Wittgenstein. Nach mehreren Band-Ausfällen: Die Hörste rocken den Marktplatz. Veranstalter in Wittgenstein halten weiterhin an ihren Programmplänen fest.

„Ich war so ergriffen, dass so viele Menschen auch in dieser Woche wieder bei BLB Live dabei waren“, resümiert Sandra Janson, Geschäftsführerin des Bad Berleburger Jugendfördervereins den Donnerstagabend. Nachdem nicht nur die für diesen Tag vorgesehenen Bands krankheitsbedingt ausfielen, sondern auch gleich die Ersatz-Band, haben die Jungs von „Zum Horst“ ihr Konzert ganz spontan nach vorne verlegt. „Wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie von heut auf morgen eingesprungen sind“, freut sich Janson. Doch wie geht der Jugendförderverein mit den anstehenden Konzertabenden um? Gibt es einen Plan B? Und wie gehen andere Veranstalter mit der derzeit unsichern Planungslage um? Wir haben einmal nachgefragt.

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Aber erst einmal zurück zum Konzert der Band zum Horst. Die brachten am Donnerstagabend den Sound des Classic Rocks auf die Bühne und begeisterten so die Besucher. „Es war wie immer: Fantastisch! BLB Live ist für die Hörste eine Wohltat. Es hat uns unglaublich Spaß gemacht, mit so vielen und begeisterten Classic Rock-Fans zu tanzen, zu singen und zu feiern. Wir hoffen, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir bei Euch spielen durften“, verkündeten die Musiker auf ihrer Facebookseite.

Konzert spontan vorverlegt

Eigentlich war ihr Konzert für den 21. Juli geplant. Erst am Mittwochmittag, 14 Uhr, stand fest, dass die Band ihr Konzert vorverlegen wird. „Nachdem Ampex absagen mussten, sollten die Musiker von S-Pistöls den ganzen Abend spielen“, sagt Sandra Janson. Doch auch die zweite Band sagte noch am gleichen Tag ab. „Daraufhin liefen unsere Leitungen heiß, aber unser Vereinsmitglied Matthias Schneider von der Veranstaltungs-GmbH hat ein großes Netzwerk und kennt viele Bands. So konnten wir sehr schnell Ersatz finden.“ Und zwar: AAaP (Alles Andi außer Peter).

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Doch auch sie fielen krankheitsbedingt aus, wie sich Mittwoch herausstellte. „Wir sind einfach mega froh, dass wir am Ende doch noch ein Livekonzert veranstalten konnten“, freut sich Janson – und mit ihr mehrere hundert Besucher, die nach und nach auf dem Marktplatz eintrafen, mitsangen und tanzten. „Die Stimmung war super.“

Super Stimmung auf dem Marktplatz

Um die 600 Menschen schätzt Sandra Janson die Besucherzahl an diesem Abend. „Der Kühlwagen war fast leer – das war eine Punktlandung.“ Den Getränkeverkauf im Rondell übernahmen dieses Mal die Dorfjugend Schüllar-Wemlighausen und die Ski-Abteilung des VfL Bad Berleburg. Den Auf- und Abbau haben die Zugvögel aus Erndtebrück übernommen.

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Und wie geht es es nun weiter? „Wir haben schon überlegt, gar keine Bands mehr namentlich zu nennen und zu schreiben ,Lasst euch überraschen!’ Erst einmal aber halten wir an unserem bisherigen Plan fest“, so Janson. Für einen möglichen Plan B aber habe man bereits einige Bands angeschrieben. Am kommenden Donnerstag geht es dann auch schon weiter – dann ist wieder Zeit für BLB Live.

Gibt es einen Plan B?

Und wie blicken andere regionale Veranstalter auf die anstehenden Veranstaltungen? „Die Vorbereitungen für die 49. Internationale Musikfestwoche liegen im Plan. Es ist alles vorbereitet. Einen Plan B für Corona-Ausfälle – was wäre wenn – haben wir nicht. Aber wir stehen in engem Austausch mit unserem künstlerischen Leiter Sebastian Knauer“, teilt Andreas Wolf, Vorsitzender der Bad Berleburger Kulturgemeinde mit. „Mit dem Vorverkauf sind wir zufrieden. Wir erreichen aber noch nicht die Vorverkaufszahlen von 2018 oder 2019 – also der Zeit vor Corona. Eine Entwicklung, die andere Veranstalter ebenfalls beobachten,egal ob Großstadt oder Kleinstadt.“

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Das Open-Air-Konzert am kommenden Mittwoch mit Sebastian Knauer und Johannes Strate ist ausverkauft. Für die anderen Konzerte gibt es derzeit noch Karten. „Da es derzeit keine behördlichen Vorgaben gibt, empfehle ich einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz für den Besuch unserer Veranstaltungen“, so Wolf.

Bad Laaspher Kulturring plant weitere Veranstaltungen

Auch in Bad Laasphe gibt es ein breites Spektrum an Veranstaltungen. So findet am 21. Juli ab 20 Uhr „The Living Paper Cartoon“ von Ennio Marchetto, dem Papierzauberer, statt. „Für beide Veranstaltungen ist es der dritte Versuch, der jetzt hoffentlich zustande kommt. Bei Ausfall bleibt uns nur die Absage mit späterem Termin“, so Wolfgang Gerber, Vorsitzender des Kulturrings. Für Oktober sind schon fixiert: eine Mozart-Gala mit der Philharmonie Südwestfalen und Solisten (3. Oktober) und das Münchner Gitarrentrio (21. Oktober).

Auch für September und November gibt es Planungen. „Das Zuschauerverhalten ist recht uneinheitlich. Während wir meistens einen Rückgang der Zuschauerzahlen beobachten, war der Auftritt von Frieda Braun ausverkauft.“