Bad Laasphe. Der Ausbau des Glasfasernetzes hat in Bad Laasphe begonnen. Das bedeutet das jetzt für die Anwohner.

In den Niederlanden ist es schon so weit – dort verabschiedet man sich bereits jetzt vom Kupferkabel. Das kann Sefa Yaman, Projektleiter von Selecta, beim offiziellen Spatenstich für den Glasfaserausbau in Bad Laasphe für die Telekom berichten. In Deutschland hat sich der magentafarbene Internetanbieter das Jahr 2030 als Maßgabe für flächendeckende Glasfasernetze gesetzt.

In der Bad Laaspher Kernstadt wird bereits seit zwei Wochen an dem offenen Glasfasernetz der Telekom gearbeitet – sie ist damit der erste in Bad Laasphe. „Darauf sind wir auch ein bisschen stolz“, sagt Steffanie Reichert, Regio-Managerin der Telekom, vor Ort an der Straße Zum Lehrberg. „Wir arbeiten in drei unterschiedlichen Verfahren“, erklärt Sefa Yaman.

Am schnellsten gehe es mit dem Trenching-Verfahren – das biete sich jedoch nicht auf jedem Gehweg an. „Das, was wir aber zum Verlegen der Glasfaser öffnen, wird noch am selben Tag wieder geschlossen“, garantiert Selecta-Manager Burhan Demir nur kurzfristige Unannehmlichkeiten.

1500 Haushalte bekommen Anschluss

In diesem Durchgang sind in der Bad Laaspher Kernstadt 1500 Haushalte in 740 Häusern an der Reihe, erklären die Verantwortlichen vor Ort. Schnellentschlossene, die sich bei der Telekom noch für keinen Glasfaseranschluss entschieden haben, werden belohnt, macht Reichert deutlich: „Bis zum 30. September kann man sich noch bei der Telekom für einen Glasfaseranschluss melden – dann ist die Verlegung kostenlos.“

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Entscheiden sich Anlieger danach dafür, koste allein die Verlegung der Glasfaser bis ins Haus etwa 800 Euro, so Reichert weiter. Möglich ist es jedoch, auch noch nachträglich zu buchen – denn die Rohranlagen sind dann schon in den Straßen vorhanden und müssen nur noch bis in die Wohnung verlegt werden.

Glasfaser kommt

Nötig sei die Glasfaser jedoch über kurz oder lang, sagt auch Bad Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden. Ob Home-Office, Streaming oder Online-Spiele: „Das ist ein zukunftsweisendes Projekt.“ Irgendwann werde es in Deutschland und damit auch Bad Laasphe den gleichen Standard wie in den Niederlanden geben – und auch keine Geräte mehr, die über Kupferleitungen funktionieren.

Das Projekt ist aktuell auf die Kernstadt ausgelegt, die betreffenden Haushalte sind bereits umfangreich und umfassend informiert, betonen sowohl die Verantwortlichen von Selecta als auch von der Telekom. „Das ist ein eigenwirtschaftlicher Ausbau der Telekom. Da schauen Sie natürlich, wo Sie auf möglichst

Burhan Demir, Sefa Yaman, Dirk Terlinden und Steffanie Reichert beim symbolischen Spatenstich für die Glasfaser.
Burhan Demir, Sefa Yaman, Dirk Terlinden und Steffanie Reichert beim symbolischen Spatenstich für die Glasfaser. © WP | Lisa Klaus

kurzer Strecke möglichst viele Haushalte erwischen – alles andere wäre nicht wirtschaftlich für das Unternehmen“, erklärt Terlinden. Der Ausbau sei dann auch nicht an Zusagen von Anwohnern gebunden, ergänzt Reichert: „Wo wir zusagen, dass wir ausbauen, tun wir das auch.“ Dies sei aber auch deshalb möglich, so Terlinden, weil die Telekom als großer Anbieter in Bad Laasphe bereits zahlreiche Kunden habe.

In dieser Projektphase sind es zunächst 20 Kilometer, auf denen Selecta für die Telekom das Netz verlegt. „Auf günstigen Wegen schaffen wir mit den Kolonnen 200 Meter am Tag“, so Burhan Demir. In diesem Jahr sollen die Anschlüsse für die 1500 Haushalte fertig gelegt werden, wird garantiert. Danach wolle man schauen, welche Gebiete sich für die Telekom noch für den Ausbau des Netzes eignen.