Für die Hotelbranche im Kreis Siegen-Wittgenstein rechnet Mura mit einer hohen Auslastung für die kommenden Monate. Damit die Pläne der Gäste nicht an fehlenden Rezeptionisten und Köchinnen scheiterten, müsse die Branche für die Beschäftigten attraktiver werden, ist Mura überzeugt. Das gelinge nur, indem sich Löhne und Bedingungen verbesserten.

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