Feudingen. Ist der Bahnübergang „Im Hüttenhof“ sicher genug? Nach dem schweren Verkehrsunfall sieht sich die Bahn vor Ort um - hier ihre Bewertung der Lage.
Die Deutsche Bahn AG sieht nach dem schweren Verkehrsunfall vergangene Woche auf einem Bahnübergang in Feudingen keine Gründe dafür, diesen verstärkt zu sichern.
In einer Sonderverkehrsschau vor Ort sei „die vorhandene Sicherung als ausreichend betrachtet“ worden, so ein Sprecher der Bahn AG für NRW mit Sitz in Düsseldorf – es seien keine Maßnahmen seitens des Straßenbaulastträgers oder der DB erforderlich. Im Klartext: Der Bahnübergang an der Einmündung Im Hüttenhof/Sieg-Lahn-Straße (L 719) sei für den Straßenverkehr übersichtlich, außerdem mache der Lokführer stets mit Pfeifsignalen auf den Zug aufmerksam, wenn er sich dem Bahnübergang nähere. Dieser sei außerdem „mit dem Andreaskreuz gekennzeichnet, das dem Schienenverkehr Vorrang vor dem Straßenverkehr einräumt“.
Unachtsamkeit als Unfallursache
Bei dem Unfall hatte ein Zug der Oberen Lahntalbahn auf dem Bahnübergang „Im Hüttenhof“ den Kleinwagen eines 18-jährigen Fahranfängers erfasst. Ihn macht die Bahn für die Kollision des Zuges mit dem Auto verantwortlich, weil er „wohl total abgelenkt oder unachtsam war“.
Unterdessen gehen die Ermittlungen der Polizei weiter. Sowohl das Bad Berleburger Verkehrskommissariat, als auch die Bundespolizei, zuständig für Unfälle mit Bahn-Beteiligung, versuchen sich derzeit ein genaueres Bild vom Unfallhergang zu machen.
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Weiterhin noch nicht vernommen worden ist der 18-Jährige, der nach der Kollision mit dem Zug per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden war. Seine Verletzungen sind nach Angaben der Polizei zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich. Die Spuren an der Unfallstelle seien gesichert und würden nun ausgewertet. Parallel trägt die Bundespolizei nach und nach die Ergebnisse ihrer Untersuchungen rund um die Beteiligung des Zuges an dem Unfall in Feudingen zusammen – für einen gutachterlichen Bericht.
Gleich mehrfach großes Glück gehabt
Bei dem Unfall hat der junge Autofahrer gleich in mehrfacher Hinsicht großes Glück gehabt: Nicht nur, weil der Zug im Bereich der Motorhaube und nicht in Höhe der Fahrertür auf den Wagen geprallt war – sondern auch, weil kein weiteres, nachfolgendes Fahrzeug an dem Unfall beteiligt war.
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