Erndtebrück. Mit Elan hat Sandra Michel – bekannt vom Online-Shop „Safilou“ – den Stoffladen in Erndtebrück übernommen. Vor einem Lockdown hat sie keine Angst.

„Die Kunden waren alle heilfroh und haben sich bedankt, dass der Laden weitergeführt wird.“ Sandra Michel, die neue Inhaberin des Stoffgeschäfts „Cascada“ im Erndtebrücker Kernort, wurde mit offenen Armen empfangen. Für sie ging es Schlag auf Schlag: An Pfingsten 2021 wurde bekannt, dass eine Nachfolge für den Laden gesucht wird. Am 1. Juli eröffnete Michel bereits. Mit neuen Ideen, zusätzlichen Produkten und viel Enthusiasmus.

„Meine erste Reaktion war noch: Ihr spinnt doch alle“, erinnert sich Michel an ihre Gedanken, als ihr vorgeschlagen wurde, den Laden in Erndtebrück zu übernehmen. Sie hatte sich gerade erst ein Atelier in ihrem Wohnort Breidenbach angemietet, um dort Platz für ihre Stoffe und Schnittmuster zu haben.

„Aber ich kenne ja den Stephan Wunderlich (vorheriger Besitzer, Anm. der Red.) und habe ihn angerufen. Wir haben dann direkt ausgemacht, dass ich vorbei komme, um mir den Laden anzuschauen.“ Bis dahin kannte sie das Geschäft nur vom Hören – die erste Besichtigung überzeugte sie derart, dass sie entschied, es doch zu wagen. „Ich hatte ja immer geplant, so einen Laden zu eröffnen – nur eben nicht so schnell“, sagt die 42-Jährige lachend.

Keine Angst vor Corona-Welle

Sie ist einem breiten Publikum bereits bekannt als „Safilou“, führt einen Online-Shop für Schnittmuster und Stoffe – sie ist also genau im Stoff, was das Geschäft am Kreisel in Erndtebrücks Kernort betrifft. Gut 7300 Fans hat der Shop derzeit auf Facebook – und dieser Shop ist auch das Netz und der doppelte Boden, falls eine weitere Corona-Welle doch noch einmal dazu nötigt, den Laden zu schließen.

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„Dann stellen wir einfach auf Online-Versand um. Ich habe da gar keine Angst“, so Michel. Sicherheit geben ihr auch die drei Mitarbeiterinnen des Geschäfts. „Die drei sind Spitze, kennen sich selbst hervorragend im Nähen, Sticken und Stricken aus und können den Laden auch mal ohne mich führen, sodass ich nicht jeden Tag herkommen muss.“ Der Laden ist für sie eine Art „Zweigstelle“, so Michel. Ihre „Zentrale“ ist in ihrem Atelier in Breidenbach, das sie trotz „Cascada“ behalten hat.

Beliebte Nähkurse sind wieder in vollem Gange

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In Erndtebrück bietet sie mittlerweile auch wieder die von den Kunden so heiß ersehnten Nähkurse an. „Fünf oder sechs laufen schon“, so Michel. Vier Personen können an einem Kurs – der drei Mal zwei Stunden läuft – teilnehmen. „Wir stellen das ganz individuell zusammen“, erklärt Michel. So können sich Interessierte melden und mitteilen, an welchem Kurs sie sich beteiligen wollen und wann sie Zeit haben. Dann kommen sie auf eine Warteliste und sobald genügend Teilnehmer gefunden sind, kann es schon losgehen.

„Das Interesse an diesen Kursen ist wirklich riesengroß“, weiß Michel. Es werden auch Kurse für den richtigen Umgang mit speziellen Techniken angeboten, wie dem ganz neuen Zuschneiden der Stoffmuster mit Beamer. Und sie plant auch, so verrät Michel, Nähkurse für Kinder. Es geht eben tatsächlich Schlag auf Schlag.