Bad Berleburg. Früherer Tennisplatz „An der Odebornskirche“: Ein weiteres Seniorenzentrum in der Kernstadt nimmt Formen an. Die Pläne sind offenbar antragsreif.
Ins neue Friederike-Fliedner-Haus für pflegebedürftige Menschen an der Mühlwiese ziehen heute die ersten Bewohner ein. Zum Teil kommen sie vom „Haus am Sähling“, das demnächst umgebaut und auf die aktuellen Pflege-Standards gebracht werden soll, teils hat das Evangelische Johanneswerk als Träger bereits Zimmer an externe Interessenten vergeben. Und ganz offensichtlich gibt’s bei Pflegeplätzen in Wittgenstein darüber hinaus noch reichlich Bedarf – steht doch schon der nächste Investor für ein weiteres Seniorenzentrum „An der Odebornskirche“ in den Startlöchern.
Das Projekt ist „in der Mache“
Platz für Wohnmobile?
Errichten möcht der Investor das Seniorenzentrum auf rund 6200 Quadratmetern des Gesamtgrundstücks „An der Odebornskirche“.
Damit bliebe mit rund 3000 Quadratmetern noch Platz für die schon länger geplanten Wohnmobil-Stellplätze im hinteren Bereich des Areals zur Odeborn hin. Hier boten die Projektentwickler der Stadt Bad Berleburg seinerzeit an, diese öffentliche Fläche über die geplante Zufahrt zum Seniorenzentrum mit zu erschließen.
Das Projekt in Bad Berleburg sei „in der Mache“, formuliert es Erika Rose vom Offenbacher Projektentwickler „Immotec“ im Gespräch mit unserer Zeitung. Derzeit gebe es in der Vorbereitungsphase noch viele Details abzuklären – mit der Heimaufsicht, beim Brandschutz, in Sachen Statik und Haustechnik. Und das habe nicht zuletzt konkrete Auswirkungen auf die Planungen. „Es ist ein großes, spezielles Projekt. Da ist viel Arbeit hintendran“, versucht Rose zu erklären, warum die Berleburger seit einer ersten Präsentation der Planungen Ende vergangenen Jahres nicht mehr viel davon gehört haben. Ein Bauantrag werde aber wohl in Kürze gestellt werden können.
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Rückblende: Ende November 2019 präsentiert Projektentwicklerin Erika Rose ihre Ideen für das geplante Zentrum den Politikern im Ausschuss für Soziales, Bildung, Sport und Kultur. Entstehen soll es auf dem ehemaligen Tennisplatz „An der Odebornskirche“ in der Kernstadt.
70 Plätze in vier Wohngruppen
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Nach den vorliegenden Planungen könnten auf einer Brutto-Grundfläche von rund 7000 Quadratmetern und drei bis vier Geschoss-Ebenen 70 stationäre Pflegeplätze in vier Wohngruppen, zehn Kurzzeit-Pflegeplätze, acht bis zehn Appartements für Betreutes Wohnen sowie ein Angebot für 15 Tagespflege-Gäste entstehen. Und die Lage des Geländes mit „kurzen Wegen“ ins Stadtzentrum oder zur Helios-Klinik als Akut-Krankenhaus sei einfach ideal, so Rose weiter.
Investor inzwischen gefunden
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Die Vorgaben aus dem Pflegebedarfsplan des Kreises Siegen-Wittgenstein würden erfüllt, erläuterte Rose. Die Bedarfsbestätigung des Kreises vom März 2019 für die geplante Einrichtung sei allerdings auf zwei Jahre befristet, eine Umsetzung innerhalb dieses Zeitraums deshalb schon sehr ambitioniert.
Damals verwies Rose zum einen auf stetig steigende Baukosten und zum anderen darauf, dass der Investor noch nicht feststehe. Genau dieser Investor sei jedoch mittlerweile gefunden, so Rose am Mittwoch – ohne dabei jedoch weiter ins Detail zu gehen. Deshalb zeigte sie sich zuversichtlich, dass eine Umsetzung der Pläne zeitnah machbar sei.
Planer aus Offenbach, Träger aus Bergheim
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„Ich würde mir wünschen, dass wir dieses Projekt zeitnah umsetzen“, sagte damals im Ausschuss Werner Wegener (CDU) – auch mit der Sorge, dass mittelfristig womöglich „gar nicht erst gebaut“ werde. Doch genau das soll nun ganz offensichtlich geschehen. Sollten die Planer von Immotec demnächst bauen und die MENetatis GmbH aus Bergheim wie geplant die Trägerschaft des Seniorenzentrums übernehmen, stünden in Bad Berleburg neben den 120 Pflegeplätzen des Johanneswerks noch 80 weitere zur Verfügung. Das würde der Pflegebedarfsplanung des Kreises Siegen-Wittgenstein exakt entsprechen.